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An: Robert Klopstock

[Postkarte. Müritz, Stempel: 13.VII. 1923]
 

Lieber Robert, die Reise und Berlin mit einiger Mühe überstanden, aber alle Mühe, durch die man den Gespenstern für einen Augenblick entläuft, ist süß, man sieht förmlich, wie man um die Ecke. verschwunden ist und wie sie ratlos dastehn. Nicht lange freilich, die Jagdhunde, sie scheinen schon die Spur zu haben. - Das Meer war in den ersten Tagen sehr beglückend. Hebräisch wird viel weniger gelernt als in Prag. Allerdings ist eine Kolonie des Jüdischen Volksheims Berlin hier mit vielen Hebräisch-Sprechenden, gesunde, fröhliche Kinder. Es ist ein Ersatz für Puas Kolonie, zu der ich nicht vordringen konnte. Ich wußte nicht, dass Eberswalde fast zwei Stunden von Berlin entfernt ist und fuhr erst Nachmittag hin (nicht allein), blieb dann in der Hälfte des Wegs in Bernau stecken und schrieb von dort der Pua. Ich war nur einen Tag in Berlin, müde und ein wenig fiebrig.

Herzliche Grüße

Grüße den Freunden und Bekannten.

F


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at