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[Postkarte. Stempel: Praha, 11.3.21]

[An:] Herrn Dr Franz Kafka Tatranské Matliary Villa Tatra Slovensko

[Abs.:] Dr Brod Praha ředitelství pošt


Lieber Franz,

In der Vossischen Zeitung vom 10. März lese ich soeben: "Man muß es Ludwig Hardt danken, dass er an seinem letzten Abend ein so ausgezeichnetes Programm las. Börne, Walser, Heym, Liliencrons märchenschöne "Großmutter Schlangenköchin" u.s.f. Vom jungen Franz Kafka las er drei kleine Prosastücke, die ein großer Dichter geschrieben hat. Von denen schien mir "Elf Söhne" der stärkste Eindruck des Abends. Über die Art des Hardtschen Vortrages ist wohl nichts mehr zu sagen u.s.f. u.s.f. u.s.f. . . . . . H. St." Ich weiß über die Sache nichts als diese Nachricht, die mich sehr gefreut hat.

Dein Max        
 



Quelle: Franz Kafka ; Max Brod: Eine Freundschaft (II). Briefwechsel. Hrsg. von Malcolm Pasley. Frankfurt am Main 1989.


Ludwig Hardt: Zum Rezitator Ludwig Hardt (1886-1947) siehe FB 129-134, wo die von Brod erwähnte Besprechung in der Vossischen Zeitung wiederabgedruckt ist.


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at