Der Neorealismus entwickelte sich bereits in der Zeit des faschistischen Regimes. Gegen Ende der dreißiger Jahre begann in der Welt der Literatur eine Diskussion über Avantgarde und neue Formen der Poetik. Intellektuelle wie Umberto Barbaro bemühten sich, Italien an die künstlerischen Avantgarde-Bewegungen Europas heranzuführen.

Filmzeitschriften spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer neuen Generation von Regisseuren. Sie stellten ein Medium zur theoretischn Auseinandersetzung mit Film dar. Neben einer Reihe von Filmzeitschriften mit propagandistischem Charakter gab es auch Zeitschriften – wie Cinema – die dezitiert antifaschistisch orientiert waren und zu deren Mitarbeitern Luchino Visconti und Giuseppe De Santis zählten.

Im amerikanischen, sowjetischen und französischen Kino fanden italienische Regisseure Leitbilder in ihrer Suche nach einem neuen Kino: John Ford, Jean Renoir oder Sergej Eisenstein wurden eingehend in den Filmzeitschriften besprochen.