21. Was heißt österreichische …
Martin Scheutz/Arno Strohmeyer (Hg.):
Was heißt ‚österreichische’ Geschichte?
Probleme, Perspektiven und Räume der Neuzeitforschung
(Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit Bd. 6)
Studienverlag: Innsbruck — Wien — Bozen 2008. 206 S.
ISBN: 978–3‑7065–4334‑7
Zum Inhalt
Die politisch-sozialen Rahmenbedingungen „österreichischer“ Geschichte haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert: Der Fall der Berliner Mauer 1989 öffnete auch den Eisernen Vorhang an Österreichs Ostgrenze, das Land ist seit 1995 Mitglied der Europäischen Union und der 11. September 2001 schärfte den Blick für globale Vernetzungen, das Nationalbewusstsein hat sich inzwischen so stark entwickelt, dass sich die Bezeichnung der österreichischen Nation als „ideologische Missgeburt“, gemacht Ende der 1980er Jahre vom Rechtspopulisten Jörg Haider, als Fehlschlag erwies. Hand in Hand damit ging eine stürmische Entwicklung innerhalb der Geschichtswissenschaft, in der transnationale Perspektiven an Einfluss gewannen. Diese Entwicklungen relativieren die Bedeutung des Nationalstaats als Orientierungspunkt historischer Forschung.
Deshalb stellt sich die Frage nach der Positionierung „Österreichs“ innerhalb der Historiographie neu. Wie lässt sich „österreichische Geschichte“ definieren? Sind die Erste und Zweite Republik, deren Staatsgrenzen auch für die Zeit vor 1918 lange Zeit maßgeblich waren, noch ein aktueller Raum? Mit welchen Räumen hat sich die Neuzeitforschung zu beschäftigen? Welchen Stellenwert besitzen die Habsburgermonarchie und das Heilige Römische Reich? Wie lässt sich „österreichische“ Geschichte von „deutscher“ Geschichte abgrenzen?
Inhaltsverzeichnis
Martin Scheutz/Arno Strohmeyer
Einleitung 7
Reinhard Stauber
Dynasten, Länder, Völker – Das „Haus Österreich“ und seine Bewohner
in der Neuzeit. „Österreich“-Konzeptionen in den Neuzeit-Bänden der
Wolframschen „Österreichischen Geschichte“ 21
Karl Vocelka
Das Habsburgerreich als Gegenstand und Aufgabe
der österreichischen Geschichtsforschung 37
Hermann J. W. Kuprian/Brigitte Mazohl
Das Fach „Österreichische Geschichte“ an der Universität Innsbruck:
Traditionen und Perspektiven 51
Martin Scheutz
„… irgendwie Geschichte ist es doch“.
Mikrogeschichte in der österreichischen Frühneuzeitforschung 73
Margareth Lanzinger
Frauengeschichte, Geschlechtergeschichte – und
Österreichische Geschichte: Über Nähen und Distanzen 93
Thomas Hellmuth
Transkulturelle Kontaktzonen.
„Österreichische“ Mikrohistorie als Geschichte des „dritten Raumes“ 111
Gabriele Haug-Moritz
Das Heilige Römische Reich deutscher Nation als Raum
der österreichischen Geschichte 127
Wolfgang Schmale
Europäistik und österreichische Geschichte 149
Arno Strohmeyer
„Österreichische“ Geschichte der Neuzeit als
multiperspektivische Raumgeschichte: ein Versuch 167
Lena Oetzel
Personenregister 199
Adressverzeichnis
Adressen der Beiträgerinnen und Beiträger 205