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An Grete Bloch
Liebes Fräulein Grete, nur paar Zeilen, ich mußte nachmittag
die Schlaflosigkeit der Nacht zu ersetzen suchen, abend im Geschäft
die Eltern vertreten, es bleibt wenig Zeit, aber Zeit genug, um folgendes
zu sagen: Was Sie für mich im ganzen bedeuten, das können Sie
nicht wissen, aber selbst das, was Sie davon wissen, muß Ihnen das
Bewußtsein geben, dass Sie mir gegenüber in einer von Ihnen
durchaus nicht durchschauten aber gänzlich mitgefühlten Lage
für mich vielleicht alles tun, was ein Mensch für den andern
tun kann, und dass dieses Alles immer wieder in allem, was Sie tun,
besonders in Ihrem Blick vereinigt ist und wirkt; auch wirkt, Fräulein
Grete, auch wirkt. Und nun küsse ich noch Ihre liebe Hand.
Franz K.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at