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An Ludwig Hardt

[Berlin-Zehlendorf, Anfang Februar 1924]
 

Lieber Ludwig Hardt, eben bekomme ich den Bericht einer Unglücklichen: der Portier hat die Frage, ob Hardt schon angekommen sei, mißverstanden und ihn selbst zum Telephon gerufen; ich vermehre das Unglück durch die Erinnerung daran, dass H. vor dem Vortrag zu schlafen pflegt (was doch wahr ist), tröste dann aber wieder damit, dass H. nichts stören kann (was doch noch wahrer ist). Nicht einmal ein geschwätziger Brief am Schluß eines Vortragsabends. Jetzt aber kurz: ich kann nicht kommen, bin krank, schickte schon gestern einen Brief durch eine Besucherin des abgesagten Vortrags. Könnten Sie vielleicht einmal herauskommen, damit ich Sie einmal sehe nach so langer Zeit? Sehr Erfreuliches werden Sie hier nicht zu sehen bekommen, immerhin -

Frl. Dora Diamant, die Überbringerin, hat die Vollmacht und mehr als das, die Möglichkeit der Zehlendorfer Reise zu besprechen. Wird es möglich sein?

Ihr K.


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at