Aus: Musicologica Austriaca 17 (1998) = Identität und Differenz. Beiträge zur Vergleichenden und Systematischen Musikwissenschaft, hg. v. Michael Weber und Thomas Hochradner. Wien: Musikwissenschaftlicher Verlag, 1998, S. 117-134 (© Musikwissenschaftlicher Verlag).


"Sternenhimmelgefühl"

Betrachtungen zu einem Konzert des Nockalm Quintetts

Alfons Bauernfeind, Johannes Dorfmeister, Monika Huber,
Ana Jakil, Stefan Karger, Birgit Kuba, Susanne Roczek,
Elisabeth Strauss und Michael Weber (Leitung)
(Wien)

1. Vorbemerkung

Wissenschaftliche Veröffentlichungen zur volkstümlichen Musik im deutschsprachigen Raum sind dünn gesät (z. B. Glanz 1992, 1995; Heister 1994; Jost u. a. 1996; Schoenebeck 1994; Thiel 1986). Dies mag zum einen an der Unüberschaubarkeit der einem steten Wandel unterworfenen Szene liegen und zum anderen von der allgemeinen Geringschätzung dieses musikalischen Genres unter Musikliebhabern und -forschern herrühren. Dennoch scheint, wie die alljährlichen Plattenverkaufszahlen und der seit über einem Jahrzehnt anhaltende Siegeszug von Fernsehsendungen wie z. B. "Musikantenstadl" nahelegen, mit der volkstümlichen Musik ein massenmediales Phänomen gegeben (1), das sich durchaus für eine Betrachtung aus musikwissenschaftlichem Blickwinkel als lohnend erweist.

Wie die Darlegung einer Untersuchung der "Projektgruppe V-Musik des Instituts für Musikwissenschaft / Musikpädagogik an der Universität Giessen" gezeigt hat (Jost u. a. 1996), vermag in volkstümlicher Musik darüber hinaus ein Gegenstand erblickt zu werden, der sich auch für die Heranführung von Studierenden der Musikwissenschaft an Fragestellungen der Popularmusikforschung eignet. Unter dem Motto "forschendes Lernen" bzw. "Forschen lernen" nämlich hatte Ekkehard Jost mit fortgeschrittenen Studierenden über zwei Semester ein Projekt "Volkstümliche Musik im Fernsehen" durchgeführt, dessen Ergebnisse im Anschluß "in Form eines kollektiven Referats" bei einer Tagung des "Arbeitskreises Studium populärer Musik" zur Präsentation gelangten. Es erschien darum naheliegend, ähnliches auch an der Universität Wien zu versuchen und nach Absprache einmal das "Vergleichend-musikwissenschaftliche Proseminar" unter dem Gesichtspunkt des einführenden Kennenlernens und Erprobens grundlegender Methoden der Popularmusikforschung gleichfalls der volkstümlichen Musik zu widmen. Während jedoch in Gießen eine Analyse von zwölf aus einer Reihe von fünfunddreißig im Zeitraum Mai bis Dezember 1994 aufgenommenen und gesichteten Fernsehsendungen wie "Die Volkstümliche Hitparade" (ZDF), "Die Lustigen Musikanten" (ZDF), "Das Große Wunschkonzert" (SAT 1) und "Die Heimatmelodie" (RTL) im Mittelpunkt stand, war es in Wien im Sommersemester 1998 aufgrund des bedeutend kürzeren für eine Untersuchung zur Verfügung stehenden Zeitraums und der zu erwartenden geringeren Vorkenntnisse der Studierenden zweckmäßig, sich auf ein einzelnes Ereignis, wenn möglich mit Live-Charakter, zu beschränken.

Von den in den ersten Wochen des Semesters angebotenen Konzerten (2) wurde schließlich der Auftritt des Nockalm Quintetts am Samstag, dem 28. März 1998, um 15.00 Uhr in der Kurhalle Oberlaa in Wien ausgewählt. (3) Es war vorgesehen, im Anschluß an den gemeinsamen Konzertbesuch und dessen individuelle Protokollierung alle zur Auswertung notwendigen Informationen und Tonträger als auch allfällige Mitschnitte zu beschaffen, die Berichterstattung und Beobachterprotokolle auszuwerten und in Kleingruppen den Versuch einer Analyse des gesammelten Materials zu unternehmen. Dafür wurden die einzelnen Arbeitsschritte selbst als auch deren jeweilige Ergebnisse in regelmäßigen Zusammenkünften erörtert, um auf diese Weise bei allen bis zum Semesterende mitwirkenden Teilnehmern ein Gesamtbild der unterschiedlichen Fragestellungen entstehen zu lassen.

Nachfolgende Zeilen sollen einen Einblick in diese gemeinsamen Bemühungen um eine Annäherung an die volkstümliche Musik in Österreich am Beispiel eines Konzertes des Nockalm Quintetts gewähren und zur ausschnittsweisen Vermittlung der dabei gewonnenen Ergebnisse dienen.

2. Allgemeines

Das Promotionsmaterial des Nockalm Quintetts gibt Zeugnis von einer bisher stetigen Erfolgsgeschichte der Gruppe, wie folgende Ereignisse belegen: 1982 gründete Heinz Zwatz im Kärntner Millstatt das Nockalm Quintett. 1985 wurden die Mitglieder, gefördert von Toni Kellner, dem Produzenten der Kastelruther Spatzen, Profimusiker. 1987 feierten sie mit "Drei Finger auf’s Herz" ihren ersten großen Erfolg in Österreich, der zweite, "Gib mir als Souvenir ein kleines Bild von Dir", folgte im selben Jahr. 1989 gewann das Nockalm Quintett mit "Spiel nie mit dem Feuer" die "ZDF-Superhitparade". 1990 errang die CD Aus Tränen wird ein Schmetterling in Österreich Platin (50.000 verkaufte Tonträger). 1991 erreichte die Gruppe mit dem Lied "Schuld sind Deine himmelblauen Augen" das Finale des "Grand Prix der Volksmusik". 1993 erhielt das Nockalm Quintett für die CD Schwarzer Sand von Santa Cruz in Österreich Platin. 1994 erschienen der CD-Sampler und das Video Nockalm Gold, das Nockalm Quintett übernahm als erste volkstümliche Gruppe die Chartsspitze in Österreich und wurde zur "Gruppe des Jahres" gewählt, die Gesamtanzahl der verkauften Tonträger überschritt die Millionengrenze. 1995 errang das Nockalm Quintett für die CD Nockalm Gold in Österreich Dreifachplatin und für die CD Und über Rhodos küß’ ich Dich Doppelplatin und hatte in der Fernsehserie "Ein Schloß am Wörthersee" einen Gastauftritt. 1996 erhielt es für die CD Zärtliche Gefühle in Österreich Platin und erreichte mehr als 1,5 Millionen verkaufte Tonträger. 1997 errang die Gruppe für den Anfang desselben Jahres erschienenen CD-Sampler Nockalm Platin in Österreich Platin, der ORF beteiligte sich an Produktion und Vertrieb des gleichnamigen Videos.

Zum Konzert am 28. März 1998 sollte folgender in den Vorankündigungen abgedruckter Werbetext Besucher anlocken: "Mit ihrer neuen Platte ›Das Wunder von Piräus‹ im Gepäck befindet sich das Nockalm Quintett gerade auf einer ausgedehnten Österreich-Tournee. Seit dem 15jährigen Bestehen des volkstümlichen Ensembles häufen sich die Erfolge. Sieben Platinplatten und der Titel ›Gruppe des Jahres‹, der dem Quintett verliehen wurde, symbolisieren den Stellenwert der Band in Österreich. Eingefleischte Nockalm-Fans verbinden mit den Romantikern des Schlagers aber vor allem mitreißende Konzerte, die in ihrer Intensität unvergeßlich bleiben." Darüber und über die Anbringung von Plakaten bei Kartenverschleißstellen und an den üblichen Werbeflächen hinaus konnte eine Vorberichterstattung nicht festgestellt werden.

Wegen der großen Kartennachfrage wurde wenige Wochen vor dem 28. März eine Wiederholung des Konzertes für den Abend desselben Tages angesetzt. Zu Beginn des Nachmittagstermins führte dann ein Aufnahmeteam eine Videoaufzeichnung für die ORF-Fernsehsendung "Seitenblicke" durch.

3. Zum Konzert

Das Konzert dauerte mit einer kurzen Pause ca. zweieinhalb Stunden und enthielt, begleitet von mehr oder minder ausführlichen Moderationen und zwei kurzen Sketches, dreißig Musiknummern und eine Zugabe. Ungefähr 2500 Besucher waren anwesend. Das Nockalm Quintett trat in der Besetzung Heinz Zwatz (Keyboards und Gesang), Dietmar Zwischenberger (Schlagzeug und Trompete), Edmund Wallensteiner (E-Baß, E-Gitarre und Gesang), Wilfried Wiederschwinger (E-Gitarre, Gesang, Trompete, Saxophon und E-Baß) und Gottfried Würcher (Gesang, E-Gitarre und Gitarre) auf. Zu Beginn der beiden Konzertteile erklang eine Auftrittsjingle mit der Ansage: "Meine Damen und Herren! Wir präsentieren Ihnen heute die Romantiker der Volksmusik. Gehen Sie mit uns auf eine musikalische Reise …". Während der ungefähr zwanzigminütigen Pause wurden Musikaufnahmen von Eros Ramazotti über die Saalbeschallung dargeboten. Der angekündigte Beginnzeitpunkt wurde strikt eingehalten.

Die erhöhte Bühne war an der westlichen Stirnseite der mit zwei seitlichen Zusehertribünen ausgestatteten Mehrzweckhalle plaziert und von einem Stahlrohrgerüst mit Lautsprecherboxen und Scheinwerferbatterien eingefaßt. In ihrem hinteren Teil war sie mit einem zusätzlichen Podium, auf dem die Keyboards und das Schlagzeug aufgestellt waren, versehen. Auf ihr befanden sich die benötigten Gegenstände wie Lautsprechermonitore, Mikrophon- und Instrumentenständer, Notenpulte mit Beleuchtung, Nebelmaschinen, zwei dreh- und schwenkbare Scheinwerfer und ein gut sichtbarer Ventilator. Bis auf den Sichtschutz für den gesamten Beinbereich des Keyboarders waren keine weiteren der Gestaltung des nüchternen Bühnenraums dienenden Mittel zu bemerken. Die Bühne war zumeist in rotes bzw. gelbes und hellblaues, selten auch in weißes Licht getaucht, die beiden Scheinwerfer am hinteren Bühnenrand wurden überwiegend für Lichtspiele an der gegenüberliegenden Wand und bewegte Projektionen auf die besetzten Sesselreihen genutzt, ihr Licht durchflutete oft in andauernder Bewegung den ganzen Saal in kräftigen Farben. Das Saallicht war während des gesamten Konzertes ausgeschaltet.

Die Mitglieder des Nockalm Quintetts traten in weißen weitärmeligen Hemden mit weit ausgeschlagenem Kragen, mattblauen langen weiten Hosen mit breitem Gürtel, gleichfarbigen offenen Gilets mit mattschimmernden blaugrünen Einsätzen sowie goldgelben breiten folkloreartigen Borten und dunklen Halbschuhen auf die Bühne. Auffallend war bei dreien von ihnen das lange Nackenhaar, das sich beim Leadsänger bis zu schulterlangen Locken erstreckte und einen eher jugendlichen Eindruck entstehen ließ. Bis auf letzteren verharrten die übrigen Mitglieder, so nicht ein Instrumentenwechsel eine Änderung des Standortes erforderte, während der beiden Teile des Konzertes in unauffällig ruhiger Pose oder dezentem Wippen auf ihren Plätzen. Die Pflege des Kontaktes mit dem Publikum war allein dem Leadsänger vorbehalten, der sich dieser Aufgabe mit entsprechend vitalem Einsatz auf der Bühne und ein paar Ausflügen in den Saal widmete. Einzig bei den beiden zur Erheiterung vorgetragenen Rollenspielen fand er dabei Unterstützung vom zweiten Sänger.

Mit einem ihrer bislang größten Erfolge, nämlich "Und über Rhodos küß’ ich Dich", betrat das Nockalm Quintett die Bühne und traf auf ein bereits mitklatschfreudiges Publikum. Die anschließende Begrüßung machte deutlich, was in den folgenden zweieinhalb Stunden zu erwarten wäre:

"Hallo, herzlichen Dank! Danke sehr! Dankeschön! Jetzt muaß i nämlich aufpassen. An dieser Stelle sag i immer: ›Einen wunder-, wunderschönen guten Abend, liebe Freunde!‹ – Is ja foisch, mia ham ja Nachmittag drei. Jetzt muß ich sagen: ›Einen wunderschönen guten Nachmittag, liebe Freunde, griaß Eich!‹ (Applaus.) Ja, also eines muß ich wirklich sagen, und das sage ich einfach gerne, weil’s wirklich so ist. Wenn wir in Wien san, dann fühl’n ma uns wohl, dann fühl’n wir uns einfach heimelig. Jaa! Es is’ so. Wir sind wieder bei Freunden. (Applaus.) Dankeschön, das war’s bereits. Ein herzliches ›Grüß Gott!‹, und ich hoffe, daß Ihr alle, ich hoff’, daß Ihr alle guat drauf seids. Seids Ihr das?
– (Publikum) Jaa!
Oje, oje, i hab mir gedacht, Ihr seids a bissl’ besser …, Ihr braucht’s erst morgen wieder oarbeiten, net heit, – oder übermorgen. Seids Ihr guat drauf?
– (Publikum) Jaa!
Super! Das könnt’s Ihr jetzt beim nächsten Titel beweisen, und zwar: ›Rio Grande‹, ›Rio Grande‹, ha, ha."

Durchgängig schlug der Sänger in seiner Conference zwischen den einzelnen Liedern einen Ton an, der zwischen aufgesetzter Ehrlichkeit und gewollter Heiterkeit pendelte und stets die enge Verbundenheit mit den im Saal Anwesenden betonte. Gemäß den Ansagen bildete das Nockalm Quintett für die Dauer des Konzertes mit dem Publikum eine Gemeinschaft von "lieben Freunden", "lieben Gästen" und "lieben Leuten", innerhalb derer man offen miteinander umging. Die dafür gewählte Ausdrucksweise, die von einer Mischung zwischen mit leicht bundesdeutschem Einschlag versehener Schriftsprache und von meist Oberkärntner Dialekt gefärbter Alltagssprache geprägt war, benützte besonders viele Zurufe, Wiederholungen und Füllsilben, um so den Eindruck der Vertrautheit und der freudigen Bewegtheit zu vermitteln.

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Während der ersten Dreiviertelstunde wurde das Konzert von der Anwesenheit des Aufnahmeteams vermutlich stark beeinflußt. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit richteten die Musiker ihren Blick zur mobilen Kamera hin und riefen das Publikum dazu auf, beim Nahen des störend hellen Kameralichts augenscheinliche Fröhlichkeit zu zeigen. Schließlich forderten sie sämtliche Anwesenden auf, sich zu erheben – "wer sitzen bleibt, ja, der macht sich verdächtig, wißt’s schon, auf, auf, alle machen mit jetzt, jawohl" –, die Hände über den Kopf zu strecken und laut mitzusingen. In Geschlossenheit fügte sich das Publikum sowohl dieser Anweisung als auch der nicht weniger deutlich vorgetragenen Aufforderung, mit dem Sänger im Zuge der Wiedergabe des bekannten Liedes "Marmor, Stein und Eisen bricht" in einen minutenlangen kollektiven Responsorialgesang über die Silben "eh-eh-eh-o!" lautstark und mit steigerndem Tempo einzustimmen.

Nach dem Rückzug des Aufnahmeteams galt die Aufmerksamkeit der Musiker in der Hauptsache merkbar wieder dem Publikum, und die Atmosphäre im Saal entspannte sich zusehends. Zur Steigerung der Stimmung wurde eines der folgenden Lieder, das bilderreich die Erinnerung an eine unvergeßliche Liebesnacht mit einer dunkeläugigen Schönen auf "la isla bonita" (4) zum Ausdruck brachte, allein vom Sänger mit Selbstbegleitung auf der akustischen Westerngitarre vorgetragen. Das Publikum wurde diesmal freundlich zum Mitsingen eingeladen und hielt sich unter Zuhilfenahme von Feuerzeugen und Leuchtkerzen daran, während der Sänger zwischendurch immer wieder mit dem Vortrag aussetzte, um der singenden Besucherschar einen Eindruck von der von ihrem Gesang erfüllten Halle zu gewähren.

Der zweite Teil des Konzertes hob mit zwei traditionell volkstümlich arrangierten Polkaliedern an und brachte mit einem längeren Ausflug des Sängers ins Parkett und einem Duett mit dem zweiten Sänger die beiden Höhepunkte des Nachmittags. Bei der mehrmaligen Wiederholung des Liedes "Weine nicht um ihn" durften einige Frauen und Kinder den Sänger eifrig unterstützen und ihre Gesangskünste über das dargereichte Mikrophon dem gesamten Publikum zum Besten geben. Um in der Folge ein ursprünglich mit einer Sängerin eingespieltes Liedduett vorzutragen, übernahm der Gitarrist mit seiner Falsettstimme die Rolle des weiblichen Teils, was zu einem spaßhaften Frage-und-Antwort-Spiel zwischen den beiden Anlaß bot. Die undankbare Rolle des Dummen fiel dabei der dargestellten Sängerin zu, die zu guter Letzt erst noch ihre richtige Stimmhöhe finden mußte.

Auch beim ersten, kurz nach Beginn des Konzertes stattfindenden Dialog zwischen Sänger und Gitarristen ging es um die Rolle der Frau: zwar könne der Sänger "eigentlich nichts an sich finden", dennoch verdrehe er einfach jeder Frau den Kopf, er werfe ihr einen Blick zu – "und dann schaut sie weg", alle Damen sollten "träumen" von ihm. Die zahlreich erschienene weibliche Hälfte des Publikums nahm diese Einladung mit begeisterter Zustimmung auf.

Die übrigen Moderationen gingen gleichfalls nicht selten auf Kosten anderer, deren z. B. mangelndes Glück in der Liebe, abweichende sexuelle Neigung oder fehlerhafte Sprachkenntnisse zur allgemeinen Belustigung dienten. (5) Zwischendurch beschränkte sich die Conference jedoch immer wieder auf eine bloße Ansage des eben gespielten und folgenden Liedes, mit ein paar Dankesworten und kurzem Kommentar, meist zu dessen Erfolg, versehen. Auch Hinweise auf das nächste Konzert und auf sonstige Auftritte der Gruppe sowie auf die Tonträgerverkaufsstände im Vorraum fehlten nicht.

Auf das Schlußlied "Laß mich Dein Kolumbus sein" folgte eine Zugabe, deren Refrain schließlich nochmals wiederholt wurde. Nach dem Abgang von der Bühne stellten sich alle Mitglieder des Nockalm Quintetts im Eingangsfoyer verteilt ausführlich für Autogramme, Photographien und kurze Formen des zwischenmenschlichen Kontaktes ihrem Publikum zur Verfügung.

Im Publikum selbst waren alle Altersgruppen vertreten, wobei vor allem folgende Einschränkungen deutlich wurden: ältere Personen überwogen leicht, in der Gruppe der 25 bis 40jährigen waren beträchtlich mehr Frauen als Männer anwesend. Angehörige dieser Altersgruppe waren darüber hinaus oft in Begleitung von älteren Personen und bzw. oder von Kindern erschienen. Insgesamt stellten Besucher in Gruppen (Partner, Freundin oder Freunde, Familie, Bekannte) die Regel dar. Sie waren durchwegs in gehobener Alltagskleidung, oftmals mit einzelnen Accessoires aus dem Trachtenbereich versehen, oder in Folklorekleidung erschienen. Der Anlaß schien mehr als eine gewöhnliche Gewandung zu erfordern, Männer trugen Sakko oder Janker, Frauen Schmuck, jüngere Frauen deutlich sichtbares Make-up. Im großen und ganzen kann das Publikum aufgrund von Erscheinung und Auftreten wohl der Mittelschicht, in Teilen vor allem der unteren Mittelschicht zugerechnet werden. Hartnäckige Sitzplatzstreitigkeiten mit minder höflicher Wortwahl waren an mehreren Stellen zu beobachten. (6) Während der Pause stand vor allem eine gleichgeschlechtliche Unterhaltung im Vordergrund, der allgemeine Alkoholkonsum hielt sich dem Vernehmen nach in für derartige Veranstaltungen eher engen Bahnen, offensichtlich Betrunkene konnten im Saal nicht gesichtet werden.

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Der überwiegende Teil des Publikum bewies von Beginn der ersten Nummer an seine große Bereitschaft, das Konzert für sich zu einem aktiven Erlebnis werden zu lassen. Mitklatschen, mitschunkeln, mitsingen und mittanzen waren häufige Begleiterscheinungen zum Geschehen auf der Bühne, wiederholt ausgesprochene Einladungen dazu wurden begeistert befolgt. Immer wieder traten Besucherinnen an den Bühnenrand, um Blumen und Geschenke an die Mitglieder des Nockalm Quintetts zu überreichen, um Photographien anzufertigen oder dem verschwitzten Sänger ihr Taschentuch anzubieten, zum Teil kehrten sie anschließend nicht mehr zu ihren Sitzen zurück. Nach der Pause löste sich die Sitzplatzordnung überhaupt immer mehr auf, Besucher strömten stetig in Richtung Bühne und füllten den freien Vorderteil des Saales zusehends, der Ankündigung des letzten Liedes folgte ein Drängen aus allen Sesselreihen an den Bühnenrand. Im Anschluß an den Abtritt der Gruppe nach der Zugabe verließen die Besucher in Ordnung und Ruhe den Saal. Im Foyer standen für sie seit Beginn des Einlasses Vertreter von Fanclubs und einige Stände mit den üblichen Fanartikeln, Tonträgern und Werbemitteln als auch Reiseangeboten und Kärntner Hotelprospekten bereit.

Der am darauffolgenden Tag unter dem Titel "Liebeserklärung" gesendete TV-Bericht (ORF 1998a) strich sowohl im einleitenden Kommentar als auch in seiner ganzen Anlage die Verehrung, die die Gruppe bei ihren Zuhörerinnen genießt, hervor. Es wurden Ausschnitte aus Interviews – außer mit drei Mitgliedern des Nockalm Quintetts – allein mit Frauen unterschiedlichen Alters gezeigt, die ihr großes Fantum überzeugend zur Schau stellten. Die Musiker selbst sprachen ihre erotische Anziehungskraft auf die weibliche Hälfte der Zuhörerschar unmißverständlich an. Umrahmt und unterbrochen wurde diese Botschaft von eindrücklichen Bildern eines begeistert mitklatschenden, mitsingenden und mittanzenden Publikums, wobei von undeutlich im Halbdunkel liegenden Saalreihen abgesehen fast ausschließlich Frauen unterschiedlichen Alters und Kinder näher in Augenschein genommen wurden. Eine weitere Nachberichterstattung konnte nicht festgestellt werden.

4. Zur Musik

Für eine genauere Betrachtung der Musik des Nockalm Quintetts wurden folgende beim Konzert dargebotene Lieder einer Analyse unterzogen: (7)

Als Grundlage wurden die Einspielungen auf den Tonträgern des Nockalm Quintetts und die größtenteils vorliegenden Notenfassungen (Nockalm Quintett 1994b, 1995b und 1997c) herangezogen, anschließend wurde ein Vergleich mit der Live-Darbietung unternommen. (9)

Die Lieder dauern durchschnittlich ungefähr dreieinhalb Minuten. Ihr Aufbau läßt sich fast gänzlich auf das Schema Intro – A – B – A – B – B – Coda (B/4 bzw. B/2) zurückführen, nur in Einzelfällen ist ein Zwischenspiel anzutreffen. Sowohl Strophe als auch Refrain sind fast ausnahmslos aus zweimal acht Takten gebildet, welche in zweitaktige Motivgruppen unterteilt werden können. Die Einleitung ist öfter unregelmäßig in der Taktzahl und stellt meist bereits das Thema des Refrains vor oder leitet durch Instrumentation bzw. melodische Gestaltung zum Inhalt der ersten Strophe hin. Die Strophe wird von der Gesangsmelodie, unterstützt vom Synthesizer, getragen, E-Baß und Schlagzeug erfüllen die Rhythmusaufgabe. Insgesamt werden die Strophen gegen den Refrain hin stetig musikalisch verdichtet, Füllstimmen (in Terz und Sext) übernehmen ab der zweiten Halbstrophe oft eine Steigerungsfunktion, ansonsten dienen sie nach dem Ruf-Antwort-Schema zur Hervorhebung von Textphrasen oder Einzelwörtern. Der Refrain stellt den musikalischen Höhepunkt sämtlicher Lieder dar und ist auf Eingängigkeit und leichte Singbarkeit ausgerichtet. Die Melodie wird hier immer zweistimmig (in Terzen oder Sexten) ausgeführt und vom Synthesizer verdoppelt, zusätzliche Instrumentalpassagen mit vereinzelt chromatischen Wechselnoten treten in den Vordergrund. Der Refrain wird zumeist durch eine Zäsur, einen instrumentalen Aufgang oder Einschlagen durch das Schlagzeug angekündigt. Überwiegen in der Strophe Rumbaformen und Cha-Cha-Cha mit deutlichem Schwerpunkt auf der Eins, so wechselt der Refrain oft in den Polka- oder Marschrhythmus mit starker Betonung der Eins und Drei und mit Eignung zum Mitklatschen. Der zweite Refrain, der oft im goldenen Schnitt einsetzt, wird fast immer wiederholt, wobei meist eine Rückung um einen Halb- oder Ganzton vonstatten geht. Die Coda wird fast ausschließlich aus der letzten Zeile des Refrains gebildet.

In allen Liedern herrscht grundsätzlich Kadenzharmonik vor, Ausweichungen zur Tonika-, Subdominant- und Dominantparellele dienen vor allem der Unterstützung der Textaussage, die Doppeldominante wird oftmals bei der Aufforderung zum Ausbruch aus dem Alltagstrott bzw. beim Eintritt von scheinbar Unvorhergesehenem eingesetzt. Fast ausnahmslos alle Lieder stehen in einfachen Durtonarten, parallele Molltonarten sind meist nur bei Textstellen mit Traum- oder Verklärungsthematik anzutreffen, Modulationen in andere Tonarten zielen auf Stimmungswechsel ab. Die formelhafte Melodik der Gesangsstimme ist durchgehend auf die Prim, Terz, Quint und Sext des jeweiligen Akkordes beschränkt und wird hauptsächlich stufenweise geführt. Sprünge in die Terz, Quart, Quint und Sext aufwärts und abwärts sind vor allem in der Strophe anzutreffen, alle übrigen Intervalle werden nur bei Durchgängen, Vorhalten und Antizipationen oder Septakkorden eingesetzt. Der Ambitus der Gesangsstimme bewegt sich zwischen der None und Quattuordezim.

Insgesamt wird der Klangeindruck weitgehend von Gesang und Synthesizer bestimmt. Die führende Gesangsstimme zeichnet sich durch einen hellen, vollen Klang aus, der nicht weiter durch Effekte angereichert wird, auffallend ist das häufig eingesetzte starke Vibrato, das nur wenig Variation erfährt. Dynamische Veränderungen werden durchwegs vermieden, als Ausdrucksmittel erfährt das Anschleifen von Tönen oftmals Verwendung, allgemein scheint die Wortdeutlichkeit im Vordergrund zu stehen. Zweit-, Füllstimmen und Hintergrundgesang sind durchgehend unauffällig gehalten und durch die Abmischung an die führende Gesangsstimme stark angeglichen, wenn auch mit mehr Hallzusatz versehen. Im Vordergrund des Instrumentalsatzes steht der Synthesizer, der sowohl die Begleitung der gesungenen Melodie als auch deren Verdoppelung zur Aufgabe hat. Darüber hinaus ist er allein für sämtliche klangliche Effekte wie die Imitation von Instrumenten (Flöten, Streicher, Mandolinen, Balalaika, Cembalo, Klavier, Harmonika, Xylophon, Gongs) und sonstigen Naturlauten und Geräuschen (Möwenschreie, Meeresrauschen, Flugzeuglärm usw.) zuständig. Die Gitarren verbleiben mit wenigen Ausnahmen im Hintergrund und sind meist auf das leise Spiel von Akkordzerlegungen oder rhythmisierten Akkorden und kurze Fill-ins beschränkt. Nur selten übernimmt die E-Gitarre eine melodietragende Rolle, hauptsächlich dient sie der Anreicherung des Klangbildes. Gegenüber der Strophe wird sie im Refrain fast immer lauter gespielt. Die akustische Gitarre hat vor allem Klangfarbenfunktion. Die zeitweilig eingesetzten Bläser treten hingegen deutlich hervor und frischen das Klanggeschehen merklich auf.

Der Rhythmus wird zumeist von Schlagzeug, E-Baß und Synthesizer getragen, manchmal übernimmt die verzerrt und gedämpft gespielte Rhythmusgitarre deren Funktion. Das Schlagzeug hält sich insgesamt gesehen durchwegs im Hintergrund und spielt meist den Grundschlag, Breaks kommen nur an Übergängen von Strophe zu Refrain oder vor Wiederholungen vor. Manchmal wird es vom Drum Computer ersetzt oder ergänzt. Der E-Baß beschränkt sich in der Strophe fast durchgehend auf die Akkordgrundtöne und in Übereinstimmung mit der Bass Drum auf den Grundschlag, im Refrain behält er meist die Rolle des Funktionsbasses, selten spielt er offbeat. Ergebnis ist ein eher einförmiges Klangbild in durchgehend mittlerer Lautstärke, das hauptsächlich durch die fallweise Änderung in der Instrumentation und den steten Einsatz von gesampelten Klangeffekten Abwechslung erfährt. Agogische und dynamische Mittel finden nur äußerst sparsam Verwendung.

Größere Unterschiede zwischen den Einspielungen auf den Tonträgern und der Live-Darbietung können nicht festgestellt werden. Die Soundgestaltung beim Konzert ist im wesentlichen insgesamt etwas sparsamer, dem Synthesizer steht offenbar eine eingeschränktere Klangbibliothek zur Verfügung. Auf weibliche Stimmen allerdings wird zur Gänze verzichtet, die Zahl der Füllstimmen ist deshalb durchwegs vermindert. Allgemein kommen Klangeffekte weniger oft zum Einsatz. Die Gesangsstimme neigt deutlich mehr zu Verzierungen und kleinen Improvisationen, in Einzelfällen wird auch der Text ein wenig angereichert oder verändert. Die Schlußgestaltung ist vor allem im Schlagzeug etwas freier, der Rhythmus wird noch mehr hauptsächlich von diesem getragen. Ansonsten jedoch bleibt durchwegs das Arrangement vollständig erhalten. Die Transposition eines Liedduetts von G- nach D-Dur ist wahrscheinlich auf die notwendige Umbesetzung einer Frauenstimme zurückzuführen.

Die eingesetzten musikalischen Stilmittel können in erster Linie dem sentimentalen Schlager und der volkstümlichen Musik zugerechnet werden, so daß die übliche Eingliederung der Musik des Nockalm Quintetts in die Kategorie des volkstümlichen Schlagers gerechtfertigt erscheint. Zusätzlich sind jedoch auch Einflüsse und Übernahmen vor allem aus Rockmusik und Disco, vereinzelt sogar aus House Music und Techno anzutreffen, welche vermutlich als Rücksichtnahme auf das gemischte Publikum zu erklären sind.

5. Zum Text

Für die formale Betrachtung der Liedtexte des Nockalm Quintetts wurden sämtliche beim Konzert dargebotenen Lieder der Gruppe herangezogen, der Untersuchung der Inhaltsebene der Texte wurden die zur musikalischen Analyse ausgewählten Lieder zugrundegelegt.

Fast alle Liedtexte weisen die Grundform Strophe – Refrain – Strophe – Refrain auf, die manchmal durch eine gesprochene Einleitung ergänzt wird. Bei wenigen Liedern wird der Refrain im Zuge der Wiederholung durch die Silben "la-la-la-la" oder durch die Aneinanderreihung und Wiederholung von einzelnen Worten abgelöst. Nahezu immer leitet sich aus dem Refrain der Liedtitel ab, wofür häufig allgemein bekannte Ortsnamen, wie z. B. Ibiza, Santa Cruz, Surabaya, Rhodos und Piräus, oder Frauen- und Kosenamen mit stimmhaften Konsonanten, wie z. B. Marlen, Gina, Jenny, Angie Blue und Gipsy Lady, Verwendung finden.

Die Texte weisen stets einen sehr einfachen Aufbau auf, obgleich Anfang oder Ende einer Verszeile oft nicht eindeutig bestimmt werden kann. Meist sind sie als Vier- oder Achtzeiler abgefaßt, auch wenn Einschübe von einer oder mehreren versfremden Zeilen dieses Gefüge wiederholt aufbrechen. Etwa die Hälfte der Liedtexte ist im Paarreim gehalten, reine Kreuzreime kommen nicht vor, jedoch sind Mischformen zwischen Paarreim und Kreuzreim öfter anzutreffen, auch halbe Paar- und Kreuzreime werden wiederholt eingesetzt. Unreine Reimwörter stellen durchwegs die Regel dar, was allerdings häufig durch die dialektale Aussprache des Sängers abgemildert wird. Nur äußerst selten liegen reimlose Liedtexte vor, vereinzelt reimen sich auch nur einige wenige Verszeilen.

Durchgehaltenes Versmaß kommt in den Texten mit einer Ausnahme nicht vor. Meist findet sich eine wahllose Aneinanderreihung von Zwei- und Dreisilbern, mehr oder minder regelmäßiges Versmaß ist allein in solchen Texten anzutreffen, die in Jamben oder Trochäen gehalten sind.

Die zwei- und dreistrophigen Texte umfassen in der Regel zwischen hundertzehn und hundertzwanzig oder hundertdreißig und hundertvierzig Worte, wobei deren Anzahl von hundertneun bis hundertfünfundsechzig reicht. Mindestens eineinhalb Mal kommen im Durchschnitt das Wort "Liebe" bzw. dessen abgeleitete Haupt- und Zeitwörter in jedem Lied vor, die Wörter "Sehnsucht", "Feuer", "Nacht", "Traum", "Herz" und "Tränen" sind mit ihren Ableitungen zwischen elf- und zweiundzwanzigmal in den zwanzig Texten anzutreffen. Mindestens eines dieser sieben Wörter ist in jedem Lied enthalten, während im Durchschnitt knapp über sechs eben dieser Wörter in einem der Texte vorkommen. Darüber hinaus finden der Himmel und die einzelnen Himmelskörper (Sonne, Mond, Sterne) häufig Erwähnung. Weiters sind in jedem Lied im Durchschnitt fast neunzehn persönliche Fürworter, allermeist diejenigen der ersten und zweiten Person Einzahl, anzutreffen.

In allen untersuchten Liedern stehen allein Erörterungen zum Themenfeld der Liebe im Mittelpunkt. Darüber hinaus lassen sich sämtliche Texte mit wenigen Ausnahmen eindeutig fünf Unterkategorien zuordnen, bei vieren ist eine solche nur eingeschränkt möglich. Jeweils knapp ein Drittel der Lieder ist den Themen Sehnsucht nach einer möglichen, derzeitigen oder zukünftigen Freundin bzw. männlicher Ratgeber, Trostspender oder Wegweiser gewidmet, die Erinnerung an ein sexuelles Abenteuer mit einer ehemals unbekannten Dame steht bei vier Liedern im Zentrum, drei Lieder setzen sich entweder mit der Erinnerung oder dem momentanen Erleben einer Urlaubsliebe auseinander und zwei Lieder sprechen Beziehungskrisen an. In sämtlichen Texten finden im Durchschnitt je Unterkategorie persönliche Fürworter zwischen vierzehn- und zweiundzwanzigmal Verwendung. Die Lieder lassen sich dementsprechend auch in die Kategorien "Ich und Du"-, "Du und Er"- und "Ich und Sie"-Texte unterteilen, wobei den beiden letzteren jeweils drei Lieder zuzurechnen sind, alle übrigen gehören der ersten Kategorie an. Die Texte der zweiten Kategorie sind ausnahmslos dem Thema männlicher Ratgeber, Trostspender oder Wegweiser gewidmet.

Die Sprache selbst zeichnet sich vor allem durch Überbestimmung mittels wiederholten Einsatzes von zusammengesetzten Hauptwörtern und häufiger Verwendung von einfachen und zusammengesetzten Eigenschaftswörtern aus (10), oftmals sind auch Alliterationen anzutreffen. Eine Besonderheit stellt die Anreicherung der aus umgangs- und dialektsprachigem Wortvorrat gespeisten Texte mit Fremdwörtern dar.

Die hauptsächliche Aufgabe der Texte kann im Hervorrufen von Stimmungen und Gefühlseindrücken gesehen werden, wozu vor allem der übermäßige Einsatz von sprachlichen Bildern dienen soll. Da deren Gehalt oftmals wechselt, bleiben insgesamt die vermittelten Aussagen durchwegs offen und entziehen sich die Texte meist einer unmißverständlichen Deutung. Angesprochen werden fast ausnahmslos das Bedürfnis nach Zuwendung und Zärtlichkeit, nach sexueller Befriedigung, nach einem Ausbruch aus dem Alltag, nach Ferne und Exotik und die Angst vor der Einsamkeit, wobei in den meisten Liedern eine Verknüpfung von zumindest zweien davon vorherrscht. Im Vordergrund bei deren klischeehafter Behandlung stehen allerdings durchgehend die Zuversicht auf Erfüllung der Hoffnungen und die Bestätigung des zu deren Einlösung führenden Wegs. Dabei bleibt das tradierte Rollenverhalten von Mann und Frau – wenn auch manchmal ironisch gebrochen – stets gewahrt.

6. Zum Video

Drei Wochen nach dem Konzert sendete der Österreichische Rundfunk in seinem sonntäglichen Hauptabendprogramm einen Film über das Nockalm Quintett (ORF 1998b). Dieses "Nockalm Platin" betitelte Porträt brachte zum einen zahlreiche Musiknummern (überwiegend aus den Kaufvideos Nockalm Gold und Nockalm Platin) und sollte zum anderen in kurzen Spielhandlungen bestimmte Eindrücke von der Gruppe, den einzelnen Mitgliedern und ihren Fans vermitteln. Darüber hinaus fanden sich in dem von Wolfgang Moik (11) gestalteten Film Gastauftritte von Norbert Rier und den Kastelruther Spatzen, Die Mölltaler, den Klostertalern, Die Turracher, Monika Martin und Bergfeuer, als auch ein mehrminütiges Werbevideo des Tourismusverbandes Millstätter See. Als weitere Sponsoren ausgewiesen waren Puntigamer Bier und die Musikproduktionsfirma Koch International, als Sprecher des oftmals in Gebrauchslyrik gehaltenen Kommentars war Ernst Grissemann (12) vernehmbar.

Die vierunddreißig Sequenzen wurden durch eine Art Rahmenhandlung eingefaßt, in der die in Alltagstracht gekleideten Mitglieder jeweils vor dem Hintergund einer saftigen Almwiese eine Kontrafaktur auf das Kärntner Heimatlied "Jå griaß enk Gott" a cappella sangen. (13) Häufigstes Landschaftsrequisit der folgenden Einstellungen waren vor allem Ansichten des Millstätter Sees und der Berge und Almen der Umgebung zu verschiedenen Jahreszeiten, oft waren auch Landkirchen, alte Bauernhäuser und weidende Kühe als auch andere für das Landleben typische Tiere zu sehen. Einzig bei der visuellen Umsetzung der Lieder griff man immer wieder auf passende, jedoch meist nicht bekannte Meeresstrände des Südens zurück.

Das Nockalm Quintett wurde sowohl bei der Arbeit im Aufnahmestudio als auch bei verschiedenen Freizeitaktivitäten wie Baden, Radfahren, Laufen, Fischen usw. gezeigt. Im Vordergrund stand einerseits dessen gewissenhaftes Bemühen um die musikalische Gestaltung und Präsentation, während andererseits die gemeinsamen heiteren Erlebnisse durchaus nicht zu kurz kamen. Stets wurde jedoch darauf Bezug genommen, daß die Mitglieder bei den in Überzeichnung gezeigten Späßen doch auf gar manchem Gebiet zu einer herausragenden Leistung imstande wären. Befragt nach ihrem Erfolgsgeheimnis wiesen sie schließlich auf den guten Zusammenhalt der Gruppe, die Qualität der Lieder in bezug auf Text und Musik, die Unterstützung ihrer Schallplattenfirma, den Rückhalt in ihren Familien und ihren großen Einsatz und Fleiß hin. Gerne würden sie noch möglichst lange gemeinsam viele Erfolge feiern (14) und sich selbst und ihren Angehörigen Gesundheit, Glück und ein zufriedenes Leben wünschen. Die Filmgäste bestätigten die großartigen Erfolge des Nockalm Quintetts und strichen darüber hinaus dessen freundschaftlichen Umgang mit Kollegen aus der volkstümlichen Musikszene und die selbstlose Unterstützung, die sie von ihm erfahren durften, hervor. Verhältnismäßig viel Platz war auch den Fans des Nockalm Quintetts überlassen, wobei offenbar auf eine ausgewogene und breite Streuung hinsichtlich des Alters der Frauen und Männer Bedacht genommen worden war. Diese verliehen in mehreren Sequenzen ihrer Begeisterung für die Gruppe Ausdruck und durften selbst die bekanntesten Lieder in Ausschnitten zum Besten geben. Zusätzlich stellten einige weibliche Fans ihre Verehrung für ihren jeweiligen Favoriten unter den Mitgliedern des Nockalm Quintetts wort- und gestenreich zur Schau.

Die achtzehn gezeigten Musikvideos von den erfolgreichsten Liedern der letzten Jahre zeigten meist das Nockalm Quintett in verschiedenen Naturlandschaften, Beleuchtungen und Kostümen, mehrmals waren auch kurze Spielhandlungen in das Video integriert. Einstellungen mit der gesamten Gruppe oder dem Sänger im Vordergrund hielten sich ungefähr die Waage, oftmals wurden dabei die Instrumente scheinbar bedient. Bei den Spielhandlungen stand eine Vielzahl von jeweils immer jugendlichen und den gängigen Schönheitsidealen entsprechenden Frauen im Mittelpunkt, einzig der Sänger übernahm manchmal eine aktive Rolle. Stets wurde der gesungene Text ohne die Anwendung weiterer dramaturgischer Gestaltungsmittel in eine einfach gehaltene Szene oder Szenenfolge mit lokaltypischem Kolorit umgesetzt, wobei Kamerafahrten auf mehr oder minder ausdrucksvoll schreitende Frauengestalten und ebenso blickende -gesichter hin überwogen. Die starke Emotionalität der Texte wurde durchwegs auf schlichte Andeutungen durch Licht, Naturbilder oder Bild- und Bewegungssymbole reduziert. (15) Generell erfolgten Umsetzungen von sprachlichen Bildern zumeist durch den Sprachinhalt verdoppelnde Darstellungen, bei traurigen Stimmungen wurde wiederholt ins Schwarz-Weiß gewechselt. Insgesamt wurde man mit einer aus Urlaubsprospekten, aus gängigen deutschsprachigen Fernsehkomödien leichteren Charakters und aus im Fernsehen eingesetzten Werbefilmen vertrauten Bildsprache konfrontiert, die dem üblichen Betrachter von Filmen des Nockalm Quintetts unmittelbar zugänglich sein dürfte. Die dabei statthabende Verwendung assoziativ gewählter kräftiger Farbtöne wies durchgehend Parallelen zur Lichtgestaltung beim Konzert auf, so daß möglicherweise auf eine wechselseitige Vertiefung der optischen Eindrücke beim Publikum abgezielt wurde.

7. Resümee

In einem der nach dem Konzert angefertigten Protokolle fand sich abschließend folgende persönliche Stellungnahme:

"Die meisten von uns danach befragten Leute fanden das Konzert sehr gut. Ich allerdings konnte weder von Begeisterung noch von Mitgerissenwerden auch nur das kleinste Fünkchen spüren. Ich sah nur fünf synthetische Typen, die das machen, weil es unglaublich viel Geld bringt […]. Ich fand keine Herzlichkeit gegenüber dem Publikum, keine Freude, da zu sein, keine Freude an den eigenen Liedern, allerhöchstens an der eigenen Person. Ich persönlich habe mich gelangweilt, und ich finde es seltsam, wie blind ein so großes Publikum sein kann."

In der Tat drückten die Studierenden sowohl im Anschluß an das Konzert als auch einige Tage später unverhohlen ihre große Enttäuschung über das beobachtete Ereignis aus. Zu abgespielt und unehrlich wirkte auf sie die durch oftmalige Wiederholung während des Tourneebetriebs größtenteils in Routine erstarrte Bühnenshow und musikalische Überzeugungskraft des Nockalm Quintetts.

Doch die während der Pause und nach dem Ende durchgeführten Kurzinterviews mit Besuchern unterschiedlichen Alters erbrachten praktisch ausnahmslos große Zufriedenheit mit dem eben Dargebotenen. Das Konzert gefiel allen Befragten insgesamt sehr, besonders viele lobten darüber hinaus die "tolle" Stimmung im Saal. In dieser Beurteilung konnten keine Unterschiede zwischen den sich als treue Fans der Gruppe zu erkennen gebenden und den erstmals anwesenden Besuchern festgestellt werden. Einige Befragte wiesen darauf hin, daß sie diese Stimmung auch erwartet und deshalb ein Konzert des Nockalm Quintetts besucht hatten. Wieder andere meinten, daß die Musik der Gruppe auf den Tonträgern besser zur Geltung käme und insbesondere der sängerische Miteinbezug des Publikums den Liedern nicht zum Vorteil gereichte. Vor allem Frauen strichen jedoch wiederholt hervor, daß sie die Stimme des Sängers sehr schätzten und jede Menge CDs oder Kassetten der Gruppe besäßen. Die Lieder und die Musik selbst hatten den Befragten allermeistens sehr gut gefallen, sie würden darum ihren Freunden und Bekannten das Nockalm Quintett oder einen Besuch von dessen Konzerten gerne empfehlen.

Das Nockalm Quintett kann derzeit zu den führenden Gruppen der volkstümlichen Szene in Österreich gezählt werden. Es ist ihm gelungen, sich mit der Betonung von Liedern sentimentalen Charakters und der Schaffung eines sein klangliches Erscheinungsbild kennzeichnenden ›süßlichen‹ Sounds, gebildet auf der Grundlage der Singstimme des Sängers und der Dominanz des Synthesizers, als "Romantiker der Volksmusik" bzw. "Romantiker des Schlagers" einen festen Platz am umkämpften deutschsprachigen Musikmarkt zu erobern. Mit ihrer Musik, den Texten und ihrem Auftreten spricht die Gruppe offenbar vor allem erwachsene Hörer unterschiedlichen Alters mit dem Schwerpunkt auf Frauen an, obgleich sie darüber hinaus versucht, ebenso ein jugendliches Publikum für sich zu gewinnen. Das Nockalm Quintett trachtet, sich als seinen Fans und der Heimat eng verbundene Menschen wie du und ich zu präsentieren, die stets offen und ehrlich ihren Hörern gegenübertreten, für allerlei Späße zu haben sind und ungekünstelt "Lieder für’s Herz" darbringen.

In diesen herrscht die klischeebeladene Darstellung von Liebesszenerien vor. Alleinsein wird als Verlust des geliebten Menschen gedeutet, über den nur die Hoffnung auf ein neues Zusammensein hinwegzuhelfen vermag. Seine Gefühle offen zu zeigen, wird als unbedingte Chance aufs große Glück vorgeführt. Liebesbeziehungen werden zuvorderst als auf sexuelle Befriedigung ausgerichtet dargelegt. Ein Urlaub in der Ferne schließt stets erotische Abenteuer mit einer geheimnisvollen Schönheit mit ein. Die Sehnsucht nach all diesen Erfüllungen wird als das entscheidende Movens des Lebens dargeboten. Diese Botschaften stehen allerdings in einem merkwürdigen Widerspruch zu den von der Gruppe in ihrem sonstigen Erscheinungsbild vermittelten Werten wie Geborgenheit und Zusammenhalt in der Familie, Treue zu seinen Freunden und Verwurzeltheit in einer ländlich geprägten Heimat idealisierten Zuschnitts. Im Ganzen betrachtet legen die in den Liedern enthaltenen Lösungsansätze für persönliche Konfliktfelder dem Hörer ausnahmslos eine Flucht aus dem beschwerlichen Alltag in eine träumerische Scheinwelt nahe.

Mit diesem Angebot und dank der einfachen Gestaltung von Text und Melodie als auch der wiederholten Einladung an die Konzertbesucher zur aktiven Teilnahme am musikalischen Geschehen, ist es dem Nockalm Quintett in bislang zunehmendem Maß gelungen, ein breites Publikum für sich einzunehmen, das einerseits das Gemeinschaftserlebnis des Singens in der Gruppe offensichtlich gerne auskostet und andererseits in beträchtlicher Zahl bereit ist, sich dessen Lieder auch zu eigen zu machen. Dieser Umstand mag manchem außenstehenden Betrachter durchaus befremdlich anmuten, kann aber nichtsdestoweniger als ein klarer Hinweis auf die derzeitige Befindlichkeit eines nicht geringen Teils der Gesellschaft in Österreich gedeutet werden.

Anmerkungen:

(1) Wicke und Ziegenrücker (1997, S. 580) vetreten sogar die Ansicht, daß "die volkstümliche Musik in den achtziger und neunziger Jahren in der Publikumsgunst den Platz einnimmt, der in den fünfziger und sechziger Jahren dem Schlager gehörte".

(2) Die ursprüngliche Absicht des Lehrveranstaltungsleiters, das Jubiläumskonzert "25 Jahre Schürzenjäger" am 7. März 1998 in der Wiener Stadthalle zu besuchen, wurde aufgrund der hohen Eintrittspreise (und der mangelnden Bereitschaft des Veranstalters zur Preisreduktion) bei der ersten Zusammenkunft zu Semesterbeginn verworfen.

(3) Dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien sei für die hilfreiche Übernahme der Eintrittskosten auf Fürsprache von Herrn O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Födermayr vielmals gedankt.

(4) Diese Metapher für weiblichen Südseezauber hat u. a. durch Julio Iglesias und Madonna allgemeine Bekanntheit erlangt.

(5) Selbst abfällige Bemerkungen über Gruppenkollegen und die mangelhafte Ausführung von musikalischen Aufgaben fielen nebenbei.

(6) Dazu boten möglicherweise zwei abgegebene Eintrittskarten für einen Sitzplatz Anlaß.

(7) Die Reihenfolge der Aufzählung gibt – ausschnittsweise – den Ablauf des Konzertes wieder.

(8) Der velfach gecoverte Titel ist auf keinem der in den letzten Jahren erschienen Tonträger des Nockalm Quintetts enthalten.

(9) Aus mehreren Gründen mußte auf eine Untersuchung der klanglichen Gestaltung der Lieder wie auf eine nähere Bestimmung des spezifischen Sounds der Gruppe mittels der Anwendung klanganalytischer Verfahren verzichtet werden.

(10) Z. B. "Sternenhimmelgefül", "Sehnsuchtsfeuer", "Wahnsinnsgefühl", "himmelblaue Augen", "allerschönste Rose", "Sehnsuchtstränen", "Herz-an-Herz-Gefühl", "Nimmerwiederseh'n".

(11) Sohn von Karl Moik, dem Präsentator und Mastermind des "Musikantenstadl".

(12) Sprecher bei den Rundfunkübertragungen der Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker und ehemaliger Intendant des Hörfunkprogramms Ö3 und des Landesstuidos Tirol des Österreichischen Rundfunks.

(13) Der Originaltext lautet nach Goertz und Haid (1996, S. 251): "Jå griaß enk Gott, graiß Gott, griaß Gatt! Karntnarisch, karntnarisch, dås greift aufs Gmüat, is wiar a Bleamle, dås ålleweil blüaht, is wiar a Jauchzer, der nia nit verhållt, is wiar a Wasserle draußen im Wåld. Jå griaß enk Gott, griaß Gott, griaß Gott!" – Für diesen Hinweis danken wir Frau Elfriede Roczek und Frau Mag. Dr. Gertraud Pressler vielmals.

(14) Anfang Juni wurde öffentlich bekannt, daß das Nockalm Quintett ab 1. Juli 1998 in einer erweiterten Besetzung auftreten und der bisherige Leiter Heinz Zwatz mit 31. Oktober 1998 aus der Gruppe ausscheiden wird (Anonymus 1998, S. 12).

(15) Als besonders auffällig in diesem Zusammenhang erwies sich die umdeutende Visualisierung des Liedes "Gina, das ist die Liebe", wo ein in vielerlei Hinsicht schmerzensreiches "erstes Mal" zu einem harmlosen, schwärmerisch verträumten Rendezvous vor dem Schultor am Millstätter See mutierte.

Nachweise:

Photos: Elisabeth Strauss.

Tonträger:

NOCKALM QUINTETT: 1993

Nockalm Gold. [Ihre großen Erfolge.] 18 Original Hits. Aus der großen Medien-Kampagne, Koch International, CD 323 090. NOCKALM QUINTETT: 1994a Und über Rhodos küß’ ich Dich. Aus der TV- und Funkwerbung, Koch International, CD 323 210. NOCKALM QUINTETT: 1995a Sternenhimmelgefühl. Aus der Funk- & TV-Werbung, Koch International, CD 323 420. NOCKALM QUINTETT: 1996 Zärtliche Gefühle. Aus der Funk- und TV-Werbung, Koch International, CD 323 636 PC11. NOCKALM QUINTETT: 1997a Das Wunder von Piräus, Koch International, CD 323 855. NOCKALM QUINTETT: 1997b Nockalm Platin. Ihre großen Erfolge Vol. 2. 20 Original Hits, Koch International, CD 324 007 PC09. Fernsehsendungen:

ORF: 1998a

Seitenblicke. 29. März 1998, 20.00 Uhr, ORF 2, Österreichischer Rundfunk. ORF: 1998b Nockalm Platin. 19. April 1998, 20.15 Uhr, ORF 2, Österreichischer Rundfunk. Notenausgaben:

GOERTZ, Hartmann / HAID, Gerlinde: 1996 Die schönsten Lieder Österreichs, Seehamer Verlag. NOCKALM QUINTETT: 1994b Nockalm Gold Notenalbum. Ihre großen Erfolge, Koch Musikverlag. NOCKALM QUINTETT: 1995b Ihre schönsten Lieder. "Highlights" aus den Produktionen Und über Rhodos küß’ ich Dich und Sternenhimmelgefühl, Koch Musikverlag. NOCKALM QUINTETT: 1997c Nockalm Platin. Ihre großen Erfolge Vol. 2. 15 Original Hits, Koch Musikverlag. Literatur:

ANONYMUS: 1998

Nockalm Quintett wird runderneuert, in: Musikantenstadl Post. Magazin für Volksmusik und Schlager 1998, Nr. 4 (Juni/Juli), S. 12. GLANZ, Christian: 1992 Von der Belanglosigkeit der ästhetischen Schlachtbank zur volkstümlichen Musikkultur in Österreich, in: Sommerakademie Volkskultur 1992: Musik. Dokumentation (Altmünster bei Gmunden, 22. August – 4. September 1992), hg. v. Österreichischen Volksliedwerk, S. 155–165. GLANZ, Christian: 1995 Volkstümliche Musik, in: Von der Revolution 1848 zur Gegenwart, hg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber (Musikgeschichte Österreichs 3), 2., überarb. und stark erw. Aufl., Wien u. a., S. 305–310. HEISTER, Hanns-Werner: 1994 "Volkstümliche Musik". Zwischen Kommerz, Brauchtum und Politik, in: Musik der Skinheads und ein Gegenpart: Die "Heile Welt" der volkstümlichen Musik, hg. v. Helmut Rösing (Beiträge zur Popularmusikforschung 13), Baden-Baden, S. 25–45. JOST, Ekkehard, u. a. (= Projektgruppe V-Musik, Institut für Musikwissenschaft / Musikpädagogik an der Universität Gießen): 1996 Volkstümliche Musik im Fernsehen, in: Regionale Stile und volksmusikalische Traditionen in populärer Musik, hg. v. Helmut Rösing (Beiträge zur Popularmusikforschung 17), Karben, S. 30–65. SCHOENEBECK, Mechthild von: 1994 "Wenn die Heidschnucken sich in die Äuglein gucken …". Politische Inhalte des volkstümlichen Schlagers, in: Musik der Skinheads und ein Gegenpart: Die "Heile Welt" der volkstümlichen Musik, hg. v. Helmut Rösing (Beiträge zur Popularmusikforschung 13), Baden-Baden, S. 6–24. THIEL, Helga: 1986 Zur Entstehung popularisierter Volksmusik in der Steiermark, in: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 35, S. 74–78. WICKE, Peter / ZIEGENRÜCKER, Kai-Erik / ZIEGENRÜCKER, Wieland: 1997 Handbuch der populären Musik (Serie Musik Atlantis 8363), 3., überarb. und erw. Aufl., Mainz.


Michael Weber
Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien
Letzte Änderung am 9. März 1999 (M.W.)