Universitäres Leben ist großteils an Forschung  und Lehre orientiert. Hier dominiert das Prinzip wissenschaftlicher Rationalität. Doch das Wiener Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft setzt auch noch andere Akzente.

Mit den Bildern von Professor Maximilian Gottschlich wird deutlich, wie die Grenzen zwischen Wissenschaft und Kunst durchlässig  werden, wenn sich wissenschaftlich geschultes Urteilsvermögen und künstlerische Schaffenskraft wechselseitig durchdringen und zu einem Ganzen verbinden. Gottschlichs Bilder zu existenziellen Themen unserer Zeit kennzeichnet eine komplexe Harmonie leuchtender Farb- und Formgebung, die den Betrachter zum überraschungsreichen Dialog auffordern.

Maximilian Gottschlich gibt in und mit seinen Bildern sehr viel von sich preis. Der Titel "Professor" leitet sich vom lateinischen Wort "professio" ab und das meint nichts anderes als "bekennen" ...  ln diesem Sinn steht nicht nur die wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit  von Maximilian Gottschlich unter dem Anspruch seines stark jüdisch-christlich geprägten humanitären Bekenntnisses, sondern in eindrucksvoller Weise auch seine Bilder. Sie sind persönliche Bekenntnisse, Ausdruck  intimer Empfindungen, Erfahrungen und Wahrnehmungen, die sich nun dem - hoffentlich neugierigen - Blick einer breiten Öffentlichkeit aussetzen. Gottschlichs Bilder laden dazu ein, die Welt nicht nur - wie er einmal geschrieben  hat - mit der Logik des Verstandes, sondern auch mit jener des Herzens zu betrachten.

Analog zu unserer Theodor Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus haben wir mit unserer neuen "Galerie im 7. Stock" und der Ausstellung ENTGRENZUNG gleichsam eine "Dozentur für Poesie der bildenden Kommunikationswissenschaft" etabliert.

Dr. Manfred Bobrowsky, Kurator
Wien 2013