Franz Martin Wimmer

Typen und Theorien von Geschichtsphilosophie




in: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst - IWK - Wien, Jg. 43, 1988, H. 4, S. 2-5


Aus dem Text:

Denken über Geschichte betrifft nie nur Vergangenheit, immer auch Gegenwart und Zukunft. Die vergangene Geschichte ist nur ein Teil der wirklichen Geschichte, und vielleicht nicht der wichtigste. Wir kennen heute viele Einzelheiten sowohl aus der Geschichte der Erde und der Lebewesen, als auch aus der Vergangenheit der Menschheit. Was jedoch stets im Auge zu behalten ist, ist die Art und Weise, wie wir diese Kenntnis verwenden, was wir damit zu tun gedenken. Geschichtswissen muß praktische Bedeutung haben, oder es ist wertlos, denn die Vergangenheit läßt sich nicht ändern. Daß die Saurier unwiderruflich ausgestorben sind, läßt sich nicht ändern. Daß wir unsere Lebenschancen vertun, läßt sich hingegen vielleicht doch ändern. Wenn uns die Beschäftigung mit Geschichte dazu verhilft, Lebenschancen zu erkennen und wahrzunehmen, so war sie nicht vertan.

Geschichtsphilosophie überhaupt ist nicht immer in wohldefinierten Theorien gegeben und wirksam. Es handelt sich zuweilen nur um Trends im Denken, die unsere Beurteilung der Gegenwart und unsere Einschätzung der Zukunft jedoch beeinflussen. Ich möchte die wichtigsten Typen von geschichtsphilosophischen Entwürfen umreißen, die in der europäischen Geistesgeschichte entwickelt worden sind.

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Letzte Änderung am 22.07.98