Voriger Eintrag Jahresübersicht | IndexseiteNächster Eintrag

 

[Postkarte. Stempel: Prag, 13.1.09]

[An:] Herrn Dr. Max Brod Schalengasse 1

[Abs.:] Franz Kafka Niklasstr 36


Mein lieber Max, ich war gestern bei B., war also durch Deine und der schönen Nacht Schuld lange auf und bin so müde, dass ich blödsinnig vor Schläfrigkeit bin; Gott weiß warum, aber ich halte nichts mehr aus. Ich werde also schlafen und komme gegen 6; abend will ich zu P. studieren gehn, nicht nur, dass ich die Sache brauche, dass sie mich ein wenig interessiert, dass ich P. in seiner Eile jetzt wirklich helfen muß, will ich ihn auch wegen des Postens, immer im Auge haben. Es wäre ja nicht viel, aber doch etwas und Du bist in der letzten Zeit - scheint mir - nervös geworden, trotzdem ich es für Dich nicht begreifen kann.

Dein Franz        
 



Quelle: Franz Kafka ; Max Brod: Eine Freundschaft (II). Briefwechsel. Hrsg. von Malcolm Pasley. Frankfurt am Main 1989.


P.: Anscheinend Ewald Přibram (siehe 1904, Anm. 1).


wegen des Postens: Brod merkt hierzu an: "Es ging hier um einen Posten für mich" (Br 499).


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at