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Mensch sein…

Nachdenken gehört ja zu unserem täglichen Leben dazu. Manchmal hat Mensch mehr oder weniger Zeit dafür und nachdenken sollte ja auch nicht immer „negatives Grübeln“ sein, sondern es darf auch mal sein Luftschlösser zu bauen. Wichtig ist sein Leben lang nicht nur Luftschlösser zu bauen, sondern Dinge auf den Boden zu bringen.

Bei mir ist das so, dass ich über die Jahre eine starke Abneigung gegen das ewige Visionieren von Luftschlössern entwickelt habe und Dinge lieber unaufgeregt und solide mache. Diese Dinge sind dann vielleicht nicht makellos, schief und nicht ganz ausbalanciert, aber sie sind echt – entstanden aus der Bewegung heraus. Sich zuzutrauen etwas zu können, ist eine wertvolle Fähigkeit und nur so kann Mensch auch über sich schrittweise hinauswachsen. Ich war nie ein großer Freund der Veränderung, wenngleich mir auch bewußt ist, dass Veränderung halt eine der wenigen Konstanten des Lebens ist – mögen hab ich sie trotzdem nie.

Aber wie passt das nun zusammen? Ich bin kein Perfektionist, weit davon entfernt würde ich sagen. Deswegen tue ich mir wohl leichter als Andere Dinge aus der Bewegung heraus umzusetzen, mit all ihren Macken und Ungenauigkeiten, die aus so etwas heraus entstehen. Es ist wichtig für mich, diese Bewegung beibehalten zu können, denn ansonsten werde ich ständig gebremst, fühle mich unsicher und schlimmstenfalls würde ich stagnieren in meinem Tun, was mir auch leider schon passiert ist in den letzten Jahren. Mir tun Menschen rund um mich gut, die diese Einstellung nicht nur tolerieren, sondern fördern und ausbalancieren. Okay das Tor des Zauns ist nicht ganz sicher was die spitzen Enden des Zauns angeht und Mensch könnte sich daran stechen, für mich ist in dem Moment mal wichtiger, dass das Tor auf und zu geht – die Feinheiten mache ich dann in einem zweiten Schritt. Noch schöner wäre es, wenn eine zweite Person dies machen würde und meine Fehler in der Bewegung ausgleichen könnte – so jemanden zu finden ist offenbar sehr schwer geworden und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das überhaupt noch will um ehrlich zu sein. Meine Kinder, meine Arbeit, mein Hof und Zeit für meine Freunde ist mir eigentlich mittlerweile fast wichtiger, als mich ständig erklären zu müssen, warum ich das und das so und so tue. Einfach Mensch sein zu dürfen ist für mich wirklich essentiell – wenns jemanden nicht passt, dann soll ders doch besser machen. Einfach mal zufrieden sein, Mensch sein dürfen, mit allen Ecken und Kanten, dass ist es.

In diesem Sinne muss ich mich wohl noch von einigen geistigen Fesseln der letzten Jahre befreien, aber ich erkenne den Pfad und noch wichtiger ist, dass die bereits abgeschüttelten Fesseln der Vergangenheit so gut dazu beitragen, dass ich meine beruflichen Grenzen wieder aktiver ausloten kann. Es macht so viel Spaß in all meinen Feldern zu arbeiten. Mit den Studierenden, mit den Lehrenden, im freiberuflichen Sektor und auch bei mir am Hof. Ich will ein Vorbild sein, dafür ist es aber auch notwendig von vornherein festzustellen, dass ich nicht perfekt sein kann und auch will. Ich lerne und oft ist mir während des Lernens bewußt, dass es noch besser geht, dass ist vollkommen okay, denn es zählt der Wille. Ich bin kein großer Fan von irgendwelchen Neujahrsvorsätzen, die dann ohnehin nach wenigen Wochen in der Schublade verschwinden, ich will nachhaltige Veränderungen und dafür braucht es Experimente, die wenn sie sich bewährt haben zu Routinen werden und auch mal den Mut zu sagen, nein hat nicht funktioniert, leg ich ad acta. All das umzusetzen ist für mich mittlerweile nur mit einer Leitlinie möglich und sinnvoll

Mit „gutem Vorbild“ voran zu gehen muss in allen Bereichen klar sein, bei den eigenen Kindern (und auch anderen Kindern – bspw. nicht einfach bei „Rot“ über die Ampel zu laufen), von den Lehrenden in Workshops nichts zu verlangen, was du auch selber nicht mit den eigenen Studierenden machen würdest und den Studierenden nicht zu sagen AI zu verwenden, wenn man es selber aber macht – die Kunst ist ihnen zu zeigen, wie und wo es als Werkzeug sinnvoll ist.

Wir müssen die Vorbilder sein, denn ansonsten sind wir unglaubwürdig, wenn wir was einfordern, was wir denken was sinnvoll ist, was andere tun sollen. Wenn wirs selber nicht tun, ist es sinnlos sowas zu fordern = NICHT AUTHENTISCH! Ja und manchmal ist der Faktor „Mensch sein“ auch da und du willst es zwar anders aber irgendwas in deinen Rahmenbedingungen zwingt dich es anders zu tun…

Ich hab keine Ahnung was das Jahr bringen wird, ich denke einige interessante Dinge werden wieder passieren, ich lerne neue Menschen kennen, kann alte Projekte fortführen und neuere Projekte initiieren und vorallem meinen Mädchen ein gscheiter Papa sein, denn letzteres steht auf meiner Prioritätenliste ganz oben. Ich wünsch euch einen guten Start ins 2025er Jahr!

keine Luftschlösser…

Back on track again – und glücklich darüber…

eine meine Lieblingsstrecken in der Nähe… 🙂

Es ist vollbracht. Ich hab vor etwas mehr als einem Monat meine neue Kernarbeit an der Veterinärmedizinischen Universität angetreten. Ich habe sorgfältig ausgewählt, um den geänderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Ich arbeite jetzt einen Tag weniger um gut für meine beiden Mädchen und vor allem selber da sein zu können. Sie sind fast die Hälfte der Zeit bei mir und alles muss gut organisiert sein, um reibungslos zu funktionieren. Denn als unumstößliches Prinzip gilt für mich, dass ich nichts bereuen will – die Beiden verdienen meine volle private Aufmerksamkeit – KEIN Wochenendpapa und sich später fragen, wo ist die Zeit nur hingekommen?

Auf dem derzeitigen Kurs kann ich endlich auch wieder mein volles Portfolio an Fertigkeiten meinem neuen Arbeitgeber zur Verfügung stellen und was ich euch hier sagen möchte? Es macht einfach Sinn, es ist relevant hier zu arbeiten und an der Ausbildung der Lehrenden auf verschiedenen Ebenen teilhaben zu dürfen. Als Kind wollte ich lange Zeit Tierarzt werden, jetzt hat mich das Schicksal an die Stelle im Universum verschlagen, wo diese Menschen ausgebildet werden. Ich darf mich glücklich schätzen und schaue voller Demut darauf, was ich in einem Monat schon alles lernen durfte und wohin die Reise noch führen wird.

Grundausstattung nach dem ersten Arbeitstag…

Noch einen knappen Monat und das neue Semester beginnt auch wieder (wenngleich Schule und Kindergarten schon mit Anfang September gestartet sind) – ich bereite noch Lehrveranstaltungsmaterialien vor und ich freue mich auf das kommende Semester, dass unter anderem für mich gänzlich neue Herausforderungen an der WU Wien (Zukunftsfähiges Wirtschaften) bereithält, aber auch altbekannte Herausforderungen an der Uni Wien (Negotiating Change & Intercultural Negotiating Patterns) und der BOKU (Interdisziplinäres Projekt). Inhaltlich darf ich mich mit so vielen historischen und auch aktuellen Themenfeldern rund um globale Umweltgeschichte und Verhandlungen beschäftigen, dass es auch thematisch nie langweilig werden wird.

Ich kann nur Folgendes schreiben: Ich LIEBE meine Jobs und ich möchte auf gar keinen Fall ein Stückchen davon missen. Die Arbeit mit den Lehrenden und den Studierenden bietet insgesamt ein rundes Bild für mich.

noch sind sie die leer die Hörsäle, aber ich freu mich schon drauf, wenn sich das ändert… 🙂

Ja und natürlich schon etwas spät, aber ich durfte wieder mit meinen wunderbaren Kollegen Stefan Franz John und Stefan Khollar UND unseren wunderbaren Mädchen einen tollen Workshop gestalten! „Die Römer und der Ansturm der Barbaren“ und ich darf euch sagen, es war sehr interaktiv und Verkleidungen mit großen Reden und lachende Kinder…

eine Aufnahme vom Setting, mensch beachte den getapten Boden, der die Umrisse Europas nachgebildet hat…

Jedenfalls freut es mich bekanntzugeben, dass alles läuft. Erntezeit eben… 🙂

Apfelmus fürs nächste Jahr…
das geniale Lied von Norbert Schneider – „Herrgott schau obe auf mi“ geb ich euch mit, weil wirs alle brauchen können von Zeit zu Zeit – danke Renate!

Meine Natur-Mensch Beziehung oder warum ich hier glücklich bin.

Ich hatte Zeit zum Nachdenken und ich kann jetzt tatsächlich eine in mir schlummernde Wahrheit verbalisieren, die durchaus einiges an wichtigen Weichenstellungen für mich nach sich ziehen wird, wobei einiges natürlich auch schon entschieden ist.

Was mir schon lange Zeit klar war, ist die Tatsache, dass mir mein Leben hier im Waldviertel sehr viel Spaß macht und ich nicht nur Relevanz, sondern auch Bestimmung für mich darin erkennen kann. Warum genau ich jedoch diese Gefühle gehegt hatte, dass konnte ich, wenn überhaupt, nur zum Teil in Worte fassen. Da es mich aber nicht losgelassen hat, habe ich begonnen als das aufzuschreiben, wie es mir die letzten Monate im Speziellen und auch schon all die Jahre zuvor wirklich ergangen ist.

am neuen Bachlauf lässt es sich gut nachdenken….

Gerade jetzt so mitten wenn das erste Gemüse und die ersten Früchte aus dem eigenen Garten wieder zu ernten und zu verarbeiten sind merke ich wie wichtig mir das ist und vor allem auch wie stolz ich darauf bin. Ich würde mich nicht unbedingt als Selbstversorger bezeichnen, dafür fehlt mir der Drang tatsächlich in allen Bereichen unabhängig zu sein, aber mir macht es beispielsweise sehr viel Spaß einen Teil meiner Nahrungsmittel selber herstellen zu können (seien das nun Marmeladen, Honig, Apfelmus, Tomaten, Zuccini, Erdbeeren, Himbeeren,…). Es macht mich ein Stück weit unabhängig und gibt mir ein Gefühl von Sicherheit. Insbesondere wenn dann die intensive Zeit des Erntens ist und viel haltbar gemacht werden muss, bin ich stolz auf die ganze Arbeit zu Anfang des Jahres und die Freude den Dingen beim Wachsen zu zusehen. Zur Selbstversorgung gehören natürlich noch eine Menge anderer Dinge, wie Energie-Fragen (Solaranlage für Warmwasseraufbereitung ist ja schon da, aber nicht eine PV Anlage für Strom oder ein E-Fahrzeug) und andere Infrastrukturprojekte (resilienterer Brunnen, landwirtschaftliche Gebäude). Viele dieser Fragen habe ich in meinem Kopf bereits beantwortet, sie warten noch auf ihre finanzielle Entsprechung, dass sie aber kommen ist in meinem Kopf schon relativ klar und es fügt sich zu einem harmonischen Gesamtbild im Bereich des Silva Nortica Science Hub.

erste Marmeladeexperimente für heuer…

Was mich auch glücklich macht ist definitiv die Nähe zur Natur mit all ihrer Pracht, Schönheit und ihren Tücken. Meine Verbindung zur Natur ist ziemlich stark, ich verbringe viel Zeit im Freien, mittlerweile auch an Orten, die ich erst in letzter Zeit für mich entdeckt habe (den Balkon mit einem altmodischen Schaukelstuhl, die Hängematten bei meinem neuen künstlichen Bachlauf, einfach mal ein Buch nehmen und sich zur Weide bei den Schafen setzen – keine zwei Minuten später fühlst du dich selber als halbes Schafe, weil alle um dich herum fressen, liegen oder dich anschnuppern)…es gibt viele Plätze. In Jedem Fall merke ich den Effekt, den die Natur auf mich hat – Ruhe, Wohlbefinden und ein Gefühl der Stabilität und wo hin zu gehören. Ein wichtiger Teil meines Seins ist sicherlich darin begründet die Verantwortung für diesen Fleck Erde zu haben und das Beste (zumindest einmal aus meiner Sicht) daraus zu machen – es stärkt mich in meinem Gefühl der Verantwortung hierführ und lässt mich oft darüber nachdenken, wie ich meine gesammelten Eindrücke von all meinen unterschiedlichen Arbeitsfeldern hier optimal einsetzen kann.

Etwas was definitiv nicht zu unterschätzen ist, aber was ich mir wohl selber kaum so eingestanden habe bisher, ist dass es mir zwar in dem Moment nicht gefallen mag wo ich es mache, aber wann immer ich draußen etwas umsetze ist das quasi immer mit körperlicher Arbeit verbunden. Es gibt da einerseits die täglichen Aufgaben, die zwar auch in ihrer Intensität übers Jahr verteilt variieren, aber defacto ist in Wirklichkeit jeden Tag etwas zu tun und seien es nur die Routineaufgaben. Systematisch beobachtet habe ich jedoch festgestellt, dass ich dadurch über alle die Jahre eine gewisse körperliche Aktivität implementiert habe, die sicherlich zu einer besseren Gesundheit und dem zumindest jetzt subjektiven Gefühl eines gesteigerten Wohlbefindens an manchen Tagen, nachdem ich realisiert habe, dass ich nun selber alles entscheide. Ich denke, dass mich die Arbeit hier am Hof all die Jahre begleitet hat und ich sie oft als „zeitraubend“ unbewußt eingestuft habe, aber diese Einschätzung sicher nicht zutreffend war. Es ist nur der Zugang zu diesen Tätigkeiten, der es so erscheinen lässt, als wären sie Zeitfresser. Ich bin sehr froh NIE die Entscheidung getroffen zu haben, etwas „wegzurationalisieren“ hier, sondern immer versucht habe auch in den schwierigsten Zeiten meiner Verantwortung hier gerecht zu werden. Jetzt im nachhinein betrachtet denke ich, gerade diese körperliche Arbeit hat mir geholfen so lange durchzuhalten und für mich ist dieser Bestandteil des rein Physischen Tuns hier etwas was ich nicht missen wollen würde – ich bin ein Mann der Praxis und bin mir nicht zu schade überall mitzuhelfen, wenn es denn was bringt.

den Bereich um den Gänseteich und das Bienenhaus neu gestaltet

Ein Punkt den ich lange nicht wahrhaben wollte, war sicherlich mein ganz persönlicher Umgang mit dem Thema Familie. Ich dachte immer, dass im Zentrum von Familie gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit stehen würde und daraus ein starkes Gemeinschaftsgefühl entstehen würde, dass auch in weiterer Folge zu gesunden sozialen Bindungen führe. Ich hatte für mich ein wohl idealisiertes Bild von Familie im Kopf, in dem viel Zeit miteinander verbracht wird und gemeinsame Projekte die Familienbande stärken würden. Jetzt im Nachhinein betrachtet möchte ich die Chance ergreifen und diesen Hof hier mit meinen beiden Töchtern weiterentwickeln – je nachdem wie und was sie wollen, wo sie helfen wollen und von was sie träumen. Ich versuche gemeinsam mit ihnen diese Dinge zu machen und hoffe, dass sie diese Erfahrungen zu guten Erinnerungen umformen können, damit sie in weiterer Zukunft trotz allem auf eine positive Art und Weise auf jetzt zurückschauen können.

frisch geschlüpfte Kücken werden immer willkommen geheissen

Insgesamt gesehen sehe ich ganz viel Sinn darin hier das Silva Nortica Science Hub weiterzuentwickeln. Oft ist es einfach eine haptische Arbeit (handwerklich würde ich nicht unbedingt sagen, da ich da nicht sehr geschickt bin, eher ein Autodidakt), aber manchmal auch eine kreative und geistige Arbeit, Ich habe hier das Gefühl etwas Konkretes und vor allem etwas mit Relevanz zu schaffen. Es ist wertvoll und gefragt nach meinen Zielen merke ich gerade, dass sich gerade dieser Punkt sehr verschiebt. Ich beginne wieder eine Perspektive und zwar in langfristiger Art und Weise vor meinem inneren Auge aufzubauen und weiß was ich will. Alles zusammen hier gibt mir eine klare Richtung vor und hilft mir in so vielen Bereichen meines Lebens (und sei es nur dass ich dadurch weniger gefühlten und tatsächlichen Stress wahrnehme.

Meine Liebe zum Land auf dem ich wohne und arbeite in dieser Art und Weise auszudrücken und zu formulieren, dass hatte ich so vorher nie gemacht, defacto ist es aber eine Analyse dessen, was ich schon länger gespürt hatte. An mir systematisch die letzten Monate beobachtet, hilft sie mir jetzt die größeren Strukturen meines Lebens zu erkennen und ich finde es großartig, dass es jetzt passiert. Was mit dieser „Liebeserklärung“ allerdings nicht gemeint ist (und wer mich kennt, der/die weiß das auch), dass ich auch andere Formen des Arbeitens und Lebens schätze. Ich mag die Vielfalt und ich versuche sie auch zu leben, was manchmal besser und manchmal schlechter gelingt. In jedem Fall habe ich für mich festgestellt, dass die Vielfalt meiner arbeitsbezogenen Tätigkeiten und die Vielfalt meiner privaten Projekte als Summe die perfekte Mischung für mich ergibt und ich so die notwendige Energie auch für herausfordernde Momente ziehen kann.

manchmal bei Regenwetter finden auch Hochgeschwindigkeitsschneckenrennen statt…

Beinahe ein Jahr ist vergangen seit dem Auszug meiner Expartnerin. Es waren viele Momente darin auf die ich gerne verzichtet hätte, es ist noch immer vieles nicht klar, aber dennoch bin ich zuversichtlich. Vor allem aber bin ich froh, dass es in mir selber jetzt wieder aufgeräumter ist und wer zum Silva Nortica Science Hub kommt, wird schnell den Unterschied zu heute und vor einem Jahr erkennen. Ich habe ein, zwei Ziel/e, mir geht es (wieder) gut und ich habe vor allem die Verantwortung ein guter Papa für meine Töchter zu sein. Was die Zukunft bringen wird, dass werde ich sehen – aber wie sage ich des Öfteren mal: „Mich wirft so schnell nix um…“

Die vier Jahreszeiten – es gibt kaum eine stimmungsvollere Musik für den Lauf des Jahres…

über die Zukunft und die Suche nach ProjektpartnerInnen…

die Schafe sind so neugierig und kommen immer um mal zu schauen…

Neulich habe ich in meiner liebsten Monatszeitung Le Monde Diplomatique etwas zum Thema Medienkonsum gelesen. Als Historiker hat mich dort sofort ein Ansatz angesprungen „die Art und Weise, wie wir uns Wissen aneignen hat sich grundlegend verändert […] denn immer seltener geschieht dies lesend, sondern immer häufiger über Bilder […] Lesen gilt als unzeitgemäß und ist gefährlich. Es frisst Zeit, Aufmerksamkeit und Konzentration, und ist ein Ausdruck der Selbstbestimmung darüber wie wir was und wann lesen.“ Nachgedacht und beobachtet im größeren historischen Kontext heraus, stimmen diese Aussagen zu einem hohem Prozentsatz, der auch mich selber immer wieder tangiert. Natürlich versuche ich nicht in diese „Falle“ zu tappen, es geht auch nicht darum technologie-feindlich zu agieren – es geht um das richtige Ausmaß von analog, digital und hybrid – so wie es das immer wieder bei der Methodenwahl in der Hochschuldidaktik zu bedenken gilt. Es geht um die Situationen, die beteiligten Menschen und die Kernbotschaften – diese Eckpunkte müssen aufeinander abgestimmt sein (in Form einer passenden Lernatmosphäre), um nachhaltig Pflöcke einschlagen zu können.

mein liebstes Jahresanfangsprojekt – die Lehrveranstaltung Negotiating Change in der UN – hier wird Lernatmosphäre groß geschrieben

Gerade bei den eigenen Kindern fällt mir auch immer wieder die Ambivalenz dessen ein: Seitdem sie auf der Welt sind, habe ich Bücher gekauft, viele Bücher und es ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, dass sie gerne (vorge)lesen bekommen und gerne zuhören. Diese Bemühungen tragen bei der großen Tochter schon Früchte und ich bin sehr stolz darauf, dass sie so gerne liest und sie das wohl am liebsten von allen Schulfächern macht. Dennoch ist der Zugang zu digitalen Werkzeugen wichtig, es geht um die Vielfältigkeit – sowohl Dinge angreifen können (Bücher immer in analoger Form), aber auch um die Bedienung eines Tablets.

Abwechslung analog – digital – hybrid auch zuhause

Sie sollen einmal nicht in die „Falle“ tappen, zwar technisch mit „Gerätschaften“ umgehen zu können, aber gleichzeitig nicht die geistige Finesse zu besitzen, kritisch den Kontext zu hinterfragen, von inhaltlichen Botschaften, die sie konsumieren. Eine Kernfähigkeit, die sowohl auf schriftliche, als auch auf bildliche Inhalte umgemünzt werden sollte. Lesen ist und bleibt die Zukunft und hauptsächlich dadurch werden sie den kritischen Geist entwickeln, der ihnen immer wieder in späteren Situationen helfen wird. Bilder sind immer da, aber es ist an uns, den Kontext dahinter zu verstehen und aufzuklären. Warum diese lange Einleitung, natürlich hängt sie auch mit meiner Projektidee zusammen, die ich jetzt etwas schildern möchte.

Erneut ist wieder etwas Zeit vergangen, es bahnen sich größere Entscheidungen an, was einerseits wunderbar ist, andererseits auch gute Vorarbeiten erfordert. Planung ist, wie stets, essentiell und wird dafür sorgen, dass Abläufe reibungsloser funktionieren. Es ist der Vorabend großer Weichenstellungen. Vor Weihnachten habe ich von meiner Idee zu einem Projekt geschrieben: Silva Nortica Science Hub

Was hat es nun damit auf sich? Seit vielen Jahren arbeite ich nun als Lehrender im Bereich der globalen Umweltgeschichte. Ich habe bereits viele Arbeiten betreut, die sich mit Fragestellungen rund um die Natur-Mensch Beziehung beschäftigt haben. Vielen Menschen ist durch verschiedenste Umstände ein sozusagen (vor allem systemisch bedingt) gesunder Umgang zur globalen Biosphäre verloren gegangen. Meine Aufgabe als Historiker sehe ich darin, aufzuzeigen wie, wann und durch welche Akteure das passiert ist und wieder daran zu erinnern, was schon alles verschüttet wurde. Wissen und Verständnis um diesen Kontext ist essentiell, um die Herausforderungen des Hier und Jetzt zu verstehen. Ich will den gläsernen Wissenschaftsturm, der so viele Sprünge bekommen hat in den letzten Jahren mit Hilfe meiner Fertigkeiten in der Wissensvermittlung und -produktion so aufstellen, dass Menschen einen unverstellten Blick bekommen können, wie beispielsweise Lebensmittel entstehen.

Wissenschaft soll nach außen gehen und vor allem verständlich sein und konkret Arbeit erleichtern können (zumindest mittelfristig!)

Eine meiner Stärken ist mich auf Menschen und Bedürfnisse einzustellen und in weiterer Folge vor allem förderliche Lernatmosphären herzustellen. Mit dem Silva Nortica Science Hub werde ich genau das versuchen. Es geht darum Vertrauen herzustellen, eine persönliche und authentische Beziehung aufzubauen und dann in weiterer Folge (leichter) inhaltliche Kernbotschaften zu vermitteln. Wohl oder Wehe des Projekts wird darin liegen eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der Menschen zuhören und lernen wollen. Was ich in all meinen Jahren an Hochschulen auch gelernt habe, ist natürlich dass Kollaboration und Kooperation wertvollste (!) Dienste leisten können, sofern sie ehrlich und auf Gegenseitigkeit beruhen – daher habe ich mich mit dem heutigen Tag auch auf die Suche nach möglichen KooperationspartnerInnen gemacht. Wenn du jetzt dich angesprochen fühlst oder du jemanden kennst, der hier Interesse haben könnte, bitte melde dich direkt bei mir. Es besteht ein Ziel: Ein zeitgemäßes Heim für Wissenschaft und Menschen bieten können und darüber hinaus unserer Zukunft -den Kindern – zeigen, was es heißt eine nachhaltige und vernünftige Mensch-Natur Beziehung zu formen. Und dies bitte in allen möglichen Facetten, die sich nicht von vornherein gegenseitig verdammen – es geht um Vielfalt, diese zuzulassen und voneinander zu lernen.

einer meiner tierischen Mitarbeiter…

Als Mann der Wissenschaft und der Wissensvermittlung ist mir besonders wichtig hier eine gute Balance zu finden. Es gibt so viel neu zu erlernen, verschüttetes Wissen auszugraben und inhaltliches in neue Kontexte zu bringen. Die Herausforderungen sind für uns JEDEN Tag mehr als deutlich sichtbar, wir müssen uns jetzt dafür einsetzen, die Mensch- Natur Beziehung mit dieser Facette neu zu stärken.

Helft mit dem Silva Nortica Science Hub (vielleicht auch persönlich?!) alte, verschüttete und unkonventionelle Ideen vorzuschlagen, wie dieser Platz hier ein Ort mit einer unvergleichlichen Lernatmosphäre werden kann. Wendet euch an mich: wolfgang.gruber@univie.ac.at

und weil es mit Sirtaki alles besser geht, hier zum Abschluss für euch ALLE…

verschüttet… und neu auferstanden

Die letzten Monate hatten leider einen etwas schnelleren Rudertakt als bisher gewohnt für mich. Aber was soll ich schreiben?

Ich denke ich habe mein kleines Motivationstal durchschritten und befinde mich wieder auf einem Weg, der mich größtenteils positiv und optimistisch in die Welt schauen lässt. Ich hab viel Zeit zuhause verbracht, habe ein ganzes Haus neu eingerichtet, viel Zeit mit meinen Kindern verbracht und viele Bewerbungen abgeschickt. Ich hab die Zeit offensichtlich auch gebraucht, da mein Vertrauen und meine Loyalität von mehreren Seiten her auf die Probe gestellt worden ist.

Wenn ich jetzt in mich hineinhöre nach einigen eigentlich ganz „banalen“ Alltagsbegegnungen kann ich sagen, dass mein Vertrauen in meine Umwelt wiederhergestellt worden ist. Ich habe wieder einmal gemerkt wie viel es wert gute Freunde zu haben und Menschen, denen es nicht egal ist, wie und was mit einem los ist – ich danke euch auch auf diesem Weg! Das Leben kann wieder kommen, ich bin bereit und freue mich sehr darauf.

eine meiner Wachgänse…

Auch wenn das Waldviertel gerade gezeigt hat was es drauf hat in punkto Schnee (hier dann noch ein paar Bilder davon), war das ganz gut für mich, es hat geholfen mich wieder so zu fokussieren auf das was wirklich wichtig ist und neue Ziele zu definieren, wo ich gerne hinwollen würde. So banal es klingt, das stundenlange Schneeschaufeln hat bei mir metaphorisch dafür gesorgt, dass ich wieder den Eindruck gewinnen konnte, dass ich selber mein Schicksal in die Hand nehmen kann und nicht darauf warten muss, was andere Menschen so vorhaben.

es mag viel wegzuschaufeln sein, aber am Ende findet sich der Weg wieder…

Eines dieser neuen Ziele betrifft auch wie es hier im Haus weitergehen soll. Ich habe beschlossen, dass die Landwirtschaft einen wichtigeren Stellenwert in meinem Leben bekommen soll. Es tut mir gut diese Art Verantwortung zu übernehmen, die Arbeit hier beruhigt mich, es macht einfach Sinn und genau die Relevanz dieser Art will ich aber auch teilen, weil ich finde, dass viel mehr Menschen den teilweise verschütteten Zugang zur Natur gerne wiederfinden wollen würden. Ich werde das Silva Nortica Science Hub ins Leben rufen im nächsten Jahr und das ist ein Projekt auf das ich mich wirklich sehr freue. Gerade heute ist mir beim Bogenschießen mit einem sehr guten Freund bewusst geworden, dass es Sinn machen würde. Danke für deine Worte. Die Zeit ist zu kostbar um sie an nicht sinnstiftende Dinge zu verschwenden. Und ganz oben stehen da meine Kinder – ich will die Zeit in einer Weise mit ihnen verbringen, dass es einfach Sinn macht. Darauf freue ich mich einfach. Es ist so klar gerade.

Was das alles für die Zukunft heißen wird, werde ich in anderen Postings darlegen. Natürlich bleibe ich weiterhin ein Mann der Wissenschaft und der Didaktik, aber ich werde mein drittes Standbein endlich harmonischer in mein Tun integrieren.

Ich wünsche euch etwas Zeit für euch über die Feiertage – schafft euch wenn möglich ein paar schöne eigene Momente, bereitet anderen lieben Menschen in eurem Umfeld eine Freude und lebt. Es ist einfach schön, wie es ist gerade.

mit den gemeinsamen Lieblingsdrachen der Kinder und mir in meinem Lieblingsrefugium der Therme Gmünd

allem Neuem wohnt ein Zauber inne …tatsächlich?

Der Sommer ist zu Ende. Gestern habe ich die aller letzten grünen Tomaten geerntet und sie reifen jetzt im warmen Haus nach. Und es waren ziemlich viele Tomaten… Mensch könnte meinen es wird jetzt ruhiger…Doch leider ist es das mitnichten.

letzte Tomatenernte heuer…

Ende August ist mein langjährige Partnerin aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und es wurde eine Trennung formalisiert, die defacto schon lange bestand, auch wenn ich sie nicht realisiert hatte. Das ist einerseits sehr traurig und andererseits hat es auch vielerlei Implikationen nach sich gezogen, die mich jetzt belasten und mich manchmal zweifeln lassen. Es gelingt mir gerade leider selten wirklich entspannt zu sein. Ein ganzes Haus musste im letzten Monat reorganisiert werden, fast alle Details neu erarbeitet werden – daneben das wichtigste die Kinder knapp die Hälfte der Zeit hier haben. Es ging irgendwie – Entspannend war es nicht und ich habe auch dem Spruch – allem Neuem wohnt ein Zauber inne – wirklich nichts abgewinnen können, wenn du keinen Tisch oder Sessel mehr hast, auf dem du essen kannst. Aber ich habe es soweit geschafft, der Alltag normalisiert sich langsam.

Kater im Eierkorb…

Die Analogie zu meinen Bienen, die erspare ich euch jetzt – ich kann nur den HonigliebhaberInnen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder Cremehonig versprechen, denn meinen beiden Bienenvölkern geht es blendend im neuen Bienenhaus.

der wohle letzte schöne und warme Tag heuer – die Bienen fliegen noch mal vereinzelt aus…

Das bringt dich dann noch zum letzten Punkt. Neben der zu verkraftenden Trennung werde ich mich beruflich neu aufstellen. Ich verlasse das NEOS Lab mit Ende des Jahres 2023 und ich bin ab sofort auf der Suche nach spannenden Möglichkeiten um Lernen und Lehren diversifizieren zu helfen. Bitte helft mir dabei zu suchen, denn ich will meinen Kindern eine schöne Zukunft bieten können und würde mich freuen, wenn es ab jetzt wieder bergauf gehen würde… DANKE euch!

Ilva Theresia und Bea Almina am Wochenende…

unsere Zukunft… die Kinderuni – immer eine gut investierte Zeit

angekommen am Kinderuni Empfang

„Von Einhörnern, Drachen und Greifen“ – Mythische Fabelwesen im Mittelalter und was die Menschen heute dazu denken

Und jährlich grüßt das Murmeltier. Am 18.7. war es wieder soweit: Drei Papas sind mit einem Teil ihrer eigenen Kinder (vier Töchter-im Vollausbau wären es insgesamt sieben Kinder) aufgebrochen, um 25 anderen Kindern auf der Kinderuni ein paar spannende Geschichten über mythische Fabelwesen in einem Workshopsetting zu erzählen.

Seit 2010 mache ich nun die Kinderuni aktiv und wirklich jedes Jahr ist es eine tolle Sache gewesen. Nunmehr das zweite Jahr darf ich das nicht nur mit meinen eigenen Kindern machen, sondern auch noch mit zwei guten Freunden Stefan Khollar und Stefan Franz John und deren Kindern. Waren wir letztes Jahr noch zum Teil hybrid unterwegs haben wir es heuer das erste Mal geschafft alle zusammen physisch an einem Ort zu sein.

unser Probeaufbau letztes Jahr zur Kinderuni…

Unser Anliegen ist es erstens unsere eigenen Kinder gut einzubauen – letztes Jahr haben wir dazu – zur Erinnerung – physisch ein Dorf aufgebaut und dieses dann durch alle möglichen und unmöglichen Gewalten des Mittelalters verwüsten lassen, bis wir es am Ende per Minecraft digital wieder ausgegraben haben.

meine beiden schlauen Köpfe bereiten schon mal die Tafel vor…
letzte physische Vorbereitungen vor dem Start…

Heuer hat Stefan John schon im Vorfeld Plastilin zuhause hergestellt, um mit diesem als Grundmaterial Skelette mit Fleisch zu versehen und somit eigene individuelle Fabelwesen zu erschaffen. Unsere zweite Mitmachidee war „Male dein eigenes Fabelwesen“ am Anfang, was sich als exzellenter Eisbrecher erwiesen hat, mit deren Hilfe uns die Kinder uns erklären, was sie da gemalt haben und wir haben dann Analogien zu bereits bekannten und manchmal auch verwandten Fabelwesen gezogen. Das war insgesamt eine tolle Erfahrung und hat uns in jedem Fall gezeigt, wie gut die Kinder vorbereitet sind, wenn sie in den Workshop reinkommen.

https://www.kinderuni-anmeldung.at/event.php?event_id=4086

alle Kinder mehr als aufgeregt…
hier beim Plastilin verarbeiten…
nach getaner Arbeit sind wir noch alle Eis essen gefahren…haben wir uns verdient….

Letzten Endes war es wieder eine tolle Erfahrung und so wie jedes Jahr auch eine Bestätigung am richtigen Weg zu sein. Es ist auch am Weg eine Tradition zu werden mit den befreundeten Papas und unseren Kindern, dass gemeinsam zu entwickeln, konkret zu planen und dann umzusetzen. Mögen noch viele Jahre des gemeinsamen Tuns folgen.

Ich freue mich in jedem Fall, denn es gibt nichts wichtigeres als den Fokus auf die Ausbildung unserer Kinder zu legen.

nicht immer alles richtig machen…

Es ist Hochsommer – gefühlt sind alle im Urlaub und auch bei uns im Waldviertel ists recht heiß. Ich fahre heuer nicht weg. Es ist so vieles zu tun und ich weiß die Kinder gut aufgehoben im Urlaub am Meer. Außerdem kann es auch zuhause in der Hängematte mehr als schön sein…(heuer hatten wir zum ersten Mal in 3 von 6 Vogelhäusern Nistpaare – wirklich schön).

kurz einnicken…

Einiges habe ich zuhause geschafft, anderes nicht – ich denke das ist normal (ein bisserl gemein war der Zahnarztnottermin – Schmerzen zu stark, weil der hat mich dann ausgeknockt die letzten Tage). Jetzt geht´s dank Antibiotika aber schon wieder und ich war inspiriert ein paar Dekoelemente zu bauen (inspiriert durch viele kreative Vorbilder in meinem Umkreis), bzw. Erdbeermarmelade zu machen.

Katze…
kleines Vorernte-Dank plus Erdbeermarmelade

Womit ich sehr mit mir gehadert hatte in diesem Jahr, war dass leider keines der Bienenvölker den Winter überlebt hatte, aber durch einen Fingerzeig von oben, haben sich doch tatsächlich in den beiden Stöcken (die ich bisher nicht abgeräumt hatte) wohl wieder Bienen angesiedelt, ich beobachte dass schon ein paar Tage und ich freue mich wirklich sehr. Mir ist bewusst, dass ich gerade bei den Bienen noch so viel zu lernen habe, aber ich bemühe mich.

kommen die Bienen wirklich zurück?

Leider ist mir auch bei anderen tierischen Mitbewohner:innen ein schwerer Fehler unterlaufen – auf dem Bild sind es noch 6 kleine Laufenten, zwei Tage später – ich hatte vergessen die alte Badewanne im Garten auszulassen – sind beinahe alle kleinen Laufentenbabies ertrunken (sie können anfangs kaum schwimmen) – drei konnten die Kinder zusammen mit ihrer Mama retten. Das war wirklich traurig und eigentlich leicht verhinderbar. Ich hab mich da viel gefragt, wie kann ich die Dinge noch effizienter gestalten und vor allem auch sicherer?

da hab ich mich noch richtig gefreut, nachdem letztes Jahr ja nichts aus dem Laufentennachwuchs wurde (Marderbesuch)

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl immer irgendwo Abstriche machen muss. Ich kenne meine erste Priorität und das sind meine Kinder und dann kommt die Arbeit – wenn sich beide Prioritäten miteinander verbinden lassen, wie hier unsere Initiative mit der Kinderecke im NEOS Lab, dann ist das fein.

neue Kinderecke NEOS Lab

Solange die beiden klein sind, werde ich alles um sie herum bauen, werden sie dann größer, brauchen sie schrittweise weniger Zeit von mir/mit mir – das ist auch gut so, ich will mich ja schließlich später nicht selbst fragen, was hab ich bloß gemacht, als die Kinder noch klein waren. Ich werde den Kindern aber so lange ich kann vorleben, was ich unter Leben verstehe. Es dürfen Fehler passieren, so lange mensch nicht einfach darüber hinweg geht als wäre nichts passiert. Daraus lernen, den selben Fehler nicht zwei Mal machen und auch mal traurig sein, wenn etwas nicht gut funktioniert oder daneben geht.

kommt gut über die Regenbogenbrücke ihr kleinen Entleins…

Wir sind alle Menschen und wir machen Fehler. Wir machen aber auch vieles richtig und es ist eben eine Frage der Perspektive was ich zuerst sehe…Ich wünsche euch einen schönen Sommer!

und natürlich tun sich auch einige Dinge auf der Universität – nicht zuletzt hier der Abschluss unserer Lehrveranstaltung zu Erinnerungsorten und Gedenkkulturen in Ostasien mit zwei eintägigen Planspielen. und nicht vergessen im September 2023 habe ich die Ehre das dort entwickelte Planspiel zum 25 Geburtstag des ZML – Innovative Lernszenarien an der FH JOANNEUM zu moderieren: also meldet euch an und SPIELT MIT UNS live ein Planspiel: Anmeldung E-Learning Tag FH JOANNEUM/

die Welt steht nicht still…

den Seminarraum für sich „reklamieren“ — das war schon immer meine Vorgangsweise und erzeugt immer Lacher, wenn die TeilnehmerInnen absurde Konstellationen irgendwo im Raum entdecken…

Viel ist passiert in den letzten Monaten – ich versuche es mal ein bisschen zusammenzufassen— unter anderem habe ich zwei erfolgreiche Workshops für die fh Gesundheit Tirol am 24.2. und für die FH Campus Wien am 15.3. geleitet und stehe weiterhin für Diversität in der Methodenwahl aktiv ein. Beide Workshops fanden in Häusern statt, die ich nicht das erste Mal beraten durfte, was mich einerseits stolz macht, denn es ist eine schöne Art des Feedbacks wieder „geholt“ zu werden, weil offensichtlich die Qualität gestimmt hat. Für solche KundInnen arbeite ich immer gerne und es ist ein Zeichen des gegenseitigen Respekts für mich höchstmögliche Qualität zu bieten.

historische Ansicht von Innsbruck

In meiner Kernarbeit im NEOS Lab komme ich auch gut voran mit der Neuplanung und technisch- inhaltlichen Implementierung des neuen Learning Management Systems (natürlich auf Moodle basierend-wer mich kennt, weiß dass ich in dieser Hinsicht ein Vertreter des Open Source Gedanken bin). Ich fühle mich der neuen Arbeitsstelle tatsächlich immer verbundener und habe da auch in Abstimmung mit meinen KollegInnen einige Akzente setzen können, die für mich persönlich insgesamt eine engere Bindung nach sich gezogen haben. Einerseits durfte ich das gesamte Büro begrünen (24 neue Blumen) und andererseits eine Kinderecke einrichten – für beide Aktionen wird es noch wesentlich schönere und bessere Artikel geben, deshalb hier nur angeteasert, aber schon als erste Impressionen sichtbar. Wer mich kennt, weiß einerseits wie WICHTIG eine lebendige grüne Atmosphäre für jegliches Arbeiten und Beraten ist und andererseits welchen Stellenwert Kinder in der jetzigen Arbeitswelt einnehmen (sollten). Aus gut informierten Quellen wurde mir bestätigt, dass gerade in den Gründungstagen der NEOS Kinder bei vielen wichtigen Veranstaltungen sehr oft dabei waren und die Kinderecke im NEOS Lab ist der sichtbare Beweis dafür, dass dies zumindest revitalisiert werden sollte. In diesem Sinne habe ich auch meine Kinder gebeten ein Plakat dafür zu zeichnen, was auch super gelungen ist… #kids@work

ein Teil der Pflanzen kurz nach ihrer Ankunft…
die Kinder malen das „Kinderecke“ – Plakat

Auch zuhause tut sich so einiges. Das Wetter kann sich zwar momentan so überhaupt nicht entscheiden, wo es hin will, ABER das macht beispielsweise den Hühnern nicht viel aus, die legen gerade zu Ostern traditionell die quantitativ höchste Menge an Eiern, was natürlich für mich auch immer eine Freude ist, aber natürlich auch immer etwas Stress bedeutet, weil die Eier ja an die Frau und an den Mann gebracht werden müssen. Seit gestern 13.4. ist jetzt auch das zweite Lamm für heuer gesund und munter bei uns geboren und die Kinder sind schon fleißig am Lamm angewöhnen… 🙂

Es brüten mittlerweile auch zwei Hennen und auch unsere Gänse. Es passiert in den nächsten Wochen in jedem Fall einiges, was die tierischen Mitbewohner hier anbelangt, Frühling ist halt einfach Babyzeit…

mein neuer Eierkorb…
schon zwei kleine schwarze Lämmer

Und zu guter Letzt – auch die Uni steht nicht still, noch im Jänner gab es den Abschluss von „Negotiating Change“ im UN Headquarter in Wien und es war wie immer eine wirklich feine und runde Sache. Da Lorenz Probst und ich unser 10-jähriges Arbeits-Jubiläum dort hatten wars natürlich noch mal besser als sonst und hier hat Lorenz das auch noch mal gut zusammengefasst und zwei Bilder unten:

„Negotiating Change im UN Headquarter in Wien im Jänner 2023“

und zu guter Letzt unser laufender Kurs „Gedenkorte und Erinnerungskulturen in Ostasien“ an der Uni Wien mit dem großartigen Alfred Gerstl. Auch hier sind die Studis schon fest am Planen von zwei unterschiedlichen Szenarien, mehr wird später verraten…

unser Sujet zur Ankündigung der Lehrveranstaltung an der Universität Wien

Mir bleibt zu wünschen, dass trotz vollem Terminkalender auch das eine oder andere Gespräch bleibt, um gut im Leben zu bleiben. Mein realer Umstieg in meinem Pendelverhalten hat sich definitiv positiv ausgewirkt – VIEL weniger Autofahren, mehr Zugfahren (mit allen Problemen, was das punktuell bedeuten kann). Mehr Zeit um manchmal auch die Gedanke schweifen lassen zu können. Denn ohne dieses „Gedanken schweifen“ lassen, kann nichts Neues und Kreatives entstehen und ich merke genau das tut mir gut momentan. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Zeit.

Bodenständig – ein Plädoyer…

In den letzten Tagen habe ich mir öfter Gedanken gemacht zu einem bestimmten Begriff – bodenständig. Meine Gedanken dazu möchte ich gerne teilen und mich auch ein Stück weit deklarieren.

Welche Assoziationsketten zum Wort bodenständig in unseren Köpfen auftauchen muss jede/r für sich selbst überprüfen. Die „klassischen“ Assoziationen sind in jedem Fall nicht unbedingt positiv konnotiert: Denn bodenständige Menschen werden oft als langweilig betrachtet, da bei ihnen alles in festen Bahnen laufen soll und Veränderungen zumindest schwierig sind. Das Essen pünktlich auf dem Tisch, der Bausparer um mögliche finanzielle Unwägbarkeiten abfedern zu können, jedes Jahr derselbe Urlaub (wenn überhaupt), dieselben Gewohnheiten, Loyalität im Allgemeinen und speziell zu Familie und Freundschaften. Kurzum wer will von sich schon behaupten bodenständig zu sein, wenn das die Assoziationen dazu sind? LeserInnen hier wissen aber auch, was ich seit geraumen Jahren als meine Grundeigenschaften aufzählen würde:

der dümmste Bauer hat die größten Erdäpfeln?

Beständigkeit/Loyalität – Verlässlichkeit – Engagement/Lernfreudigkeit

Und siehe da, ich war ziemlich erstaunt zu sehen, welche Überschneidungen da zumindest in den ersten beiden Assoziationen auftauchten. Bisher hätte ich mich wohl eher nicht als bodenständigen Menschen bezeichnet. Ich muss wohl als Folge meine innere Selbstbeschreibung und meine Außenwahrnehmung wohl etwas harmonisieren:

gerade die Erdäpfeln sind für mich ein gutes Synonym – denn jedes Jahr „plage“ ich mich damit und ich habe schon viele Diskussionen geführt mit FreundInnen, warum ich das eigentlich mache…aber in meiner „Sturheit/ Überzeugtheit“ habe ich es bis jetzt durchgezogen sie einzupflanzen (ernten ging sich nicht immer komplett aus)…die Erdäpfeln gehören für mich einfach „dazu“, es ist schwer zu beschreiben, aber es würde was fehlen, wenn ich es nicht machen würde

Ich bin also ein bodenständiger Mensch und zwar in folgendem Sinne: Mir geht es in meinem Tun und Sein nicht um Stillstand, sondern um stabile Beweglichkeit (das berühmte Standbein und das Spielbein). Ja Stabilität und Beständigkeit sind mir sehr wichtig in fast allen Bereichen meines Lebens, dies kann manches Mal zu einer Belastung werden, weil ich länger an gewohnten Routinen festhänge, als gut für mich ist, die Kunst (die ich offensichtlich noch lernen muss) dabei ist, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Ich tue mir tatsächlich geistig schwer mit Veränderung und oftmals sind Veränderungsprozesse von außen initiiert – sind sie dann aber mal da, dann habe ich eh keine Wahl mehr, gehe ich sie konsequent bis zum Ende.

Ebenfalls für mich sehr wichtig sind Loyalität und Verlässlichkeit. Mir käme es nicht in den Sinn, weder das Eine noch das Andere für einen anderen Vorteil zu verbiegen oder aufzugeben. Mein Wort ist mir wichtig und ich vertraue noch auf die gute „Handschlagsqualität.“ Natürlich ist es mir schon öfter passiert, dass ich genau mit diesem Vertrauen auf die Nase gefallen bin und ich bin (leider) schon viel vorsichtiger geworden was den Handschlag angeht, ABER eigentlich will ich im Grunde meines Herzens den Menschen vertrauen. Vollkommen unverständlich ist es für mich dann, wenn absichtlich getäuscht wird aus bewusstem Kalkül heraus.

Für mich ist es ein Stück weit eine Selbsterkenntnis und ein „benennen“ können des eigenen Tuns. Ich bin ein bodenständiger Mensch. Ich mag gerne dieselben Sachen machen und finde darin Beruhigung, Sicherheit und Stabilität in einem Umfeld, dass ich nicht immer zu 100% selber steuern kann und der gerade im (riesigen) geopolitischen Kontext, mit dem ich mich beruflich ja viel beschäftige, beständig beunruhigt. Vielleicht ist es mir deshalb so wichtig für mich, dass nicht immer alles und ständig auf dem Prüfstand stehen muss und ich deshalb viele Routinen aufbauen möchte? Ich fahre gerne in das Stift Zwettl mit den Kindern – es vermittelt für mich Ruhe und ich möchte diese Ruhe gerne mit ihnen teilen. Für mich ist bodenständig sein, keinesfalls etwas negatives und ich möchte es auch nicht so ausgelegt wissen, weil ich für mich und meinem Tun da dagegen halten werde.

Oft denke ich im Zusammenhang auch an Goethe, der ja sagte: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ Ich glaube ich bin gut den Kindern Wurzeln zu geben, bei den Flügeln muss ich noch lernen, aber es wird werden, denn ich vertraue auf meine stabile Beweglichkeit, die ich durch meine Bodenständigkeit gewinnen kann. Es ist nicht meine Art meine „Fahne nach dem gerade herrschenden Wind zu drehen.“ Das Eigenschaftspaar bodenständig und konstant bietet für mich höheren Mehrwert, als ständig flexibel zu sein (wobei auch letzteres seine Berechtigung hat, aber nicht den Kern meines Seins trifft).

die große Tochter bei unserem Venedig-Urlaub 2019

und damit ihr nicht glaubt, ich hänge nur tiefsinnigen Überlegungen im neuen Jahr 2023 nach, wollte ich noch ein Bild teilen von meinem ersten Versuch an der BOKU einen großen Topf Kinderpunsch herzustellen. Eigentlich ist er gut gelungen und ich habe an fast alles gedacht, NUR hätte ich wesentlich MEHR Zucker mitnehmen müssen, damit er so geschmeckt hätte, wie „normal“. Allerdings waren die KollegInnen und Studierenden total nett und haben ihn fast total ausgetrunken ohne sich anmerken zu lassen, dass er doch mehr Zucker vertragen hätte.

Ich wünsche euch einen guten Start in das neue Jahr 2023!

kurz vor Weihnachten noch (Kinder)punsch für unsere Studierenden bei „Negotiating Change“ gemacht — was ich mir wohl für die Zukunft merken werde, Punsch, so wie wir ihn gewohnt sind, erfordert viel mehr Zucker als ich da reingegeben hatte… 🙂