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An Robert Klopstock
Lieber Robert, die Übersetzung habe ich Felix gegeben, er weiß
aber nicht, ob er sie bringen wird, es stand angeblich etwas ähnliches
schon, allerdings ohne so viel interessante Einzelheiten, im Prager Tagblatt,
jedenfalls läßt er danken.
Eben habe ich einen Brief an ein Fräulein geschrieben, den ersten
seit langer Zeit, es handelt sich freilich nur um eine demütige Bitte
wegen ihres Klavierspiels, das mich verzweifelt macht. So viel Ruhe wie
ich brauche gibt es nicht oberhalb des Erdbodens. Wenigstens für ein
Jahr wollte ich mich mit meinem Heft verstecken und mit niemandem sprechen.
Die kleinste Belanglosigkeit zerrüttet mich.
Das Bureau soll erst Ende des Monats beginnen. Aber der Arzt macht jetzt
Einwendungen, ich weiß nicht wie es werden wird, freilich, die Lunge
hat den Frühling meinem Gefühl nach nicht so gut überstanden
wie den Herbst und Winter.
Fräulein Irene, deutlich verjüngt, verschönt (bis auf eine
häßliche Tatramütze, mit der sie ihr schönes Haar
verdeckt, auch in Matlar trug sie immer eine häßliche ich glaube
weiße Mütze, diesmal eine graue, ich wagte es ihr aber nicht
zu sagen) war hier und mag von meiner manchmal besinnungslosen Müdigkeit
wenig Freude gehabt haben. Ich hatte aber Freude von Fräulein Irene
und gratulierte Ihnen im Stillen zu Ihrer Tat.
Wie soll man es mit Ihrer Wohnung hier machen? Ich habe noch immer keinen
Ausweg gefunden; hoffentlich gelingt es noch.
Ihr K
Vielleicht interessiert Sie die beiliegende Besprechung. Freilich wenn
sie Lust zum Lesen des Buches machen will, verfehlt sie den Zweck, wenigstens
bei mir:
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at