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Filme


Die ersten beiden Kurzfilme entstanden im Rahmen der Ausstellung „Gastarbajeri“ (40 Jahre Arbeitsmigration) der Initiative Minderheiten im Wien Museum. Zwei Kurzfilme wurden in Kooperation mit dem Künstlerpaar "gangart", Tatia Skhirtladze, Daniel Flax und Marie-Theres Euler-Rolle produziert. Ein knapp 20 Minuten dauernder Beitrag behandelte die Arbeitsbedingungen und Versuche der Selbstorganisation von Zeitungskolporteuren. Ein kürzeres Video ging der Frage nach islamischen Friedhöfen als endgültige Form des "Ankommens" nach. Es folgten erste eigene Versuche mit einer Kamera, die mir von meinen FreundInnen zum 30. Geburtstag geschenkt wurde. Zur Zeit befindet sich gemeinsam mit Mary Kreutzer, Alicia Allgäuer und Isabella Radhuber ein Filmprojekt über jüdische und antifaschistische Flüchtlinge, die von Österreich nach Bolivien emigrierten, in Arbeit.




Zwischen allen Stühlen - Lebenswege des Journalisten Karl Pfeifer


Ein Film von Daniel Binder, Mary Kreutzer, Ingo Lauggas, Maria Pohn-Weidinger und Thomas Schmidinger.

Musik: Robert Hager v. Strobele
Schnitt: Daniel Binder
Sprecherin: Paula Poell

1938 flüchtet Karl Pfeifer als Zehnjähriger mit seiner Familie aus Österreich, zunächst nach Ungarn. Vier Jahre später erreicht er Palästina mit einem der letzten Kindertransporte des Hashomer Hatzair. Er lebt im Kibbuz, kämpft im Israelischen Unabhängigkeitskrieg und kehrt Anfang der 50er Jahre nach Österreich zurück. "In Österreich angekommen musste ich bei der Staatspolizei vorsprechen… Heimkehrer seien in Österreich nur die, die in der Wehrmacht bzw. in der Waffen SS gedient haben." Der Film begleitet Karl Pfeifer an zentrale Orte seines Lebensweges. Orte, an denen er antisemitischen Angriffen ausgesetzt war. Orte, an denen er seine politischen Einstellungen schärfte. Seinen Lebenswegen zu folgen bedeutet jedoch auch den Bahnen und Verstrickungen des österreichischen Antisemitismus zu folgen. Nähere Informationen zum Projekt und zur Premiere am 14. September finden sich auf der Website der Gesellschaft für kritische Antisemitismusforschung.

Rückkehr nach Amûdê


Ein Film von Thomas Schmidinger.

Kamera, Regie: Thomas Schmidinger
Schnitt: Akhmed Akhmadov


Im Jänner 2013 kehrt Jamal Omari nach 12 Jahren im österreichischen Exil in seine Heimatstadt Amûdê in Syrisch-Kurdistan zurück. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch das arabisch-nationalistische Baath-Regime befindet sich die Stadt seit einigen Monaten unter kurdischer Kontrolle. Thomas Schmidinger hat Jamal mit einer kleinen Kamera bei seinem nächtlichen Übertritt über die geschlossene türkisch-syrische Grenze begleitet. Er gibt Einblick in eine Stadt zwischen kulturellem und politischem Aufbruch sowie Bügerkrieg. Der Film begleitet den mittlerweile zum österreichischen Staatsbürger gewordenen ehemaligen Flüchtling zu verschiedensten Personen und Orten: zu seiner Familie, zu Demonstrationen rivalisierender kurdischer Gruppen, zum Frauenverein von Amûdê, zu Kulturschaffenden und zu intern Vertriebenen, die im relativ sicheren Kurdistan Zuflucht vor dem Bürgerkrieg in Aleppo, Homs und Damaskus gefunden haben.

Der Film wurde mit Hilfe von Akhmed Akhmadow bei OKTO TV geschnitten und auf OKTO TV im Februar 2013 ausgestrahlt. Hier steht er auf der Oktothek zum streamen bereit.