Zur Person und Kunst von Maximilian Gottschlich

Maximilian Gottschlich wurde 1948 in Wien geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er ab 1968 Publizistik, Pädagogik, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien. Neben dem Studium war Gottschlich freiberuflich journalistisch tätig. 1971 wurde er wissenschaftliche Hilfskraft am damaligen Institut für Publizistik, promovierte 1974 und war von 1974 bis 1981 Universitätsassistent und Lektor an diesem mittlerweile umbenannten Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. 1981 habilitierte sich Maximilian Gottschlich mit einer Arbeit zum Thema „Journalismus und Orientierungsverlust. Grundprobleme öffentlich-kommunikativen Handelns“ (Böhlau 1981). 1983 erfolgte die Berufung zum Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. 1984 war Gottschlich Gastprofessor in den USA (SIU Southern Illinois University) und in der BRD (Ludwig Maximilian Universität München). Von 1978-1994 erfüllte er die Funktion des stellvertretender Institutsvorstands. 1994 gründete er die „Europäischen Journalismus Akademie“ (EJA) als Universitätslehrgang zur postgradualen Journalistenausbildung an der Donau Universität Krems. Im Jahre 2000 erfolgte die Neugründung der EJA in Wien mit finanzieller Unterstützung der Stadt Wien am neuen Standort Universitäts-Campus (bis 2005). 2011 beging Maximilian Gottschlich sein 40-jähriges Dienstjubiläum an der Universität Wien. Seit Oktober 2013 ist Gottschlich emeritiert, hält aber weiter Vorlesungen zu den Themen Kommunikations- und Medientheorien, sowie Medien- und Kommunikationsethik.

Gottschlich verfasste zwölf Bücher, zahlreiche Studien, Aufsätze und Artikel zu Problemen der modernen Kommunikationsgesellschaft, der Medien- und Kommunikationsethik, der Problematik des modernen Antisemitismus, des Verhältnisses von Religion, Medien und Gesellschaft sowie der Arzt-Patienten-Kommunikation. Sein besonderes Interesse gilt der jüdisch-christlicher Verständigung und Spiritualität. Er hält laufend Vorträge zu diesen Themen.

Zuletzt erschienen von Maximilian Gottschlich:

Unerlöste Schatten. Die Christen und der neue Antisemitismus, Paderborn 2015

Die große Abneigung. Wie antisemitisch ist Österreich? Kritische Befunde zu einer sozialen Krankheit, Wien 2012

Versöhnung. Spiritualität zwischen Thora und Kreuz. Spurensuche eines Grenzgängers, Wien/Köln/Weimar 2008

Medizin und Mitgefühl. Die heilsame Kraft empathischer Kommunikation, Wien/Köln/Weimar 2007


Stand bis dahin für Maximilian Gottschlich das „Wort“ und der publizistische wie auch analytische Umgang mit dem „Wort“ im Vordergrund, so wendet er sich gegen Ende seiner aktiven Laufbahn als Universitätsprofessor 2012 nach jahrzehntelanger Unterbrechung wieder der Malerei zu. Gottschlich knüpft dabei wieder dort an, wo er vor vier Jahrzehnten aufgehört hatte – beim Bild. Gottschlich: „Die Faszination von damals im schöpferischen Umgang mit Farben und Formen ist ungebrochen. Dazu kommt jetzt aber ein im Schmelztiegel des Lebens und des wissenschaftlichen Arbeitens gereiftes Bewusstsein, das der Versuchung der Beliebigkeit dessen, was man zur Anschauung bringen möchte, besser widersteht. Das hat man in jungen Jahren noch nicht.“

Gottschlich sucht nach einer eigenen, autonomen Bildsprache. In seinen expressiv-abstrakten Kompositionen vereinen sich Elemente des Surrealen mit symbolistischen Anklängen: „Ich versuche mithilfe von Farben und Formen etwas von den Geheimnissen hinter dem empirisch Sichtbaren zur Anschauung – im doppelten Wortsinn – zu bringen. Dem entspricht auch der betont assoziative Charakter der Bilder Maximilian Gottschlichs. Sie laden den Betrachter dazu ein, in den durch das Bild eröffneten Interaktionsraum einzutreten und das empirisch Gegebene mit seinen noch auf Verwirklichung wartenden Möglichkeiten zu konfrontieren und darin in Frage zu stellen. Gottschlich: „So verstehe ich meine Bilder als Manifestationen eines komplexen Interaktionsgeschehens, in dem sich in einem schöpferischen Akt der Entgrenzung zunächst höchst Unterschiedliches, aber in Wahrheit Zusammengehöriges zu verbinden sucht: Intuition und intellektuelle Leistung, Phantasie und Realität, Gestaltung und „Entstaltung“, die Sprache des Geistes und jene des Herzens …“

Im Mai 2013 erfolgt die Eröffnung der Ausstellung „Entgrenzung“ in den neuen Räumlichkeiten des Instituts  1090 Wien, Währinger Straße 29. Er selbst praktiziert seit jeher diese Grenzüberschreitungen: in seiner thematisch breit und vielfach transdisziplinär angelegten wissenschaftlichen Tätigkeit, in seinen religiösen Überzeugungen als „jüdisch imprägnierter Christ“ und auch in seiner künstlerischen Arbeit.

Im Jänner 2015 wurde die Aussttellung "Kunst der Balance" in den Räumlichkeit des Begegnungszentrums Quo Vadis?, Stephansplatz 6, eröffnet.

Gottschlich nimmt mit seinen Werken regelmäßig an Charity-Kunstauktionen teil (Dorotheum 20I3, 20I7; Albertina 20I5).
Im Jänner 20I7 präsentierte er drei seiner Bilder der "Gelben Serie: Art of Communiation" in den USA. Einer Solo-Ausstellung im Aventura Arts & Cultural Center, Florida, folgte auf Einladung der Tranter-Sinni-Gallery die Teilnahme an der Art Palm Beach International Fair, Florida.