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[An Ottla Kafka: Postkarte]
Liebe Ottla, Du bist wohl schon in Prag, aber ich versuche es noch schnell
mit einer Karte nach Sch. , nach Prag schreibe ich Dir
dann ausführlicher. Irre ich nicht, bekam ich bisher 3 Päckchen
von Dir, das dritte mit der Danbaer, die Du Montag schicktest überraschend
schnell, am Donnerstag. Wir müssen ja auch wegen der Verrechnung die
Zahl festhalten, ich will nicht Věras Mann die Butter
vom Brot wegessen (trotzdem er gewiß Unmengen eigener Butter haben
wird) Inzwischen habe ich ein Päckchen auch von der Mutter bekommen,
so dass ich großartig versorgt bin.Nein andere Sachen zu schicken
ist ganz und gar unnötig. Zu deinem Brief die Reise betreffend
werde ich Dir noch ausführlicher schreiben, heute nur: dass ich
ganz mit Dir übereinstimme, dass ich nicht fahren soll und dann
dass ich auch Pepa hinsichtlich seiner Besorgnisse recht gebe. Hier
draußen ist bis jetzt tiefer Friede, ich glaube, Du könntest
auch bei mir schlafen, aber jeden Augenblick kann in der Stadt natürlich
etwas geschehn und die Bahnverhältnisse für die Mutter der Kleinen
riskant machen. Darüber aber schreibe ich noch. Also vorläufig:
František pozdravuje a je zdráv . Grüße
Pepa die Kinder, Fini
mit einer Karte nach Sch. : Ottla hatte vor, ihre
Sommerwohnung in Schelesen erst am 15. Oktober zu verlassen. (Vgl. Nr.
110 und die Anmerkungen zu Nr. 71)
Věras Mann: Sic!
die Reise betreffend: Vgl. Nr. 106, 108, 110 und
112.
František pozdravuje a je zdráv: Franz
grüßt und ist gesund.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at