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An Robert Klopstock

[Postkarte. Prag, Mitte April 1923]
 

Lieber Robert, ich muß Sie mißverstanden haben, ich habe Sie schon seit einigen Tagen zurückerwartet und darum vor allem nicht geschrieben. Sagten Sie denn nicht, dass Sie zur Pallenbergvorstellung am 12. gewiß schon hier sein werden und nun sind die Vorstellungen verschoben, werden Mittwoch, Donnerstag und Freitag sein und Sie werden noch immer nicht in Prag sein und ich werde nicht, wie ich wollte, unter Ihrem Schutz ins Stehparterre gehn können. Trotzdem ist es natürlich sehr gut, dass Sie länger geblieben sind, das zeigt deutlich der Unterschied zwischen den zwei Briefen. Weil sich nicht gleich die Tore aller überraschten Herren geöffnet hatten, waren Sie schon verzweifelt. Das Hauptergebnis ist die Ankunft Bergmanns, er bleibt vier Wochen, Sie werden ihn sehn, es ist aufregend und verlockend mit ihm beisammen zu sein. - Der erwartete hebräische Brief ist ausgeblieben, auch deshalb habe ich noch nicht geschrieben. - Alle Gegrüßten lassen grüßen, auf die Nachricht von dem Gruße wollte Věra in mein Zimmer, weil sie noch nicht weiß, dass man brieflich grüßen kann und dachte, Sie wären bei mir. - Das Paket ist gekommen. Dank.


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at