Mut zur Lücke…

Der Spruch kommt mir in letzter Zeit öfter unter. Wir haben alle nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung und manche Dinge kann mensch nur so gut erledigen, wie er/ sie Zeit hat. Manches hat recht hohe Priorität, wie beispielsweise Brennholz für den Winter, weil sonst wird’s beispielsweise bei uns im Haus kalt und ungemütlich. Da kann dann nicht gespart oder anders priorisiert werden. Jedenfalls sind jetzt 20qm Holz eingelagert und ich blicke zumindest dieser Herausforderung gelassen entgegen.

die Holzfestung hinter dem Haus_2022 (nächstes Jahr soll es nach dem Wunsch der Großen ein Labyrinth werden!)

Anderes hingegen musste trotz oberflächlich viel Zeit leider heuer kürzer treten – das erste Mal seit 2013 habe ich es nicht geschafft das ganze  Erdäpfelfeld abzuernten (ca. 1/3 ist noch im Boden). Das erscheint eiligen LeserInnen jetzt nicht als schlimm, ALLERDINGS hat es für mich Relevanz, weil ich es trotz aller schwierigen Stress-Situationen bisher immer geschafft habe diese „Challenge“ im Herbst zu meistern. Einige Wochen habe ich mit mir gehadert, ich finde es auch jetzt noch nicht toll, aber der Spruch „Mut zur Lücke“ stößt bei mir in diesem Punkt auf Resonanz und ich kann damit leben. Nächstes Jahr wird es wieder besser, denke ich mir und ich kann die Zeit besser dafür einteilen. Die Welt wird nicht untergehen deswegen und ohnehin ist alles eine Frage der Perspektive denke ich mir.

Die Vorbereitungen für einen neuen Lebensabschnitt habe ich mit dem heutigen Tag nach bestem Wissen und Gewissen und vor allem vorhandener Zeit erledigt. Ich habe NICHT alles geschafft, was ich gern gemacht hätte – aber nach all den Monaten seit Anfang Juni, wo ich hauptsächlich zuhause war ist doch einiges weitergegangen, was mich freut. Noch Ende Oktober konnte ich einige Obstbäume unserer Streuobstwiese hinzufügen (so wie jedes Jahr im Herbst). Der Dank gilt hier der hervorragenden Gockl- Baumpflanzaktion der Leaderregion Moststraße. Mittlerweile haben wohl knapp 30 Bäume auf dieser Wiese Platz genommen und schenken uns in den nächsten Jahren ihre Früchte. Auch hier gilt: Es dauert einfach einige Zeit, bis geerntet werden kann, der Lohn ist daher einfach von hohem ideellem Wert.

Baumschnittkurs der Leader-Region bei uns auf der Streuobstwiese_ Frühjahr 2022

Am Ende sind es nicht die Erdäpfeln die Lücken reißen, sondern die Zeit, die mensch nicht den Kindern geben kann. Es ist unbezahlbar für sie da zu sein, solange sie noch klein sind und die Zeit lieben, die wir ihnen schenken. Der erste Schnee wie unten am Bild ist dann immer etwas Besonderes, insbesondere, wenn er zur Geburtstagsparty der jüngsten Tochter kommt und gerade so viel Schnee bringt, dass er aktiv genutzt werden kann.

erster Schnee_2022

Es ist nicht immer einfach und wird es auch weiterhin nicht sein. Aber es zeichnen sich Wege ab, die in sich auch viele Kreuzungen besitzen. Es wird sich zeigen wie der Weg sich entwickelt.

Fest steht nur für mich im Moment: Den Mut zur Lücke sollte ich ruhig öfter positiv begrüßen, er ist nicht immer ein Zeichen des Defizits, sondern einfach auch manchmal ein Zeichen von „was ist jetzt wichtiger“ (so wie meine große Tochter öfter zu mir sagt…) – und am wichtigsten sind am Ende immer meine beiden Töchter. Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit!