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[Tagebuch, 21. Juni 1913; Samstag]

21. VI (1913) Die Angst, die ich nach allen Seiten hin ausstehe. Die Untersuchung beim Doktor, wie er gleich gegen mich vordringt, ich mich förmlich aushöhle und er in mir verachtet und unwiderlegt seine leeren Reden hält.

Die ungeheuere Welt, die ich im Kopfe habe. Aber wie mich befreien und sie befreien ohne zu zerreißen. Und tausendmal lieber zerreißen, als sie in mir zurückhalten oder begraben. Dazu bin ich ja hier, das ist mir ganz klar.

Ein großer Mann in einem bis zu den Füßen reichenden Mantel klopfte an einem kalten Frühlingsmorgen gegen 5 Uhr mit der Faust an die Tür einer kleinen Hütte, die in einer kahlen hügeligen Gegend stand. Nach jedem Faustschlag horchte er, in der Hütte blieb es still.

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at