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[An Ottla Kafka: Postkarte]

[Stempel: Berlin-Steglitz - 13. 10. 23]
 


Liebe Ottla, Du bist wohl schon in Prag, aber ich versuche es noch schnell mit einer Karte nach Sch. , nach Prag schreibe ich Dir dann ausführlicher. Irre ich nicht, bekam ich bisher 3 Päckchen von Dir, das dritte mit der Danbaer, die Du Montag schicktest überraschend schnell, am Donnerstag. Wir müssen ja auch wegen der Verrechnung die Zahl festhalten, ich will nicht Věras Mann die Butter vom Brot wegessen (trotzdem er gewiß Unmengen eigener Butter haben wird) Inzwischen habe ich ein Päckchen auch von der Mutter bekommen, so dass ich großartig versorgt bin.Nein andere Sachen zu schicken ist ganz und gar unnötig. Zu deinem Brief die Reise betreffend werde ich Dir noch ausführlicher schreiben, heute nur: dass ich ganz mit Dir übereinstimme, dass ich nicht fahren soll und dann dass ich auch Pepa hinsichtlich seiner Besorgnisse recht gebe. Hier draußen ist bis jetzt tiefer Friede, ich glaube, Du könntest auch bei mir schlafen, aber jeden Augenblick kann in der Stadt natürlich etwas geschehn und die Bahnverhältnisse für die Mutter der Kleinen riskant machen. Darüber aber schreibe ich noch. Also vorläufig: František pozdravuje a je zdráv . Grüße Pepa die Kinder, Fini




mit einer Karte nach Sch. : Ottla hatte vor, ihre Sommerwohnung in Schelesen erst am 15. Oktober zu verlassen. (Vgl. Nr. 110 und die Anmerkungen zu Nr. 71)


Věras Mann: Sic!


die Reise betreffend: Vgl. Nr. 106, 108, 110 und 112.


František pozdravuje a je zdráv: Franz grüßt und ist gesund.


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at