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An Ludwig Hardt

[Berlin-Zehlendorf, Anfang Februar 1924]
 

Mein lieber Ludwig Hardt, vielen Dank für das Telegramm, "im Geister-Saal" lesen Sie, heißt es dort, nicht ohne Verstand. Nun so fern ich von Berlin auch bin, so fern doch nicht, dass ich von den Vorträgen nicht auch ohne Telegramm gewußt hätte, nur leider, nur leider, ich kann nicht kommen. Nicht nur, weil ich heute nachmittag übersiedelt bin mit dem ganzen Krimskrams der mächtigen Wirtschaft, die ich führe (die Übersiedlung war noch einfach genug dank der Hilfe der freundlichen Überbringerin Frl. R. F. ), sondern vor allem deshalb weil ich krank bin, fiebrig und die ganzen Berliner vier Monate abends nicht aus dem Hause war. Aber könnte ich Sie hier in Zehlendorf einmal sehn nach so langer Zeit? Zum morgigen Abend kommt ein Frl. Dora Diamant, um diese Möglichkeit mit Ihnen zu besprechen. Leben Sie wohl und Segen über Ihren Abend.

K.




Geister-Saal: Dieses Wort war statt des richtigen "Meister-Saal" telegraphiert worden.


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at