Lieber Maximilian Gottschlich, liebe Gäste,

danke, dass Sie alle hier sind. Als Institutsvorstand heiße ich Sie herzlich willkommen. Zu einer zweifachen Premiere - zum einen: unser Institut erstmals als Ausstellungsort. Zum anderen ist das sogar eine Premiere für unsere gesamte Universität – denn offenbar ist an der Universität Wien bisher noch niemand auf die Idee gekommen, in einem Institut Kunst auszustellen. Woher wissen wir das? Weil es nicht gelungen ist, diese Ausstellung im offiziellen Veranstaltungskalender der Universität unterzubringen. Grund: Der Kalender kennt nur Tagesereignisse. Ein Ereignis, dass bis Ende des Jahres dauert – wie diese Ausstellung – ist darin also nicht vorgesehen.

Die Pläne für diese Ausstellung begannen mit einer Sinnesänderung des Raum- und Ressourcenmanagements unserer Universität: Wir dürfen in unseren Fluren tatsächlich Bilder aufhängen. Zuerst hieß es nämlich: die behindern die Flucht bei einem Brand. Wir dachten daher erst mal ganz brav über Folien nach, die wir auf die Wände kleben wollten. Die stehen ja dann nicht über.

Nun aber waren sogar Bilder mit Rahmen erlaubt – welche denn? Dazu richteten wir natürlich eine eigene „Kunstkommission“ ein. Die Kommission schwankte zunächst zwischen Ausleihen aus der Artothek und einer noch harmloseren Lösung: z.B. gerahmte Kunstdrucke des französischen Impressionismus. Das nämlich war der kleinste gemeinsame Nenner, der mir als Institutsvorstand an der Universität Amsterdam geglückt war – als es dort darum ging, die leeren Flure zu schmücken. Immerhin gelang es damals, ein paar Schmidt-Rottluffs und Kirchners dazwischen zu schmuggeln.

Dr. Bobrowsky machte uns schließlich darauf aufmerksam, dass wir ja selbst einen Künstler im Hause haben: Maximilian Gottschlich. Maximilian Gottschlich war mir schon seit meiner Münchner Zeit vor 30 Jahren als Wanderer zwischen den Kulturen der Publizistikwissenschaft bekannt. Heute lernen wir ihn auch als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Kunst kennen.

Allen möchte ich von Herzen danken, die die heutige Vernissage möglich gemacht haben – zuvorderst natürlich dem Kollegen und Künstler Maximilian Gottschlich, der sein Werk heute gleichsam aus der Hand gibt, preisgibt. Dann natürlich auch ein besonderer Dank an Dr. Manfred Bobrowsky, den Initiator und Kurator dieser Ausstellung. Maximilian Gottschlich hat zudem dafür gesorgt, dass das angesichts der Finanzkrise eher karg geplante Buffet erheblich aufgestockt wird. Sholem Aleijchem danke ich herzlich für die musikalische Einstimmung in unsere Ausstellung. Und schließlich helfen uns in bewährter Manier Meike Müller, Sarah Marquardt und Regina Außerwöger mit ihrem Organisationstalent, an Instituts-Weihnachtsfeiern gestählt.

Und jetzt freue ich mich, nach der Musik das Wort geben zu dürfen an Dr. Danielle Spera, Direktorin des jüdischen Museums und prominente Alumna unseres Instituts. Herzlich willkommen.

Univ.-Prof. Dr. Klaus Schönbach
Institutsvorstand