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An Ludwig Hardt
Lieber Ludwig Hardt, eben bekomme ich den Bericht einer Unglücklichen:
der Portier hat die Frage, ob Hardt schon angekommen sei, mißverstanden
und ihn selbst zum Telephon gerufen; ich vermehre das Unglück durch
die Erinnerung daran, dass H. vor dem Vortrag zu schlafen pflegt (was
doch wahr ist), tröste dann aber wieder damit, dass H. nichts
stören kann (was doch noch wahrer ist). Nicht einmal ein geschwätziger
Brief am Schluß eines Vortragsabends. Jetzt aber kurz: ich kann nicht
kommen, bin krank, schickte schon gestern einen Brief durch eine Besucherin
des abgesagten Vortrags. Könnten Sie vielleicht einmal herauskommen,
damit ich Sie einmal sehe nach so langer Zeit? Sehr Erfreuliches werden
Sie hier nicht zu sehen bekommen, immerhin -
Frl. Dora Diamant, die Überbringerin, hat die Vollmacht und mehr als
das, die Möglichkeit der Zehlendorfer Reise zu besprechen. Wird es
möglich sein?
Ihr K.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at