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An Oskar Baurn
Lieber Oskar, ich war jetzt eineinhalb Tage in Prag und nicht bei Dir,
trotz dem großen Verlangen, Euch endlich zu sehn. Wie hätte
ich aber kommen können vor der tollkühnen Tat, die darin besteht,
dass ich für ein paar Tage nach Berlin gefahren bin. Innerhalb
meiner Verhältnisse ist das eine Tollkühnheit, für welche
man etwas Vergleichbares nur finden kann, wenn man in der Geschichte zurückblättert,
etwa zu dem Zug Napoleons nach Rußland. Vorläufig geht es äußerlich
leidlich, so wie übrigens auch damals. Wirst Du vielleicht in der
nächsten Zeit nach Berlin kommen? (Das Bildhauerdrama!) Oder werden
Dich Deine Kurse zurückhalten, von denen ich noch nicht weiß,
ob man über sie traurig sein oder ob man sie ruhig hinnehmen soll.
Herzliche Grüße Dir und den Deinen
F
Wenn Du einmal Aufträgt für Berlin hast -
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at