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Postkarte an Felice Bauer
Liebste, nur paar Worte, ich habe mich sehr verspätet, Ottla erwartet
mich auf der Schwimmschule, das Blut jagt mir wieder ungebeten durch den
Kopf, ich muß ihn ein wenig der Luft aussetzen. Deiner Schwester
habe ich noch nicht geschrieben, auf einem Telegramm habe ich ihre Adresse,
ich konnte es aber noch nicht finden. Dir will ich nur sagen: Wenn bis
zu ihr die Gefahr kommt, dann ist fast alles verloren. Ich schließe
die Möglichkeit keineswegs aus, aber heute muß man sich mit
solchen Sorgen noch nicht herumschlagen. Jedenfalls werde ich ihr schreiben.
- Die Klarstellung der Zukunft Deiner Mutter wollte ich, Felice, nicht
eigentlich meinetwegen (ich dachte, um die Wahrheit zu sagen, nur an die
Wohnungsfrage), trotzdem es auch gut ist darüber zu sprechen, sondern
der Mutter wegen. Deine Ersparnisse sind mir eine vollständige
und fast (nicht böse sein!) unbegreifliche Überraschung. Darüber
noch nächstens.
Franz
sondern der Mutter wegen : Vgl. Karten vom 19.
und 26. August 1916, S. 684 und S. 688.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at