44. Orte des Alters …

Elis­a­beth Lobenwein/Sarah Pichlkastner/Martin Scheutz/Carlos Watzka/Alfred Ste­fan Weiß (Hg.):
Orte des Alters und der Pflege – Hos­pitäler, Heime und Krankenhäuser
(= Virus. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medi­zin 16)
Leipzig 2017, 349 S.
ISBN 978–3‑96023–139‑4
32.00 €

Abstract

Im Zuge der Kon­ferenz in Bad Rad­kers­burg (Süd­steier­mark) wur­den vom 19. bis 21. Mai 2016 „Orte des Alters und der Pflege – Hos­pitäler, Heime und Kranken­häuser“ unter­sucht und die Ergeb­nisse wer­den entsprechend den Forschungsin­ter­essen der Her­aus­ge­ber/-innen (vier „beken­nende“ Früh­neuzei­this­torik­er/-innen ziehen eben­solche Inter­essen­ten an) in dem vor­liegen­den „Virus-Band“ pub­liziert. In 15 Beiträ­gen, ein­er kri­tis­chen Zusam­men­schau der Beiträge und zwei Pro­jek­tvorstel­lun­gen dominieren, abge­se­hen von den Aus­führun­gen von Fritz Dross zu den Nürn­berg­er Lep­rosorien, Auf­satzthe­men zu den oft schwieri­gen Anfän­gen der „Orte des Alters und der Pflege“ in Früher Neuzeit und Sat­telzeit, sowohl in organ­isatorisch­er, räum­lich­er als auch pflegetech­nis­ch­er Hin­sicht (zehn Beiträge). Die vier zulet­zt gerei­ht­en wis­senschaftlichen Aus­führun­gen sind dem 20. und 21. Jahrhun­dert geschuldet und wer­fen einen Blick auf so unter­schiedliche The­men wie die „Aktion T4“, die aktuelle Frage der Bettgit­ter, Lebenswel­to­ri­en­tierung in zeit­genös­sis­chen Alten- und Pflege­heimen oder die Annäherung an das Alter­sheim über die Analyse von nor­damerikanis­chen „care home nar­ra­tives“ in zeit­genös­sis­ch­er Lit­er­atur und Film. Die erwäh­n­ten Pro­jek­tvorstel­lun­gen betr­e­f­fen das Altern und die Pflege in pal­lo­tinis­chen Gemein­schaften und den Hos­pi­talor­den des Hl. Johannes von Gott.

Die Tagungsleitung ver­suchte ursprünglich, das The­men­feld sehr offen zu gestal­ten und in Bad Rad­kers­burg auch tage­sak­tuelle Prob­leme in die Diskus­sion ein­fließen zu lassen (Podi­ums­diskus­sion zur Entwick­lung der Kranken­häuser in der Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukun­ft und der damit ver­bun­de­nen Frage, wie lange ein opti­males Gesund­heitssys­tem noch für jede Per­son zugänglich sei). Gelun­gen ist es vielmehr, mit diesem Band Grund­la­gen­forschung zu betreiben und zu weit­eren Fra­gen und Diskus­sio­nen anzure­gen. Vielfach kon­nte mit dem Topos aufgeräumt wer­den, dass die Pflege vornehm­lich alter Men­schen in den (Ho-)Spitälern im (Spät-)Mittelalter und in der Frühen Neuzeit kein zen­traler Aspekt des All­t­ags war und dass die Insassin­nen und Insassen in der Regel nur getröstet durch religiösen Zus­pruch star­ben. Pflege war ein äußerst kom­plex­er Bere­ich, der sich auch heute nicht nur in medi­zinis­ch­er Ver­sorgung darstellt, in der Frühgeschichte der Anstal­ten sich überdies z. B. in der gegen­seit­i­gen Hil­fe spiegelte.

Inhaltsverze­ich­nis

Ver­lag: https://www.univerlag-leipzig.de/catalog/bookstore/article/1832-Orte_des_Alters_und_der_Pflege_Hospitaeler_Heime_und_Krankenhaeuser