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An Robert Klopstock
Lieber Robert, nun dann ist es also gut. Ich wäre gar nicht zu meinen
Befürchtungen gekommen (denn Nichtschreiben an sich ist nichts Schlimmes,
ich kann freilich auch nicht sagen: etwas Gutes, denn meine Lust zum Nichtschreiben
war kaum jemals durch eine bessere Lust hervorgerufen, wie es bei Ihnen
zu sein scheint und sein möge) hätte nicht immerfort die Zeitungsnachricht
in mir gebohrt, dass unter den Studenten, die bei der Ymca gegessen
haben, zum Ende des Schuljahres eine Typhusepidemie ausgebrochen ist und
manche Studenten den (angeblich vier Wochen zur Entwicklung benötigenden)
Keim mit in die Ferien genommen haben. Nun also, davor sind wir bewahrt
worden. Dafür auf bewahrt für Kämpfe, wie Sie sie andeuten.
Viel Glück dazu und Ruhe und Wald und Menschenleere! Mir geht es -
mit Unterbrechungen - leidlich. Meine Karte, in der ich Ihnen von der Operation
meines Vaters schrieb, haben Sie wohl bekommen?
Ihr K
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at