Beamtinnen und Beamte sind gerade in den Medien sehr präsent. Sie bilden gerade eine Regierung („Beamtenregierung“), was manche Menschen undemokratisch finden. Andere wiederum finden das gut und wollen diese Regierung noch bis zum Ende der ursprünglichen Legislaturperiode im Amt sehen. Exekutivbeamte werden für Gewaltanwendung bei Demonstrationen kritisiert – zu Recht. Ich meinerseits habe mich in Sachen Beamt_innen wieder einmal ins Archiv begeben und bei dieser Gelegenheit zwei schöne alte Bürokratievokabel gelernt (anhand eines in der Republik weitergenutzten Vordrucks der Disziplinaroberkommission des k.k. Finanzministeriums, überstempelt mit „Bundesministerium für Finanzen“ von 1923):

  1. mundieren, von lat. mundare (reinigen), was soviel heißt wie „ein Konzept mit Beobachtung der nötigen äußerlichen Förmlichkeiten… solchergestalt ins Reine schreiben, daß es nachher durch Unterschrift und Besiegelung vollzogen werden kann“.
  2. kollationieren, d. i. das Vergleichen einer Ab- oder Reinschrift mit dem Original oder dem Konzept hinsichtlich Vollständigkeit und Richtigkeit.

In Kürze gibt es wieder einige neue Episoden aus den Disziplinarakten, dieses Mal auch aus den Beständen der Disziplinaroberkommission des Finanzministeriums (aka Finanzwachkommissäre auf Abwegen).