57. Kinderversorgung

Mar­tin Scheutz, Christi­na Van­ja, Alfred Weiss (Hg.),
Zwis­chen Päd­a­gogik und Heilkun­st. Kinderver­sorgung von der Renais­sance bis zur Gegenwart
(= Geschlossene Häuser 4)
Leipziger Uni­ver­sitätsver­lag: Leipzig 2022), 333 S.
ISBN: 978–3‑96023–483‑8

Ver­lag: https://www.univerlag-leipzig.de/catalog/bookstore/article/2215-Zwischen_Paedagogik_und_Heilkunst

Inhalt

Zum Inhalt:

Kinderver­sorgung war über die Jahrhun­derte hin­weg ein eben­so schwieriges wie auch wichtiges Anliegen der Grun­dausstat­tung für eine beson­ders schutzbedürftige Alters­gruppe. Kinder wur­den entwed­er in Fam­i­lien oder insti­tu­tionell in Geburts‑, Findel‑, Waisen‑, Arbeits- und Ver­sorgung­shäusern sowie in gemis­cht­en Hos­pitälern ver­sorgt. Auch über die Jahrhun­derte hin­weg betra­chtet, kon­nte Kinderver­sorgung Alp­traum (etwa Heim­miss­brauch) sein oder auch den Ver­such darstellen, mit zeit­gemäßen Mit­teln und mit entsprechen­der Finan­zausstat­tung Kindern eine gute Ver­sorgung zu ermöglichen. Erst langsam entwick­el­ten sich eigene Kinderkranken­häuser und ‑sana­to­rien sowie Kinder- und Jugend­heime. Eben­so bre­it wie der insti­tu­tionelle Aspekt der Ver­sorgung ist auch der the­ma­tis­che Zugang des jew­eili­gen Jahrhun­derts zum „Kind“: Reli­gion, Päd­a­gogik, Heilkun­st, aber auch poli­tis­che Ziele wie die angestrebte Bevölkerungsen­twick­lung waren bes­tim­mende Fak­toren im jew­eili­gen Zeitkontext.
Der vor­liegende Band ver­sam­melt ver­schiedene Diszi­plinen wie Medi­zingeschichte, Sozi­olo­gie und Geschichtswis­senschaft vor dem Hin­ter­grund der Kinderver­sorgung im gesamten Zeitraum der Neuzeit. Das Span­nungsver­hält­nis von zuweilen autoritär­er Päd­a­gogik und ein­er mitunter miss­geleit­eten Heilkun­st wird inter­diszi­plinär aus­gelotet, nicht immer führte die Kinderver­sorgung zum angestrebten „Besten“ für das Kind.