Ausstellung
KUNST DER BALANCE
16. Jänner - 1. April 2015
Quo Vadis?
Stephansplatz 6, 1010 Wien

 

Fotogalerie

Warum „Kunst der Balance“ ?

„Kunst der Balance“ lautet der Titel eines meiner Bilder, das ich 2013 gemalt habe. Ich verbinde damit eine Vielzahl gedanklicher Perspektiven und Motive: „Balance“ braucht etwa ein Hochseilakt im Zirkuszelt. Wer in luftiger Höhe Balance halten will, der muss ein Maximum an Aufmerksamkeit und Achtsamkeit aufbringen und ständig in Bewegung bleiben – gegen alle Schwerkraft, die in die Tiefe zieht. „Balance“ bedeutet also im übertragenen Sinn die Fähigkeit, in der Gegensätzlichkeit, ja Zerrissenheit der Welt und der menschlichen Existenz zu leben und seelisch-geistig möglichst schadlos zu überleben. Wer in diesem existentiellen Sinn „Balance“ halten will, der bedarf, so bin ich überzeugt, des weiten Horizonts spirituellen Denkens und Empfindens um nicht abzustürzen. Denn erst der Blick auf den Horizont gibt Sicherheit und Halt. Dazu vermag gerade auch die Malkunst beizutragen. Insofern es in der Malkunst um die Wahrnehmung einer höheren Wahrheit geht,  hat sie selbst eine spirituelle Dimension.  Die Wirklichkeit dient ihr nur als Chiffre für Anderes, auf das sie verweist. Kunst will ja insgesamt die Sichtweise auf die Welt verändern, der vorgefundenen Wirklichkeit eine sie übersteigende, also transzendentale Dimension hinzufügen und damit Erfahrungsräume erweitern. Für mich bedeutet dies, hinter dem begrenzten Sichtbaren das unbegrenzte Ganze, hinter dem Hier und Jetzt des Augenblicks das Zeitlose zu erahnen und in allem Irdischen den verborgenen göttlichen Funken zu erspüren. „Kunst der Balance“ besteht auch darin, beides miteinander in Einklang zu bringen: Die Sprache des Intellekts und jene des Herzens, die Gaben der Vernunft und jene des Glaubens. In diesem Spannungsfeld sind auch meine Bilder angesiedelt. Dort, wo wir an die Grenzen des Sagbaren, die Grenzen der Worte stoßen, vermögen Farben und Formen neue Dimensionen und auch neue Kommunikationsräume zu eröffnen …