Daniel

Daniel Büring

Professor of Linguistics
Uni Wien Linguistics Department

Tipps & Informationen für Studierende

(There is no English version of this page, sorry.)
Sprechstunden Arbeiten/Protokolle, formales Arbeiten, inhaltliches Referate Texte lesen und zusammenfassen Lücken füllen Wikis

Vorweg, liebe Studierende...

Diese Seite ist lang, und dicht geschrieben; und spricht immer noch nur die allerwichtigsten Elemente und häufigsten Fehler an. Nehmen Sie sich trotz der Länge die Zeit und lesen Sie die einschlägigen Abschnitte sorgfältig, bevor Sie ein Referat halten, oder einen Text abgeben usw.
Wenn Sie die genannten Punkte beachten, kann ich mich mit meinen Kommentaren und Anregungen zu Ihrer Arbeit auf die interessanten, inhaltlichen und fortgeschrittenen Punkte konzentrieren, und Sie lernen etwas nützliches und entwickeln Ihre Fertigkeiten weiter. Wenn ich mich stattdessen mit elementaren und formalen Aspekten befassen muss, verpassen Sie diese Gelegenheit, etwas weiterführendes zu lernen (der Note tut das natürlich auch nicht gut, aber wir lernen ja für's Leben, nicht für die Schule).

Sprechstunden

Wenn Sie in meine Sprechstunde kommen (regulär oder nach Vereinbarung), um Ihre Arbeit zu besprechen, bitte ich darum, im Anschluss ein kurzes Protokoll anzufertigen und mir dieses zuzuleiten.

Arbeiten und Protokolle, formales

Bei allen schriftlichen Werken —Protokolle, Entwürfe, Hausübungen, Seminararbeiten, Handouts etc.—, beachten Sie bitte die folgenden Hinweise.

Format etc.

Soweit in der Lehrveranstaltung oder auf der Moodle Seite nicht anders festgelegt gelten die folgenden Längenrichtlinien:

Diese Forderungen liegen eher niedrig: Investieren Sie die gesparte Zeit in größere Sorgfalt: Qualität ist wichtiger als Quantität.

Soweit in der Lehrveranstaltung oder auf der Moodle Seite nicht anders festgelegt gelten die folgenden Abgabefristen:

Halb-Formales



Arbeiten, inhaltliches

Was ist gefordert, wie kommt man da hin?

Grundsätzlich soll eine Seminar-, BA oder MA-Arbeit die eigenständige Darstellung einer oder mehrerer themenbezogenen Frage(n) und der dazu existierenden Literatur leisten. Sie muss (und soll i.d.R.) keine eigenständige Forschungsleistung beinhalten, sondern in der Darstellung bestehender Vorschläge und Ergebnisse zeigen, dass Sie (der/die VerfasserIn)...

...können.

Arbeiten in den verschiedenen Seminartypen und Studienabschnitten unterscheiden sich inhaltlich lediglich darin

Details hierzu erfahren Sie in den LVen oder bei der Vorbesprechung des Arbeitsthemas mit mir.

Merkmale einer eigenständigen Arbeit sind vor allem:

Ansonsten gelten für die Darstellung im Großen und Ganzen dieselben Regeln wie für ein Referat, darunter:

Zitieren, Kopieren, Plagiieren...

Erstens: Nur Sie schreiben an Ihrer Arbeit. Nicht ihre KommilitonInnen, ghost writer, Freunde, Verwandten, Ehegatten oder dressierten Haustiere. Eine Arbeit ganz oder auch nur teilweise schreiben zu lassen, ist ein schwerer Verstoß gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis.

Alles, was Sie wörtlich aus bereits geschriebenen Quellen (veröffentlicht oder nicht) übernehmen —Zitate, Beispiele, Graphiken, selbst ungewöhnliche Begriffe— wird in Anführungszeichen gesetzt und unmittelbar mit einer Quelle versehen. Ansonsten handelt es sich um ein Plagiat. Das Ändern von einzelnen Worten bzw. der Satzstellung reicht nicht aus, um den Text als eigenen auszugeben (und ist generell nicht sinnvoll; es gibt aber Regeln zur Kennzeichnung von sinnerhaltenden Änderungen in Zitaten, in der Regel durch eckige Klammern, die Sie nachlesen können). Falls Sie trotzdem minimal veränderte Passagen benutzen wollen, ist auch hier eine genaue Angabe der Quelle erforderlich (aber keine Anführungszeichen).

Zitierstile gibt es viele, wichtig ist, dass Sie einheitlich zitieren. Eine in der Linguistik gebräuchliche Zitierweise ist z.B. 'Jespersen (1914), S.254' oder 'Jespersen (1914:254)' (jeweils ohne die Anführungsstriche), mit voller Literaturangabe in einer Literaturliste am Ende des Textes.

Zitate sollen nicht überhand nehmen. Besteht Ihre Text zu einem Zehntel oder mehr aus Zitaten, kann man in aller Regel nicht mehr von einer selbständigen Arbeit sprechen. Davon ausgenommen sind Beispielsätze.

Beispielsätze sollten Sie abschreiben oder nachformatieren, aber nicht als Graphik kopieren (Zitate schon gar nicht). Das kann manchmal mühselig sein, wenn Sie IPA Symbole oder andere Alphabete benutzen, aber das gehört zum Handwerk des/der Lingustin/en. Selbiges gilt für Tabellen, Graphiken, Bäume und andere Diagramme, Formeln usw.: formatieren geht über kopieren. Wenn Sie z.B. LaTeX benutzen (was ich immer empfehlen kann) gibt es zahlreiche Pakete, die das Erstellen solcher Dinge sehr einfach machen.

Je fortgeschrittener die Arbeit, desto sorgfältiger müssen sie zitieren und attribuieren. Lesen Sie auch wirklich nach, was Sie zitieren. Geben Sie Seitenzahlen, nicht bloß Titel. Gehen Sie Quellen nach und zitieren Sie nicht nach anderen Quellen, die ihrerseits zitieren. Bemühen Sie sich, die ursprüngliche Quelle eines Beispiels oder einer Idee zu finden. Zitate wie 'siehe XYZ (2014) und die Quellen dort' sind in BA-Seminararbeiten ok, sollten aber danach aus Ihrem Leben verschwinden.

Bei allen Arbeiten ist folgender Absatz voranzustellen:

"Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst habe. Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt. Alle von mir für direkte und indirekte Zitate benutzten Quellen sind nach den Regeln des wissenschaftlichen Zitierens angegeben. Mir ist bekannt, dass beim Verstoß gegen diese Regeln eine positive Beurteilung der Arbeit nicht möglich ist. Ich habe die Arbeit bzw. Teile davon weder im In- noch im Ausland einer Beurteilerin / einem Beurteiler zur Begutachtung als Prüfungsarbeit vorgelegt.— [Ort, Datum, Name]''

Referate

Hier ein paar allgemeine Hinweise zum Vorbereiten von Referaten (in Handout-Form hier):

Referate sollen einen bestimmten Aspekt des Textes oder der Texte klar und ausführlich erörtern. Versuchen Sie unter keine Umständen, den gesamten Text zu referieren, sondern konzentrieren Sie sich strikt auf die Fragen, die im Zusammenhang des Seminars relevant sind.

Sie müssen auch nicht dem Aufbau des/der Quelltexte(s) folgen; Sie sollen im Gegenteil massiv weglassen und umstellen, so dass sich Ihr Referat auf das Wesentliche beschränkt und optimal auf den Hintergrund des Seminars und das Vorwissen der TeilnehmerInnen eingeht.

Wenn Ihrem Referat mehrere Texte zugrundeliegen, suchen Sie nach Überschneidungen und Parallelen; wenn z.B. in Ihrem Referat ein Abschnitt "Subjektkasus" vorkommt, sollte dieser Abschnitt alles enthalten, was Ihnen aus den verschiedenen Texten über Subjektkasus relevant erscheint. Natürlich sollen Sie Wiederholungen vermeiden. Auch sollten Sie die Terminologie vereinheitlichen.
Strikt trennen sollten Sie die verschiedenen Texte nur in dem Fall, dass sie verschiedene, gegensätzliche Auffassungen oder Ideen zu derselben Frage vertreten.

Diese Konzentration auf das Wesentliche und die Umstrukturierung im Hinblick auf das Seminarthema und den bereits vorhandenen Hintergrund sind die entscheidenden Fähigkeiten beim Erarbeiten eines Referats (oder einer zusammenfassenden schriftlichen Arbeit). Diese sollten Sie bewusst einüben, denn Sie werden Ihnen im Verlauf Ihres Studiums und anschließend im wirklichen Leben sehr nützlich sein.

Stichpunktartig: einige Kriterien zur Auswahl, was Sie inkludieren, und was nicht:

In Proseminaren werde ich die Referatsthemen i.d.R. sehr detailliert erörtert, um so detaillierter, je anspruchsvoller und komplexer der/die Text(e) ist/sind. Im fortgeschrittenen Studium werden Sie nurmehr ein generelles Thema oder eine Fragestellung und (vielleicht) eine Liste der zu verwendenden Texte bekommen. Den Rest müssen Sie bis dahin eigenständig beherrschen.

Sofern nichts anderes gesagt wird, richten Sie Ihr Referat auf ca.30 Minuten Vortragszeit aus, nicht mehr. Die Erfahrung lehrt ohnehin, dass die tatsächliche Vortragszeit dann eher doppelt so lang ist, zuzüglich der Zeit für (Zwischen)Fragen.

Bereiten Sie ein Handout vor, das alle wesentlichen Beispiele, ggf. technische Definitionen, Formeln etc. und vielleicht die Kernthesen/-generalisierungen enthält. Siehe unten für formale Aspekte.

Beachten Sie bei der Vorbereitung der Präsentation des Referats:

Dr. Hibbert: Homer, I'm afraid you'll have to undergo a coronary bypass operation.
Homer: Say it in English, Doc.
Dr. Hibbert: You're going to need open heart surgery.
Homer: Spare me your medical mumbo jumbo.
Dr. Hibbert: We're going to cut you open, and tinker with your ticker.
Homer: Could you dumb it down a shade?

Handouts/Präsentationen, formales

Texte lesen und zusammenfassen

Sehr grob gesprochen enthält ein wissenschaftlicher Text in der Regel die folgenden Bestandteile:
  1. Vorstellung der Daten und des analytischen Problems
  2. Darstellung und kritische Diskussion von Analysen oder Auffassungen, die bereits in der Literatur vertreten wurden
  3. eine neue Analyse samt Beispielen, wie sie auf die Daten angewendet wird
  4. Auflistung der Vorzüge der neuen Analyse
In der Zusammenfassung (für den Hausgebrauch oder im Referat) sollten Sie den Schwerpunkt auf die neue Analyse legen. Ich empfehle dringend den Aufbau:
  1. Analyse samt Beispielen, wie sie auf Daten angewendet wird
  2. Darstellung und kritische Diskussion von Analysen oder Auffassungen, die bereits in der Literatur vertreten wurden
  3. Auflistung der Vorzüge (und Nachteile/Desiderate) der neuen Analyse
Zu den Vorzügen dieser Gliederung gehören: Wenn man die Original-Gliederung des Textes nicht übernimmt, heiß das nicht, dass man diese für falsch (und deren AutorIn für unbegabt) hält. Als der Text geschrieben wurde, galten ja ganz andere Bedingungen:

Wenn ich einmal etwas nicht weiss...

Sind Ihnen Begriffe o.ä nicht geläufig, kann oft schon eine kurze Web-Recherche Abhilfe schaffen. Allerdings gilt es dabei zu beachten: Nach meiner Erfahrung sollte man sich um so weniger auf Internet-Informationen verlassen, je elementarer das Thema ist, um das es geht. Zur Gradsemantik oder zur Phasensyntax werden sich wahrscheinlich eh nur ExpertInnen öffentlich äußern. Zur Frage, was ein Subjektsatz ist, oder was das Wort `kein' bedeutet, kann man hingegen wahrscheinlich auch viel halbwahres und unsinniges im Netz finden. Für solche Fälle sind dann sicherlich Wörterbücher oder Einführungen in den betreffenden Teilbereich der Sprachwissenschaft verlässlicher.

Wikis

In mehr und mehr Fällen benutzen wir Kurswikis (als Teil der Kurswebseite (nur mit Uni Wien ID)), zum Beispiel für Stundenprotokolle oder gemeinsame Projekte. Wenn Sie einen Wikieintrag anlegen oder verbessern, beachten Sie bitte die folgenden Hinweise: