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An Felix Weltsch
Mein lieber Felix, ich höre, dass Du und Deine liebe Frau fast
gekränkt darüber seid, dass ich euch noch nicht besucht
habe. Wenn das wahr wäre, hättet ihr Unrecht. Nicht nur dass
ich durch mein Ausbleiben euere Flitterwochen respektiere, so bin ich auch
in einem elenden ewig unausgeschlafenen Zustand, habe viel zu tun und wohne
überdies am entgegengesetzten Ende der Stadt, weit hinter dem Riegerpark.
Aus allen diesen Gründen schicke ich diese Bücher statt sie zu
bringen. So wichtig die Wahl dieser Bücher gewesen ist, die mich und
alles, was ich euch Gutes wünsche, in euerer Wohnung vertreten sollen,
so fürchte ich doch schlecht gewählt zu haben.
Es ist das Unglück, dass meine innern Stimmen immer erst nach
der Wahl zu sprechen anfangen. - Herzliche Grüße
Franz
Letzte Änderung: 17.4.2009 werner.haas@univie.ac.at