31. Die Stimme der ewigen Verlierer
Peter Rauscher, Martin Scheutz (Hg.):
Die Stimme der ewigen Verlierer.
Aufstände, Revolten und Revolutionen in den österreichischen Ländern (ca. 1450–1815)
(Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 61)
Böhlau: Wien, Oldenbourg: München 2013, 468 S.
ISBN: 978–3‑205–78907‑9 (A)
ISBN: 978–3‑486–71962‑8 (D)
€ 74,80
Inhalt
Werbeblatt
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Zum Inhalt
Frühneuzeitliche Unruhen verschiedenster Intensität und Größe stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes, der angesichts der Forschungslücke erstmals versucht, einen Überblick über die gesamte Habsburgermonarchie zu bieten. Neben regionalen Synthesen zu West- und Ostösterreich, Böhmen/Mähren, Schlesien, Ungarn und Dalmatien, Kroatien wie Slawonien (bzw. zur Revolution 1848 in Niederösterreich als Nachhall) widmet sich der Band auch den Erklärungsmodellen für Unruhen: Staatsbildung und Kommunalismus, Grund- und Gutsherrschaft, dem frühneuzeitlichen Klimawandel und den Medien. Die involvierten sozialen Gruppen – Bauer, Bürger, Edelmann – und eine kulturgeschichtliche Annäherung an die Unruhen über die Erinnerungs- und Konfliktkultur bzw. die Raumgeschichte werden zusätzlich thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort des Direktors des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, S. 9f.
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis, S. 11–13
I. EINLEITUNG
- Peter Rauscher und Martin Scheutz,
Stimmen ewiger Verlierer? „Unruhen“ als Leerstelle der Forschung zur frühneuzeitlichen Habsburgermonarchie, S. 17–27 - Karl Vocelka,
Makro- und Mikrostruktur von Unruhen in der Habsburgermonarchie der Frühen Neuzeit. Ein Kommentar, S. 29–35
II. REGIONALGESCHICHTLICHE SEKTION: AUFSTÄNDE UND UNRUHEN IN DEN „ÖSTERREICHISCHEN“ LÄNDERN
- Martin Paul Schennach,
Ist das gaismairsch exempel noch in gedechtnus. Unruhen in den oberösterreichischen Ländern, S. 39–65 - Martin Scheutz,
Ein tosendes Meer der Unruhe? Konflikte der Untertanen mit der Obrigkeit in Ostösterreich und angrenzenden Regionen vom Spätmittelalter bis zum Ende der Frühen Neuzeit, S. 67–118 - Jaroslav Čechura,
Zu spät und zu friedlich? Die Bauernrevolten in Böhmen und Mähren 1500–1800, S. 119–133 - Matthias Weber,
Bauernunruhen in den Lausitzen und in Schlesien bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges, S. 135–149 - Géza Pálffy,
Ewige Verlierer oder auch ewige Gewinner? Aufstände und Unruhen im frühneuzeitlichen Ungarn, S. 151–175 - Nataša Štefanec,
Soziale Unruhen im Königreich Dalmatien, Kroatien und Slawonien (16.–18. Jahrhundert), S. 177–200 - Thomas Stockinger,
Politische Stille oder Revolution? Das ländliche Niederösterreich im Jahr 1848, S. 201–222
III. GROSSE, ALLES ERKLÄRENDE THEORIEN UND IHR BEZUG ZU DEN AUFSTÄNDEN
- Peter Blickle,
Kommunalismus und Unruhen, S. 225–236 - Peter Rauscher,
Krieg — Steuern — Religion — Recht. Staatsgewalt und bäuerlicher Protest in Österreich ob und unter der Enns (16.–18. Jahrhundert), S. 237–272 - Andreas Würgler,
Medien in Revolten — Revolten in Medien. Zur Medialität frühneuzeitlicher Bauernrevolten und Bauernkriege, S. 273–296 - Wolfgang Behringer,
Druck von außen. Panikreaktionen auf Krisenzeiten in Vorderösterreich, S. 297–308
IV. SOZIALE STRUKTUREN DER AUFSTÄNDISCHEN: BAUER, BÜRGER, EDELMANN
- Jiří Dufka,
Strategien und Trägerschichten bäuerlicher Unruhen im frühneuzeitlichen Mähren, S. 311–327 - Andrea Pühringer,
Aufruhr — Ausnahmefall oder Strukturelement des Politikgeschehens in vormodernen österreichischen Städten?, S. 329–349 - Arno Strohmeyer,
Die Asymmetrie der politischen Ordnung. Leitvorstellungen des erbländischen Adels beim Verhandeln über Herrschaft im konfessionellen Zeitalter, S. 351–368 - Alexander Schunka,
Revolten und Raum. Aufruhr und Bestrafung im Licht des Spatial Turn, S. 369–385 - André Holenstein,
Händel — Schiedsgerichte — Vermittlungen. Konflikte und Konfliktlösungen in der alten Schweiz, S. 387–413 - Elisabeth Gruber,
Die Aneignung aufrührerischer Elemente als Erinnerungsgeschichte. Das Beispiel Stefan Fadinger, S. 415–430 - Martina Fuchs,
Der unscheinbare Rebell. Stefan Fadinger in Historischer Belletristik, S. 431–454
- Beiträgerinnen und Beiträger, S. 455f.
- Birgit Heinzle, Orts- und Personenregister, S. 457–468