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An Felice Bauer

Samstag [1.März 1913] 2 Uhr [nachts]
 


Nur paar Worte, Liebste. Ein schöner Abend bei Max. Ich las mich an meiner Geschichte in Raserei. Wir haben es uns dann wohl sein lassen und viel gelacht. Wenn man Türen und Fenster gegen diese Welt absperrt, läßt sich doch hie und da der Schein und fast der Anfang einer Wirklichkeit eines schönen Daseins erzeugen. Gestern habe ich eine kleine Geschichte angefangen, sie ist noch so klein, steckt kaum den Kopf hervor, es läßt sich nichts sagen, um so sündhafter ist es, dass ich sie heute gegen alle guten Vorsätze liegen ließ und zu Max ging. Ist sie etwas wert, wird sie aber doch vielleicht bis morgen warten können.




meiner Geschichte: Wahrscheinlich der Schlußteil der "Verwandlung". Vgl. Anm.[3] S. 122.


eine kleine Geschichte Die Fragment gebliebene Ernst Geschichte. V gl. Tagebücher (28. Februar 1913), S. 298ff


Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at