Dr. Ljiljana Radonić, Privdoz.
ljiljana.radonic@univie.ac.at

Lehrveranstaltungen

WS 2013/14

SE M9a/Diss Erinnerungskultur und -politik in Ostmittel- und Südosteuropa

Wintersemester 2013/2014
Montags 15.00-16.30 im Hörsaal 3 (D212), NIG 2. Stock

Inhalte

Nach 1989 entstanden in den postsozialistischen Staaten aus Gründen der Abgrenzung zur sozialistischen Vergangenheit neue Geschichtsnarrative. Insbesondere vergangene Phasen vorgeblicher nationaler Unabhängigkeit rückten in den Blick der neuen Geschichtsschreibung, wodurch z.B. "Satellitenstaaten" NS-Deutschlands als Meilensteine auf dem Weg zur nationalen Unabhängigkeit gefeiert wurden. Während im "Westen" der Holocaust zunehmend als gemeinsamer negativer europäischer Gründungsmythos betrachtet wurde, betonte man in den postsozialistischen Staaten vor allem die leidvolle Erinnerung an den Sozialismus. Im Kurs soll der Frage nach dem Verhältnis zwischen partikularen (im Staatssozialismus unterdrückten) Erinnerungskulturen und der jeweiligen neuen staatlichen Erinnerungspolitik, also dem politischen, justiziellen und kulturellen Umgang mit der diktatorischen Vergangenheit (dem Zweiten Weltkrieg und dem Sozialismus), nachgegangen werden.

Methoden

Statt langer Referate sollen Texte für die Diskussion aufbereitet werden (inkl. Handout). Ebenfalls wird mit Film- und Fotomaterial gearbeitet. Da verstärkt Primärquellen wie Kataloge von Gedenkmuseen, Schulbücher, Gedenkreden etc. analysiert werden, sind Kenntnisse einer ostmittel- oder südosteuropäischen Sprache sehr willkommen, aber keinesfalls Voraussetzung.

Art der Leistungskontrolle

Beteiligung an den Diskussionen, Textaufbereitung und selbständiges kritisches Hinausgehen über die Texte, Seminararbeit (möglichst Analyse von Primärquellen)

Alle weiteren Informationen zu dem Kurs finden angemeldete StudentInnen auf der Lernplattform Moodle.