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Kurt Wolff an Franz Kafka, Prag, Pořič 7


1. März 1922.
 

Sehr verehrter Herr Franz Kafka:

Wenn ich auch auf meine letzten Briefe leider kein Wort der Resonanz bekam, will ich es nicht unterlassen, Ihnen heute erneut Grüße zu schicken und Ihnen zu sagen, wie außerordentlich ich mich über die Nachricht gefreut habe, dass Sie sich inzwischen gesundheitlich wesentlich erholten.

Ich hoffe von Herzen, dass diese Erholung von Bestand ist und Sie sich auf lange Zeit hinaus nicht mehr um Ihre Gesundheit zu bekümmern haben.

Wenn im Zusammenhang mit dieser Genesung Sie den Wünschen Ihrer Freunde folgend sich ein wenig mit Ihren Manuskripten und Arbeiten beschäftigen, so denken Sie bitte an die dringlichen Bitten, die meine letzten Briefe Ihnen zutrugen. Es ist mir ein Bedürfnis, gerade Ihnen gegenüber zu wiederholen: die Auflageziffern der bei uns erschienenen Bücher haben nichts mit unserer inneren Beziehung zum Dichter oder Werk zu tun und die Heftigkeit, mit der ich Sie umwerbe, muß Ihnen das deutlicher als Worte beweisen.

Ich wiederhole meine Wünsche und Grüße und bin und bleibe gern und

dankbar ergeben Ihr Verleger


[Kurt Wolff]


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at