„Normative“ Wissenschaftstheorie vom Wiener Kreis bis zur Stegmüller-Schule

Vorlesung, WS 2007/08
Christian Damböck

Do 15:00 (pktl.) - 16:30, Hs. 2H NIG, Beginn: 4.10.07
für sonstige Formalitäten (Anrechenbarkeiten, etc.) siehe den Eintrag im Vorlesungsverzeichnis der Uni-Wien.
Zeugniserwerb: erfolgt mittels mündlicher Prüfung am Ende der Lehrveranstaltung

NEU (17.12.07): Prüfungstermine sind Fr, 1.2.08, 13h und Di, 4.3.08, 15h, jeweils am Institut Wiener Kreis (Projektraum), Institut für Zeitgeschichte, Campus, Hof 1, 2. Stock links. Anmeldung bitte über das Anmeldesystem der Uni (ab 2 Wochen vor der jeweiligen Prüfung) http://www.univie.ac.at/uvo

zum Ablauf der Prüfung generell: sie soll sich aus zwei Teilen zusammensetzen: (1) stelle ich ein paar Fragen zur Vorlesung, (2) kann sich die Kandidatin/der Kandidat ein Thema selbst aussuchen, über das wir dann noch kurz plaudern.


Wissenschaftstheorie ist normativ, im weitesten Sinn, wenn sie sich nicht auf eine rein deskriptive historische und/oder soziologische Analyse der Vorgänge in den Wissenschaften beschränkt. Sieht man sich die Konjunkturen in der Geschichte der Wissenschaftsphilosophie im vorigen Jahrhundert an, so zeigt sich, dass der normative Standpunkt zunächst dominant war (Wiener Kreis, logischer Empirismus), dann, etwa seit den 50er-Jahren, wurde die normative Vorgangsweise zunehmend kritisiert (Kuhn, Feyerabend, Foucault, historische Wissenschaftsbetrachtung), was schließlich (zumindest in den Augen vieler WissenschaftstheoretikerInnen) zu einer fast vollständigen Diskreditierung des Normativen geführt hat.; nichtdestotrotz spielen normative Ansätze bis heute eine wichtige Rolle...

Ich werde in der Vorlesung versuchen, die Entwicklung der normativen Wissenschaftstheorie historisch-systematisch nachzuzeichnen. Dabei kommen natürlich insbesondere auch solche Theorien zur Sprache, die der normativen Zugangsweise kritisch gegenüberstehen.

Als ergänzende Lektüre zur Vorlesung empfehle ich Peter Godfrey-Smith: Theory and Reality. An Introduction to the Philosophy of Science, University of Chicago Press, 2003 sowie (mit Einschränkungen) Martin Carrier: Wissenschaftstheorie zur Einführung, Junius Verlag GmbH, Hamburg, 2006.

In folgender Themenübersicht können auch die Texte meiner Vorbereitung abgerufen werden (ab sofort ist der gesamte Text auch hier verfügbar!):

1. Vorlesung 4.10.07:   die Vorgeschichte: von Bacon bis Russell I   handout
2. Vorlesung 11.10.07: die Vorgeschichte: von Bacon bis Russell II
3. Vorlesung 18.10.07: die Vorgeschichte: von Bacon bis Russell III
4. Vorlesung 25.10.07: Carnap und der Wiener Kreis I
5. Vorlesung 8.11.07: Carnap und der Wiener Kreis II
6. Vorlesung 15.11.07: Carnap und der Wiener Kreis III
7. Vorlesung 22.11.07: Quine und die Kritik am logischen Empirismus von innen heraus
8. Vorlesung 29.11.07: Kuhn, Feyerabend und die historisch-externalistische Wende
9. Vorlesung 6.12.07: Vom "received view" zur semantischen Theorienauffassung I
10. Vorlesung 13.12.07:   Vom "received view" zur semantischen Theorienauffassung II
11. Vorlesung 10.1.08: normativity reconsidered I: Naturalismus
12. Vorlesung 17.1.08: normativity reconsidered II: Realismusdebatte
13. Vorlesung 24.1.08: normativity reconsidered III: Induktion
14. Vorlesung 31.1.08: normativity reconsidered IV: Kausalität und wissenschaftliche Erklärung

das ist die aktuelle Fassung des Kapitels eines Buches, an dem ich derzeit arbeite, das Kapitel überschneidet sich mit dem Inhalt der Vorlesung.

Für Hinweise zum Thema Logik siehe die Homepage meines Logik-Proseminars.

Für an Wissenschaftstheorie Interessierte verweise ich außerdem auf das Wissenschaftsphilosophische Kolloquium am Institut Wiener Kreis.

Neu (29.11.): eine neu gegründete Diskussions-Gruppe am Institut für Philosophie, genannt Logik Café, befasst sich mit Logik Themen.

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