Semesterüberblick
Dokumentarfilm "Der unaufhaltsame Aufstieg des S. Berlusconi"
 

Text zu dieser ARTE-Doku (Download)


Links zu Berlusconi:

Stefan Krempl (1996): Das Phänomen Berlusconi. Die Verstrickung von Politik, Medien, Wirtschaft und Werbung
Das System Berlusconi: Medienverstrickungen in Politik, Wirtschaft und Werbung
Metamorphosis of Power: The Meaning of Popular Role Playing for Berlusconi on His Way to the Top


Zur Krise des italienischen Kinos in den 80er- und 90er-Jahren

Eine kurze Chronologie eines langen Sterbens

1974 wurden in Italien 554 Mio. Kinobesucher gezählt (europaweit Platz eins), 322 Mrd. Lire wurden durch Kinobesuche erzielt, 280 italienische Filme (inkl. Koproduktionen) wurden produziert, die 62% der Gesamteinnahmen durch Kinobesuche einspielten).

28. Juli 1976: Die Corte Costituzionale (Verfassungsgerichtshof) schafft das Monopol des staatlichen Fernsehens (RAI) ab.
Die Folge: "de-regulation" – private Sender schießen wie Pilze aus dem Boden. Großer Nutznießer ist Berlusconi (siehe ARTE-Doku und Begleittext), der die Sendelizenz für seine Privatsender erhält. In der Folge setzt sich ein "Duopol" im italienischen Fernsehen mit der RAI und Berlusconis Mediaset (Canale 5, Italia 1 und Retequattro) durch.

Verändertes Medienkonsumverhalten (Kabel-/Satelliten- und Privat-TV), neue Medien (VHS, DVD), neue Produktionsbedingungen (Koproduktionen mit TV, weniger "reine" Kinoproduktionen; z.B. Padre Padrone von P. und V. Taviani, 1977: wurde ursprünglich fürs Fernsehen produziert) führen zu einer Abnahme der Bedeutung des Kinos als Informations- und Unterhaltungsmedium (s. Il nuovo Cinema Paradiso von G. Tornatore, 1988: Nostalgischer Blick auf eine längst vergangene Kinokultur).

1986: nur mehr 125 Mio. Kinobesucher, und nur noch 114 italienische Filme (32% der Gesamteinnahmen) werden produziert.

1991: Einnahmen durch privaten VHS-Konsum übertreffen Einnahmen durch Kinosaalbesuche.

1993
beträgt der Anteil des nationalen Kinos an den Gesamteinnahmen nur mehr 13%.

1997 liegt das italienische Kino, das in den sechziger Jahren den 1. Platz in der europäischen Kinolandschaft innehatte, nur noch an 5. Stelle nach Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien.




Literatur:

Micciché, Lino (a cura di): Schermi opachi. Il cinema italiano degli anni '80, Venezia, Marsilio, 1998
Zagarrio, Vito: Cinema italiano anni novanta, Marsilio; Venezia 1998


Zurück >>>