<2022.6> Bibliographie. Aufruf zur Übersetzung der klimahistorischen Bücher von Emmanuel Le Roy Ladurie. 20857 Zeichen. online 25. 11. 2022, revidiert 29. 11. 2022. .html


Als ich in den 1970er/80er Jahren Geschichte als Nebenfach der Philosophie studierte, war Aufbruchszeit. In Taschenbuchreihen erschienen erschwingliche vielbändige, zum Teil spezialisierte Überblickwerke über die Geschichte der Gesellschaft, Kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaften. Der Blick auf die Zeiten der Philosophie, auf die Wissenschaftstheorie wurde teils prinzipiell durch die Wissenschaftsgeschichte (Thomas Kuhn, Michel Foucault, Paul Feyerabend), teils durch die Szientiometrie (Derek de Solla Price) in Frage gestellt, wenn nicht abgelöst. Bei all dem schärfte noch immer der historische Materialismus der (neo-)marxistischen Philosophie das historische Bewusstsein mit all seiner soziologischen und ökonomischen Relativierung. 1977 erschien dann, mustergültig herausgegeben von Claudia Honegger und im Titel anklingend an Jacques Derridas Die Schrift und die Differenz von 1976 sowie Marx’ Geschichtsauffassung: Schrift und Materie in der Geschichte, Vorschläge zur systematischen Aneignung historischer Prozesse. Mit dieser Sammlung von bis dato unbekannten und noch dazu recht spezialisierten Aufsätzen französischer Historiker wurde im deutschen Sprachraum die sagenumwobene französische Zeitschrift und Gruppe der Annales zum großen Ding. Genau genommen war der Hit nicht nur das Programm der Annales économiques et sociales, die 1929 von Marc Bloch und Lucien Febvre gegründet wurde. Es war eine größere Gruppe progressiver Historiker, die sich mit großen, teils interdisziplinären Projekten und Büchern in der Zeitschrift miteinander stritten und neue Methoden vorstellten. Ab 1946 wurde in Annales: Économie-Sociétés-Civilisations et sociales (AESC) mit Stützpunkt einer 6. Abteilung der Ecole Pratique des Hautes Etudes in Paris unter der Leitung von Fernand Braudel eine immer buntere, integrierte Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte betrieben, die gegen die alte Geistes- und politische Ereignisgeschichte mit neuen Ansätzen und Themenfeldern Entfaltungsmöglichkeiten bot. Dabei wurden die Historiker von Soziologen und Geographen unterstützt. Neben neuen Themen wie Alltag, Feste, Kindheit, Krankheit, Gefühle traten komplexere Konzepte historischer Räume und historischer Zeit auf den Plan. So unterschied Braudels 1100 Seiten umfassendes Buch La Méditerrané – eines der Werke, das es später ins Deutsche schafftemethodisch wie theoretisch Struktur/lange Dauer, Konjunkturen und Ereignisse/kurze Zeiten. Damit war ein Tor aufgestoßen, das verschiedenartige Blicke auf eine menschliche Geschichte der Natur ermöglichte, anders als durch die Naturgeschichte des 18. und die Evolutionstheorie des 19. Jahrhunderts. Zusammen mit der Aufwertung des Quantitativen jenseits ökonomischer und soziologischer Forschungen kamen spätestens in den 1960er Jahren Berechnungen und Modellierungen durch den Computer zum Einsatz. Rechenmaschinen begannen auf den Schreibtischen der Historiker:innen zu stehen. Das war die Stunde von Emmanuel Le Roy Ladurie, geboren 1929.

Le Roy Ladurie – der immer wieder auf seinen Lehrer und Mentor Braudel verwies, der in Méditerrané mit Hinweis auf den Glaziologen Umberto Monterin die Klimageschichte einfordertehatte die Szene betreten mit seinem grundlegenden Aufsatz „Histoire et climat“ in AESC 14 (1959), S. 3-34. Dieser wuchtigen Ansage folgte Le climat des XIe et XVIe siècles: séries comparéesin AESC 20 (1965) und schließlich die erste mehrerer einschlägiger klimahistorischer Monographien, die Histoire du climat depuis l’an mil 1967, bereits 1971 erweitert übersetzt als Times of Feast, Times of Famine: A history of Climate since the Year 1000. Mit diesem Buch wurde Ladurie zum Mitbegründer der historischen Klimatologie, auf deren Basis Paul Crutzen und Eugene F. Stoermer 2000 den Begriff ‚Anthropozän‘ für die Charakterisierung der jetzigen geochronologischen Epoche einführten.

Bevor ich
weiter unten dieses erste und aktuelle klimahistorische Bücher von Le Roy Ladurie zur Empfehlung von Übersetzungen anzeige, möchte ich einen Blick auf den einzigen mir bekannten auf deutsch erschienenen klimahistorischen Text La Roy Laduries wiedergeben. Claudia Honegger inkludierte ihn in Schrift und Materie in der Geschichte. (edition suhrkamp 814, 1977, 220-246) Es handelt sich um „Die Geschichte von Sonnenschein und Regenwetter“, die Übersetzung  Ingolf Dieners von „Le climat. L’histoire de la pluie et du beau temps“ aus dem dritten Band Nouveaux objets der Leistungsschau Faire de l’histoire, 1974 von Jacques Le Goff und Philippe Nora veranstaltet. Ich hole hier die längst ausständige Lektüre nach und leiste mit folgender Zusammenfassung Abbitte an künftige Generationen aus heute nur allzu evidenten Gründen.

Le Roy Ladurie gibt mit seinem eher methodologischen Artikel anhand von markanten Beispielen einen schillernden, mitunter amüsanten Überblick über die klimahistorisch relevante Forschung und ihre Betreiber:innen damals und aus noch weiter zurückliegender Zeit. Dabei stehen fünf approaches für die Klimahistorie im Fokus: (1) meteorologische Datenserien, (2) Anwendung der Dendrochronologie, (3) Phänologie des Weins, (4) die Ereignismethode, (5) angewandte Glaziologie. All diese Disziplinen und Methoden machen für Le Roy Ladurie und die Klimageschichte eine interdisziplinäre Forschung für die letzten 2000 Jahre unumgänglich. Dass der Historiker Meteorologen, Atomphysiker und noch ganz andere spezialisierte Naturwissenschaftler:innen einbezieht, ist nicht Spleen, sondern von der Sache gefordert.

(1) Es gibt nicht nur meteorologische Datenserien seit 1774, sondern auch Serien von Temperaturen seit 1690. Während sich Temperaturschwankungen regional, national und europäisch-kontinental abzeichnen, sind Regen- und Luftdruckaufzeichnungen lückenhaft und zum Teil wahrscheinlich noch unentdeckt, so Ladurie. Das Sammeln, Zusammenstellen und tabellarische Ordnen dieser Datenserien wird punktuell anhand einiger Publikationen von Kollegen beleuchtet. Ladurie bezeichnet als Desiderat für Frankreich die Aufstellung der Monatstemperaturen seit 1700 und übt in diesem Zusammenhang Kritik an den hier untätig gebliebenen Meteorologen. Bereits seit 1970 kann die elektronische Datenverarbeitung Serien korrelieren, was unter anderem zum Abfallsprodukt einer Erklärung landwirtschaftlicher Absatzkrisen des vorrevolutionären (vor 1789) Zwischenzyklus geführt hat. Hier folgen knappe Ausführungen zum Hagel 1788 und der Großen Angst 1789.

(2) Für die Zeit bis 1700 eröffnet die Dendrochronologie Blicke auf Schwankungen von Trockenheit, Niederschlag und Kälte. Ihre Daten werden mehr synthetisch fruchtbar ausgewertet, etwa wenn Fritts mit anderen 1964 einen „‚Quasifilm‘ solcher <dendrologischen> Karten“ (227) vorlegt. Deutsche Eichen kommen zu Ehren, wenn für den Zweijahreszyklus von 1530 bis 1541 eine eigene „Sägesignatur“ (228) dechiffriert werden kann. Dass ein Baum bei übermässiger Feuchte gut wachsen, dagegen das aus Asien stammende Getreide sich nicht an sie anpassen konnte, eröffnet das historische Studium der Beziehungen von Holz und Getreide. Ladurie weist auf mikroskopische und Röntgenuntersuchungen hin, die für die Jahreszeiten von 1240 oder 1558 in Lothringen und Württemberg durchgeführt wurden. Mittels Wachstumskurven ist die Dendrochronologie auch für die Archäologie nützlich. Dennoch bleibt die Dendrochronologie alles in allem für die Klimageschichte sekundär, so Ladurie hier.

(3) Die Phänologie, die Wissenschaft von den jahreszeitlich bedingten Erscheinungsformen bei Tieren und Pflanzen, kommt für die jährlichen Pfanzenreifezeiten insbesondere des Weins in Betracht. (Anmerkung PM für Philosoph:innen: „Phänol-“ und „phänol-“ kommen in der Husserliana nur im von Ursula Panzer herausgegebenen Band 26 Vorlesungen über Bedeutungslehre. Sommersemester 1908 vor, wobei Edmund Husserl die damalige Unterscheidung „phänologisch“/„phänomenologisch“ nicht auf die seit dem späten 19. Jahrhundert bestehende Sache und Disziplin der Phänologie bezieht und bald durch „phansisch“/„ontisch“ ersetzt.) Weinlesedatenaufzeichnungen sind besonders für Paris und Umgebung ab 1490, aber auch andere Gebiete verläßlich. Le Roy Ladurie berichtet von einem Pariser Diagramm. Verzerrungen der Daten könnten durch das Eruieren von Spätlesen identifiziert werden, die auf Temperaturen rückschließen und zusammen mit glaziologischen Ergebnissen Befunde für die Zeit von 1560 bis 1600 abstimmen lassen. Auch erlaubt die verzeichnete Weinqualität Rückschlüsse auf den jeweiligen Charakter der Jahreszeiten: kältere Perioden bei späteren Lesen, schlechte Jahreszeiten bei schlechten Weinen. Weindaten bestätigen die historisch wärmsten Sommer von 1860 bis 1870 und 1940 bis 1953.

(4) Die Ereignismethode fördert klimarelevante Ereignisse in Quellen wie zum Beispiel Briefwechseln, Gemeideregistern oder Haushaltsbüchern zutage und zeitigt Ergebnisse zu Temperaturen und Feuchten im 17. und 18. Jahrhundert, etwa entweder kleineiszeitlich kalte Winter/Frühling/Sommer oder feucht-milder Winter/feucht-kalter Frühling/Sommer. Zu beiden Jahrestypen waren Hungersnöte aufgetreten, die nun als klimahistorisch relevante Anzeichen für ein bestimmtes Wetter ausgedeutet werden können.

(5) Die erstaunlichsten Forschungen und Resultate berichtet Le Roy Ladurie bei der Glaziologie. Sie ist in Kombination mit anderen Methoden besonders für das erste Jahrtausend wertvoll. Die Frage zu Beginn dieses Abschnitt lautet aber provokant: Ist die Glaziologie am Ende? – Hier werden ungehobene Archive, aber auch die (Sichtung der Ergebnisse der) Geographie eingemahnt. Die Vereisungsgeschichte hat nach der Kartographie greifen lassen, etwa dem sensationellen Fund der rätselhaften Vinlandkarte, die eine Umschiffung Grönlands nahelegt, was aber 1974 noch als ungesichert gilt. Ladurie kommt auf die Fossileismethode zu sprechen, auf Eisbohrkerne. Besonders aufregend ist der Kern, der 1966 in Camp Century auf Grönland gezogen wurde, ein Bohrkern mit 12 Zentimetern Durchmesser und nicht weniger als 1390 Metern Länge, was auf 100.000 Jahre blicken lasse, auch mittels des angereicherten Sauerstoff-Isotops O18. (Es ist fraglich, ob aufgrund der Eisschmelze heute noch so ein langer Bohrkern gewonnen werden kann, weswegen die Erderwärmung auch ein Aussterben zumindest gewisser Teilbereiche der Klimageschichte mit sich bringt, ähnlich wie die Globalisierung der letzten 200 Jahre den Gegenstand der Ethnologie veränderte oder zerstörte.) Le Roy Ladurie unterscheidet fünf Zeiten, für die die Glaziologie etwas zu bieten hat: 1 1920 bis 1930; 2 die kleine Eiszeit zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert; 3 die Wärme im Hochmittelalter von 610 bis 1125 im Blick auf die Kolonisierung Grönlands und (1974) eventuell auch Islands, das kleine Maximum von 978 bis 986 für eine relative Eisfreiheit zu Reisen von Island nach Grönland wie etwa für Galti und Erik der Rote, mit infolge Präzisierungen auch für alpine und amerikanische Gletscher; 4 die Jahre 0 bis 1000 der subatlantischen Kälteperiode; 5 die Vorgeschichte…: „Das vierte Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung ist in Europa und Grönland wirklich das ‚sonnige Jahrtausend‘“. Wie wichtig der O18-Gehalt ist, so Ladurie, zeigt eine Untersuchung eines Stalagmiten 1967, die auf Temperaturen für die Zeit vom 10. Jahrhundert bis 1940 schließen lässt, mit Ausnahme des 17. Jahrhunderts und seiner Kleinen Eiszeit.

Dass diese knapp skizzierten Methoden und Forschungsgebiete bei Le Roy Ladurie im Zusammenhang ausgeführt werden, hat Ladurie von Beginn seiner Forschung an in mehreren, teils mehrbändigen Monographien von 1967 bis 2012 eindrucksvoll demonstriert. Dass der hier referierte Artikel „Die Geschichte von Sonnenschein und Regenwetter“ von seinem 2020 in überarbeiteter zweiter Auflage erschienenen Buch Histoire du climat depuis l’an Mil (1967. erweitert als Times of Feast, Times of Famine: A history of Climate since the Year 1000, 1971) ausgeht, wird mit schon mit Blick auf das Inhaltsverzeichnis klar: I The Historical Study of Climate, II Forests and Wine Harvests, III A Model: The Recent “Amelioration”, IV The Problems of the “Little Ice Age”, V Working Hypotheses VI Historical Data on Medieval Climate, VII Human Consequences and Climatological Causes of Fluctuations in Climate. Das letzte Kapitel wird Laduries Interesse an unserer gegenwärtigen Problematik begründen. Wie weit auch immer die Datenlage des Buchs vor 55 Jahren auf den neuesten Stand gebracht wurde (mir liegt die Ausgabe von 2020 nicht vor), Histoire du climat depuis l’an Mil ist und bleibt ein großartiges Dokument nicht nur der Gründung der Klimageschichte. Auch dass Le Roy Ladurie schreiben kann, ist für einen französischen Historiker seines Ranges nichts Besonderes.

Natürlich hat sich Le Roy Ladurie auch mit Erderwärmung beschäftigt, ja ihr den dritten Band seiner umfangreichen Histoire humaine et comparée du climat (2004 bis 2009) gewidmet, und das nicht nur als Motto: Le réchauffement de 1860 à nos jours (2009. Die Erwärmung von 1860 bis heute. Diesem Band waren vorausgegangen 2004 Canicules et glaciers, XIIIe-XVIIIe siècle (Hundstage und Gletscher, 13. bis 18. Jahrhundert) und 2006 Disettes et révolutions 1740-1860 (Hungersnöte und Revolutionen 1740-1860). Metikulös geht der Historiker, der auch für die Einführung der Mikrohistorie bekannt ist, eine Reihe von Ereignissen, Jahren und Verläufen durch. Dass er die menschlich gemachte Klimaerwärmung nicht leugnet, sondern beschreibt, versteht sich von selbst. Es dürfte aber für uns heute noch wichtiger sein, ein historisches Bewusstsein darüber zu entwickeln, wie wir mit der Ereignisgeschichte umgehen und dabei in einer reflektierten Erinnerung behalten, was wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten selbst erlebt haben. Das wird für die kommenden Jahre und Jahrzehnte helfen – Beitrag der Historie. Wie Le Roy Ladurie das sagt, muss übersetzt und gelesen werden.

40 Jahre nach seinem ersten klimahistorischen Buch hat Le Roy Ladurie seine Ernte mehrfach eingefahren. Die mit Preis ausgezeichnete kurze Monographie Abrégé d’histoire du climat du Moyen Âge à nos jours (2007, Abriss der Klimageschichte vom Mittelalter bis heute, auch nicht auf englisch erschienen) stellt und beantwortet aufgrund von hörbar klugen Fragen der klimahistorisch bewanderten Anouchka Vasak 32 Themen in lockerer, unaufgeregter Weise. Etwa 3. Welches sind die Klimahistoriker? oder: 4. Was ist die „kleine Eiszeit“? oder: 10. Ist das siebzehnte Jahrhundert durchgehend kalt? oder: 20. Auf welchen Vorschlag hin spricht man für 1816 von einem „Jahr ohne Sommer“? oder: 22. Stehen die Revolutionen von 1830 und 1848 in einem signifikanten meteorologischen Kontext? oder: 25. Welche Aufklärung gibt die Klimageschichte für die aktuelle Erwärmung? oder: 29. Sind die Hundstage der Vergangenheit von jenen des Beginns des einundzwanzigsten Jahrhunderts verschieden, insbesondere was die menschlichen Konsequenzen angeht? oder: 32. Hat es einen meteorologisch kontrastreichen Sommer wie 2007 in Europa und der Welt vorher noch nie gegeben? Le Roy Ladurie gibt auch eine aufschlussreiche Analyse der monatlichen Durchschnittstemperaturen für alle Jahre seit 1676. Er schließt mit Überlegungen im Anschluß an eine Stelle aus Platon über Himmel, Erde, Gott und die Menschen. (Gorgias 507d)

Abschließend ein Hinweis für prospektive Ästhetiker:Innen des Klimas. Emmanuel Le Roy Laduries ausholende Arbeiten – seine nicht weniger bedeutenden, erfolgreichen Bücher über die französische Sozialgeschichte vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert bleiben hier ausgeklammert – reichen so weit, dass er sich in Kooperationen mit anderen Autor:innen auch den Künsten zugewendet hat: L'évènement climatique et ses représentations. XVIIe-XIXe siècle: histoire, littérature, musique et peinture 2007 und in Fortsetzung dazu 2012 Canicules et froids extrêmes. Schließlich könnte sein Vorwort zur Übersetzung von Luke Howard, Sur les modifications des nuages 2012, zu einem Blick in die Ästhetik anregen, nämlich auf Ernst Gombrichs Art and Illusion, in welcher Abhandlung Howard und seine Klassifikation von Wolken in Feder-, Schicht-, Haufen- und Regenwolken für die Wolkenstudien John Constables einen wichtigen Platz einnimmt. Meines Wissens wurden die in diesem Absatz genannten Arbeiten von Le Roy Ladurie, zumindest im deutschen Sprachraum, von der Ästhetik noch nicht rezipiert.


Selektive Bibliographie zu Le Roy Laduries klimahistorischen Schriften:

Le Roy Ladurie, Emmanuel (1967): Histoire du climat depuis l’an Mil, Paris: Flammarion. 381 S. (1983, 2000, 2009: 287+254 S., 2020: vii+676 S.)

Le Roy Ladurie, Emmanuel (1971): Times of Feast, Times of Famine: A history of Climate since the Year 1000, übers. v. Barbara Bray, Garden City-NY: Doubleday & Company. xxiv+426 S. (1988: viii+438 S.)

Le Roy Ladurie, Emmanuel/u. a. (2002): Le climat en crise. L'historien face à l'histoire des climats. Conférence du 24 mai 2002, Paris: Bibliothèque nationale de France. CD 1 h 2 min 3 s

Chuine, I./P. Yiou/N. Viovy/B. Seguin/Valérie Daux/Emmanuel Le Roy Ladurie (2004): Grape ripening as a past climate indicator, in: Nature 432, 289–290.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2004): Canicules et glaciers, XIIIe-XVIIIe siècle, = Histoire humaine et comparée du climat 1, Paris : le Grand livre du mois, Paris: Fayard. 739 S.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2005): Canicules, fraîcheurs, vendanges (France 15ème-19ème siècles), in: C. R. Biologies, no.328, 213-218.

Le Roy Ladurie, Emmanuel/V. Daux/J. Luterbacher (2006): Le climat de Bourgogne et d’ailleurs, in: Histoire, Economie et Sociétés, 3, 421-436.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2006): Disettes et révolutions 1740-1860, = Histoire humaine et comparée du climat 2, Paris: Fayard. 611 S.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2007): Abrégé d’histoire du climat du Moyen Âge à nos jours. Entretiens avec Anouchka Vasak, Paris: Fayard. 176 S.

Daux, Valérie/P. Yiou/Emmanuel Le Roy Ladurie/O. Mestre/J. M. Chevet/B. Seguin/I. Chuine/E. Garnier/N. Viovy (2007): Temperature and Grape Harvest Dates in France, in: P. Fontaine (Hg.), Global warming, which impacts on the vineyards, Dijon.

Le Roy Ladurie, Emmanuel/Jacques Berchtold/Jean-Paul Sermain (Hg.) (2007): L'évènement climatique et ses représentations. XVIIe-XIXe siècle: histoire, littérature, musique et peinture, Paris: Desjonquères. 513+16 S.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2007): Histoire du climat du Moyen-âge à nos jours. Interview v. Anette Smedley, Paris: A la source du savoir. DVD 1 h 11 min


Le Roy Ladurie, Emmanuel/Valerie Daux (2008): The climate in Burgundy and elsewhere, from the fourteenth to the twentieth century, in: Interdisc. Sci. Rev. 33, 10-24.

Le Roy Ladurie, Emmanuel/Guillaume Séchet (2009): Le réchauffement de 1860 à nos jours, = Histoire humaine et comparée du climat 3, Paris: Fayard. 460 S.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2009): Préface, in: Philippe Gramet, Chroniques de la Nature, Versailles: Quae.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2010): Entretiens avec Anouchka Vasak. Trente-trois questions sur l’histoire du climat. Du Moyen Âge à nos jours, Paris: Pluriel. 184 S. (= 2007 erweitert)

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2010): Préface, in: Christophe Bertaud, Françoise Bonnin, Nicolas Champ u.a., Climat et révolutions, autour du Journal du négociant rochelais Jacob Lambertz, 1733-1813, hg. v. Emmanuel Garnier u. Frédéric Surville, Saintes: le Croît vif.

Le Roy Ladurie, Emmanuel/Daniel Rousseau/Anouchka Vasak (2010): Les fluctuations du climat. De l'an mil à nos jours, Paris: Fayard. 332 S.

Labbé, T./F. Gaveau/Emmanuel Le Roy Ladurie/D. Rousseau (2011): Les dates de bans de vendanges à Dijon: établissement critique et révision archivistique d’une série ancienne, in: Revue Historique 657, 19-51.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2012): Naissance de l'histoire du climat, Paris: Hermann. 222 S.

Berchtold, Jacques/Emmanuel Le Roy Ladurie/Jean-Paul Sermain (Hg.) (2012): Canicules et froids extrêmes, = L'événement climatique et ses représentations. Histoire, littérature, peinture 2, Paris: Hermann. 403 S.

Le Roy Ladurie, Emmanuel (2012): Préface, in: Luke Howard, Sur les modifications des nuages, hg. v. Anouchka Vasak, Paris: Hermann.

Le Roy Ladurie, Emmanuel/Thierry Belleguic, Karin Becker u. a. (2012): Météos. Pour une approche multidisciplinaire. Conférence du mardi 16 octobre 2012, hg. v. Anouchka Vasak, Paris: Bibliothèque nationale de France. 12 fichiers vidéo numériques 1 h 48 min

Daux, Valérie/I. Garcia de Cortazar-Atauri/P. Yiou/I. Chuine/E. Garnier/E. Le Roy Ladurie/O. Mestre/J. Tardaguila (2012): An open-access database of grape harvest dates for climate research: data description and quality assessment, in: Climate of the Past 8, 1403-1418. https://cp.copernicus.org/articles/8/1403/2012/

Desaive, Jean-Paul/Jean-Pierre Goubert/Emmanuel Le Roy Ladurie (2018): Médecins, climat et épidémies a la fin du XVIIIe siècle, Berlin/ Boston-MA: De Gruyter--Paris/La Haye: Mouton. (1972)


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