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Brief an Max Brod
[Prag, April 1910]


Lieber Max - wenn das nicht rasch schreiben heißt, es geht schon allerdings gegen eins. Schick das also bitte an den Matras, die Deutsche Arbeit würde den Marschner natürlich besonders freuen, aber es wird auch besonders schwer sein, es hinein zu bringen, furcht ich. Jedenfalls möchtest Du dem Matras schreiben, er soll möglichst rasch antworten, ob ja oder nein. Ändern kann er natürlich was er will, kann es auch selbst von neuem schreiben, wenn es ihm Spaß macht, aber über das Buch etwas zu bringen ist seine Pflicht (sollst Du ihm sagen). Also ich danke schön.


Dein Franz        
 


Quelle: Franz Kafka ; Max Brod: Eine Freundschaft (II). Briefwechsel. Hrsg. von Malcolm Pasley. Frankfurt am Main 1989.


Schick das . . . Marschner: Es handelt sich um Kafkas Rezension einer Schrift von seinem Vorgesetzten Dr. Robert Marschner (seit 1908 Direktor der Versicherungsanstalt) über "Die Mutterschaftsversicherung vom Standpunkte der Versicherungswissenschaft". Die Rezension erschien in Deutsche Arbeit, Monatsschrift für das geistige Leben der Deutschen in Böhmen, Jg. 9 (1909/1910) [Juniheft 1910]; sie ist wiederabgedruckt in WB 279. Ferdinand Matras war der Redakteur dieser Zeitschrift, an der auch Brod mitwirkte.