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[Reisetagebuch Weimar-Jungborn, 4. Juli 1912; Donnerstag]

Donnerstag 4 Juli (1912) Goethehaus. Bestätigung des versprochenen Rendezvous mit lautem Ja. Sie sah aus dem Tor. Falsche Erklärung dessen, denn auch während unserer Anwesenheit sah sie heraus. Ich fragte noch einmal: "Auch bei Regen?" "Ja." Max fährt nach Jena zu Diederichs. Ich Fürstengruft. Mit den Officieren. Über Goethes Sarg goldner Lorbeerkranz gestiftet von den deutschen Frauen Prags 1882, Alle auf dem Friedhof wiedergefunden. Grab der goetheschen Familie. Walter von Goethe geb. Weimar 9 Apr. 1818, + Leipzig 15 Apr. 1885 "mit ihm erlosch Goethes Geschlecht, dessen Name alle Zeiten überdauert", Grabinschrift der Fr. Karoline Falk: "Während Gott ihr 7 der eigenen Kinder nahm, wurde sie fremden Kindern eine Mutter. Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen." Charlotte von Stein: 1742 - 1827. - Bad - Nachmittag nicht geschlafen, um das unsichere Wetter nicht aus den Augen zu lassen. Sie kam nicht zum Rendezvous. - Treffe Max angekleidet im Bett. Beide unglücklich. Wenn man das Leid aus dem Fenster schütten könnte. - Abend Hiller mit seiner Mutter. - Ich laufe vom Tisch weg, weil ich sie zu sehen glaubte. Täuschung. Dann alle vors Goethehaus. Sie gegrüßt.

Letzte Änderung: 17.4.2009werner.haas@univie.ac.at