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An Felix Weltsch

[Zürau, Januar 1918]
 

Lieber Felix, hoffentlich ist das Geschäft gut zustandegekommen. In Deinem Bureau war ich ganz traurig, denn Du warst schon fort, ich war als Kranker nur unter großer Erschöpfung zu Dir gelaufen, eben in der Hoffnung, dass du mich beleben wirst. Auch war noch ein strenger Herr nebenan streng zu mir. Kam aber das Geschäft zustande, stehts hoffentlich in den Rückwirkungen dafür.

Hier allerdings wären viel bessere Geschäfte zu machen, wohl aber kaum ohne persönliche Anwesenheit. Könntest Du nicht zu diesem Zweck für ein paar Tage herkommen? Schlafmöglichkeit gäbe es. Meine Schwester, die Dich letzthin gesehen hat, findet, dass Du schlecht aussiehst. Auch dem wäre hier vielleicht in ein paar Tagen abzuhelfen. Die Einladung gilt natürlich auch für Deine Frau, nur sehe ich vorläufig noch keine passende Schlafgelegenheit für sie, doch auch das wird sich wohl finden. Also?

Herzlichst Franz


Wie geht es Robert Weltsch?


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at