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[Tagebuch, 15. Oktober 1914; Donnerstag]
16. X. 1914
--------------er Tag des Urlaubs. ½ 3 Nachts, fast nichts
------------tel
gelesen und schlecht gefunden. Zweierlei
---------------mißlungen.
Vor mir liegt das Bureau und
-----------ei der zugrundegehenden Fabrik.
Ich bin aber
-----------ganz ohne Fassung. Und mein stärkster
Halt ist
----iger Weise der Gedanke an F., trotzdem ich im gestrigen
-----f
jeden Versuch einer Anknüpfung abgewehrt habe. Ich
habe jetzt 2 Monate ohne jede tatsächliche Verbindung mit F. (außer
durch den Briefwechsel mit Erna) ruhig gelebt, von F. geträumt wie
von einer Toten, die niemals wieder leben könnte und jetzt da ich
eine Möglichkeit an sie heranzukommen, dargeboten bekomme, ist sie
wieder der Mittelpunkt des Ganzen. Sie stört wohl auch meine Arbeit.
Wie kam sie mir doch, als ich in der letzten Zeit manchmal an sie dachte,
als der fremdeste Mensch vor, mit dem ich jemals zusammengekommen war,
wobei ich mir allerdings sagte, dass diese ganz besondere Fremdheit
ihren Grund darin hat, dass F. mir näher als irgendein anderer
Mensch kam oder wenigstens von den andern in diese Nähe zu mir gestellt
wurde.
Das Tagebuch ein wenig durchgeblättert. Eine Art Ahnung der Organisation eines solchen Lebens bekommen.
Letzte Änderung: 17.4.2009 | werner.haas@univie.ac.at |