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An Robert Klopstock
Lieber Robert, darin haben Sie natürlich völlig Recht, beschäftigt
Sie anderes in dieser alleinherrschenden Weise, dann hat nichts anderes
daneben Platz und Sie und alle andern haben zu folgen. Mit meinem Vorschlag
wollte ich auch nicht zu einem in jedem Fall entscheidenden Wettkampf auffordern,
etwa zum Kampf zwischen Goliath und David, sondern nur zur seitlichen Beobachtung
des Goliath, zur beiläufigen Feststellung der Kräfteverhältnisse,
zur Revidierung der eigenen Bestände, also zu einer Arbeit des Ausruhns,
zu einer Arbeit, die immer gemacht werden kann und für die gar keine
Zeit ist in dem glückselig-verzweifelten, morgendlichen Zustand, in
dem Sie sich befinden und in dem alles notwendigerweise aufs Repräsentative
geht. Auch die Kritikerstellung wäre dafür wahrscheinlich nicht
geeignet. Außerdem bei einem christlich-sozialen Blatt? Haben Sie
wegen der Übersetzung von Maxens Büchern schon eine Antwort
Sonderbar, dieser große Brief des so verschlossenen Mädchens.
Ich kann mir keine Vorstellung von ihm machen.
Für die Prager Presse danke ich, den Abendblattroman brauche ich nicht,
lesen Sie ihn?
Die Schwester hält sich jedenfalls in Hellerau auf, vielleicht ist
sie heute dort, Frau Neustädter hat ihr geantwortet.
Von Oskar kommt kein Wort, er hat mich in seinem Thüringer Glück
vergessen.
Ihr K.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at