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14. XI. 12
Liebste, laß Dich nicht stören, ich sage Dir bloß Gute Nacht und habe deshalb mitten auf einer Seite mein Schreiben unterbrochen. Ich habe Angst, dass ich Dir bald nicht mehr werde schreiben können, denn um jemandem (ich muß Dich mit allen Namen benennen, darum heiße einmal auch "jemand") schreiben zu können, muß man sich doch vorstellen, dass man sein Gesicht vor sich hat, an das man sich wendet. Und vorstellbar ist mir Dein Gesicht sehr gut, daran würde es nicht scheitern. Aber die noch viel stärkere Vorstellung fängt immer häufiger an mich zu halten, dass mein Gesicht auf Deiner Schulter liegt und dass ich mehr erstickt als verständlich zu Deiner Schulter, zu Deinem Kleid, zu mir selbst rede während Du keine Ahnung haben kannst, was dort gesprochen wird.Franz
Letzte Änderung: 17.4.2009 | werner.haas@univie.ac.at |