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An Grete Bloch
Liebes Fräulein Grete! Die Briefe an drei Onkel und eine Tante sind
geschrieben, ich darf mir jetzt auch das Vergnügen machen, Ihnen zu
schreiben.
Das ist schön, daß Sie mit meinem Berliner Übersiedlungsplan
so übereinstimmen. Ich will ja nach Berlin, Berlin tut mir von allen
Seiten gut. Aber es wäre doch jetzt wenigstens ein großes Risiko
damit verbunden, wenn ich meinen sichern Posten aufgeben würde. Allein
hätte ich es tun können oder vielmehr, ich hätte es tun
müssen. Jetzt aber, mit F.? Kann ich sie dazu überreden, ihren
schönen Posten, an dem sie so hängt, aufzugeben, um dann mit
mir in dem gleichen Berlin vielleicht Not zu leiden. Mein Selbstvertrauen
ist nicht groß, wie Sie wissen, ist auch durch meine Vergangenheit
und durch mein beamtenmäßiges Leben nicht sehr vergrößert
worden.
__________
Spät, spät. Es bleibt heute nur noch übrig, aufs herzlichste
zu grüßen. Es ist für mich eine Freude, das jeden Tag tun
zu können.
Ihr Franz K.
F. hat mir über Ihren Brief noch nichts geschrieben.
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at