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[An Robert Musil]
[Briefentwurf, etwa Juli 1914]

... Und jetzt nachdem auch seit dieser Annahme Monate vergangen sind, verlangt man, ich solle die Geschichte um 1/3 kürzen. Das ist unwürdig gehandelt. Um die Wahrheit zu sagen, verehrter Herr Doktor, denn ich weiß daß Sie mir vollständig recht geben: wenn man gleich anfangs vor der Annahme diese Forderung gestellt hätte, so wäre dadurch nur die gegenwärtige Peinlichkeit, die Ihnen und mir jetzt bereitet wird vermieden worden. Gekürzt hätte ich aber die Geschichte auch damals nicht ebensowenig wie ich sie heute kürzen würde; Sie billigen gewiß auch dieses - es ist gar nicht anders möglich.


Es handelt sich um die Erzählung "Verwandlung".
Musil war zu der Zeit in der Redaktion der "Neuen Rundschau".
Zitiert nach Hartmut Binder: Kafka und Die Neue Rundschau. Mit einem bisher unpublizierten Brief des Dichters zur Druckgeschichte der "Verwandlung". In Schiller Jb. 12, 1968, S. 94 - 111.

Letzte Änderung: 28.4.2016werner.haas@uibk.ac.at