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[Tagebuch, 3. November 1914; Dienstag]

3 XI 14 Nachmittag Brief an Erna, eine Geschichte der blinde Gast von Pick durchgesehn und Verbesserungen notiert, ein wenig Strindberg gelesen, dann nicht geschlafen, um 1/2 9 zuhause, 10 Uhr zurück, aus Angst vor Kopfschmerzen, die schon beginnen, und weil ich auch in der Nacht nur sehr wenig geschlafen hatte, nichts mehr gearbeitet, zum Teil auch deshalb, weil ich mich fürchtete eine gestern geschriebene erträgliche Stelle zu verderben. Der vierte Tag seit August, an dem ich gar nichts geschrieben habe. Schuld sind die Briefe, ich werde versuchen gar keine oder nur ganz kurze Briefe zu schreiben. Wie befangen ich jetzt auch bin und wie es mich herumwirft! Gestern abend der überglückliche Zustand, nachdem ich einige Zeilen von Jammes gelesen hatte, mit dem ich sonst nichts zu tun habe, dessen Französisch aber, es handelte sich um einen Besuch bei einem befreundeten Dichter so stark auf mich wirkte.

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at