Es ist immer schwierig gewesen, meine Frauen davon zu überzeugen, dass ich arbeite, wenn ich herumsitze. Wenn sie dich dasitzen sehen, wollen sie dich einkaufen schicken. Sie scheinen zu glauben, dass du nur arbeitest, wenn du tatsächlich tippst. Es läuft darauf hinaus, dass Ehen irgendwann aufhören und du schließlich vor einem Richter landest, dem deine Frau erklärt, dass du nichts anderes tust, als zu Hause mit einem Bier in der Hand herumzusitzen.
(Charles Willeford)

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Die weißen Mäuse..

31. August 2010: ...die ich sehe, sind realer als die anderer Leute. Hier der Videobeweis:

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Wie finde ich einen Verlag?

16. Juni 07: Diese Woche war ich in Berlin. Dort habe ich endlich meinen Verleger getroffen. Wir haben uns angeregt über die Unterschiede zwischen Wien und Berlin unterhalten. Irgendwann frage ich: Warum ist eigentlich aus meinem Manuskript ein Buch geworden? Wie seid ihr auf mich gekommen? Und mein Verleger schaut mich an und sagt: Das wollte ich dich auch gerade fragen, ich dachte, du hättest uns den Text geschickt? Nein, sage ich, habe ich nicht.

Unzählige Autoren schicken immer wieder ihr Manuskript an hunderte Verlage, und nur ganz selten wird ein Buch daraus. Ich habe das vor vielen Jahren mit einem anderen Text genauso gemacht. Aber die Geschichte über Onkel Alfred habe ich nur für meinen Sohn geschrieben. Einen Verlag zu suchen war mir viel zu mühsam. Der Verlag hat mich gefunden, und mein Verleger wusste nicht einmal davon. Gibt es so etwas überhaupt? Wie kann das passieren? Plötzlich bin ich selber mitten in einer Geschichte, und sie beginnt mich zu interessieren. Dass jemand einen Text zu seinem Privatvergnügen schreibt, kommt öfter vor, aber dass der Text dann als Buch erscheint und keiner der Beteiligten weiß genau warum, ist skurril.

Zwei Tage später sitze ich des Rätsels Lösung gegenüber. Sie heißt M. In einer erfunden Geschichte hätte sie einen Makel, zum Beispiel einen dunklen Schatten über ihrem Charakter, um die Szene nicht kitschig wirken zu lassen. Aber in der Realität ist sie perfekt: jung, aufgeweckt, witzig und bildhübsch. Man versteht sich sofort. Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Vor knapp einem Jahr hat sie den Job gewechselt und den Verlag verlassen. Davor hatte sie den Auftrag, nach Texten für Kinder zu suchen. Da ist sie über meine Webseite gestolpert. Sie hat mich, wie viele andere Autoren auch, angeschrieben und um ein Manuskript gebeten. Am Ende hatte sie das, was Verlage immer haben: Einen großen Stoß Manuskripte auf dem Schreibtisch. Aus meinem ist ein Buch geworden. Die Antwort auf die Frage, wie ich einen Verlag finde, lautet schlicht und einfach: Gar nicht, der Verlag findet mich. Jeder hat seine Chance, man muss nur vorbereitet sein und darf sie nicht verstreichen lassen.

Was ich aus Berlin mitnehme: Die Erinnerung an viele freundliche Menschen. Einige davon spielen in meinem Leben eine größere Rolle als ich dachte. Und zum ersten Mal habe ich das Gefühl, ein Autor zu sein. Ein Buch, das sich selbst durchgesetzt und einen Verlag gefunden hat, obwohl ich es in einer Schublade vernachlässigt habe, wird auch seine Leser finden. Mal sehen, was sich da noch ergibt.

Lesungen

Für Buchhändler, Bibliotheken, Schulen etc. vergebe ich gern Termine, sofern es mein Zeitplan zulässt. Anfragen bitte an richard.rode@aon.at.

 

 
Copyright © Richard Rode, 2006