Endbericht
Mittels mehrstufiger
Analyseverfahren und technologischer Weiterentwicklungen innerhalb dieses
Projektes ist es der Forschungsgruppe um Stefanie Wienkoop gelungen einen bisher
weitestgehend unbekannten molekularen Mechanismus zu beschreiben. Dieser spielt
bei Leguminosen, wie z.B. Erbse und Bohne, im Zusammenhang mit verbesserter
Trocken-stresstoleranz eine wesentliche Rolle.
Leguminosen können eine für sie vorteilhafte Interaktion (Symbiose)
mit Bodenbakterien (Rhizobien) eingehen. Die Forscher konnten nachweisen, dass
diese Pflanzen-Rhizobien-Interaktion hier eine Schlüsselrolle spielt. Ein
Alterungsprozess der Blätter, der durch Wassermangel in Pflanzen normalerweise
induziert wird, kann durch Interaktion mit Rhizobien, verlangsamt werden. Dieser
verlangsamte Alterungsprozess wird auch als “stay-green” (grün-bleib) Effekt
bezeichnet und ist in der Agrarwissenschaft schon länger bekannt, jedoch bisher
nicht physiologisch verstanden.
Trockenstress ist eine der Hauptursachen für
Ernteverluste und spielt im Zuge von Klimaänderungen eine immer bedeutendere
Rolle. Leguminosen sind die Hauptnahrungsquelle für die Proteinzufuhr bei Mensch
und Tier. Die gezielte Anwendung von spezifischen Bodenbakterien an Stelle von
stickstoffhaltiger Fertilisation kann, neben der erhöhten Trockenstresstoleranz,
auch Kosten senken ohne Wachstum und Ertrag der Pflanzen zu verringern.
Neben einer durch die symbiotische Interaktion beeinflussten, molekularen
Grundeinstellung der Pflanzen (ähnlich einer Impfung), fand das Forscherteam
potentielle Schlüssel-moleküle, die auch bei biotechnologische Verfahren zur
verbesserten Trockenstresstoleranz ihre Anwendung finden könnten. Diese sind
möglicherweise auch auf andere Pflanzenfamilien übertragbar. Einige der
Schlüsselmoleküle wurden bereits für weiter Untersuchungen ausgewählt.
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