


Die richtigen Fragen stellen: Prompt Engineering als Studienhilfe
Um Tools wie ChatGPT effektiv und präzise einzusetzen, müssen Sie gezielt Fragen und Anweisungen formulieren. Mit reduktiven Prompts können Sie das Wesentliche eines Textes erfassen, transformative Prompts helfen Ihnen, Inhalte neu zu strukturieren oder verständlicher zu machen. Mit generativen Prompts können Sie neue Ideen entwickeln. Diese Techniken unterstützen Sie dabei, effizienter und gezielter zu arbeiten und machen die KI zu einem wertvollen Partner in Ihrem Studium.
Dabei müssen Sie aber auch immer auf die jeweiligen Lernziele der Lehrveranstaltung achten!
Übersicht

Reduktive Prompts: Das Wesentliche herausarbeiten
Reduktive Prompts sind darauf ausgerichtet, Informationen aus Texten zu verdichten und zentrale Inhalte herauszuholen. Ziel ist es, die Komplexität eines Textes zu verringern oder gezielt Daten herauszufiltern.
Damit können Sie große Datenmengen schnell verarbeiten und relevante Inhalte für spezifische Fragestellungen extrahieren. Reduktive Prompts weisen die KI an, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die relevanten Punkte auf einen Blick darzustellen.
Stellen Sie sich vor, Sie müssen für ein Exposé in kurzer Zeit viel Literatur sichten und entscheiden, ob diese für Ihr Forschungsvorhaben relevant ist. Hier sind reduktive Prompts sehr hilfreich, um die zentralen Aussagen schnell zu erfassen.
Zusammenfassungen ersetzen nicht die Lektüre!
Sie eigenen sich dafür, um einen schnellen Überblick über Texte zu erhalten, um entscheiden zu können, ob sie relevant für Ihre Forschungsfragen sind. Durch die Verdichtung der Informationen gehen aber immer wichtige Details verloren. Wenn Sie entschieden haben, einen solchen Text für Ihre Arbeit zu verwenden, müssen Sie den Text selbst und genau lesen! Nur dann können Sie sicherstellen, dass Sie alle Aspekte erfassen und der Text auch richtig zusammengefasst wurde.
Praktische Beispiele:
- Kurze Zusammenfassung eines Artikels oder Papers
- aus einem langen Text bestimmte Themen herausarbeiten
- Schneller Überblick zu wissenschaftlichen Konzepten
Tipp: Reduktive Prompts sollten möglichst konkret formuliert werden. Ein guter Prompt könnte lauten: „Erstelle eine Zusammenfassung der drei Hauptargumente dieses Textes in jeweils einem Satz.“
Anwendungsbeispiele

Transformative Prompts: Inhalte anpassen und neu formatieren
Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es oft nicht nur darum, Inhalte zu erfassen, sondern sie für verschiedene Zielgruppen und Kontexte neu aufzubereiten. Transformative Prompts ermöglichen es Ihnen, Texte verständlicher zu machen, sie in ein anderes Format zu überführen oder sie auf spezifische Weise zu strukturieren.
Transformative Prompts unterstützen Sie dabei, Ihre Inhalte an unterschiedliche Zielgruppen anzupassen und die Informationen im gewünschten Format bereitzustellen.
Praktische Beispiele:
- eine komplexe wissenschaftliche Analyse verständlicher gestalten
- eine wissenschaftliche Quelle in eine andere Sprache übersetzen
- Text in stichpunktartige Notizen für eine Präsentation umwandeln
- Eigene Notizen in Schriftform bringen
Vorsicht bei Übersetzungen!
Wenn das Lernziel einer LV das Übersetzen von Texten beinhaltet wie zB in einer Sprachübung, dürfen Sie keine KI-Tools verwenden!
Wenn Sie eine Übersetzung aus einer anderen Sprache (nicht Ihre Zielsprache) benötigen um den Text zu versehen oder um ihn in einer Arbeit zu verwenden, kann Ihnen die KI helfen.
Anwendungsbeispiele

Generative Prompts: Neue Inhalte und Ideen entwickeln
Wenn Sie vor einer leeren Seite sitzen und Ideen oder eine Struktur für Ihre wissenschaftliche Arbeit benötigen, können Generative Prompts der erste Schritt sein. Diese Prompts regen die KI dazu an, eigenständig Inhalte zu erstellen und Ihnen kreative Denkanstöße zu liefern.
Generative Prompts eignen sich hervorragend für kreative und explorative Aufgaben in der Romanistik, wie die Entwicklung neuer Interpretationen, Entwürfe oder das Experimentieren mit literarischen Formen.
Ihren Text müssen Sie selbst schreiben!
Die KI darf nicht Ihre Texte verfassen. Sie können sich Anregungen holen oder auch Vorschläge für einige Sätze oder weitere Argumente holen, aber Sie sind Autor*in Ihres Textes.
Praktische Beispiele:
- Themenfindung
- Struktur für eine literaturwissenschaftliche Analyse
- Rollenspiele und Simulationen im Unterricht
Generative Prompts helfen Ihnen dabei, Ideen zu entwickeln, erste Entwürfe zu erstellen und neue Perspektiven für Ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu finden.
Anwendungsbeispiele
Der richtige Einsatz von KI Tools
Verantwortungsvolle Nutzung
Der Einsatz von KI im akademischen Kontext bietet spannende Möglichkeiten, birgt aber auch eine besondere Verantwortung. Anhand der Beispiele, die wir gerade besprochen haben, möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie KI verantwortungsvoll in Ihrem Studium nutzen können, um wertvolle Einsichten zu gewinnen, ohne dass die KI Ihre eigene intellektuelle Arbeit ersetzt. Insgesamt gilt: Verwenden Sie die KI als Unterstützungswerkzeug, nicht als Endergebnis. Die KI ist ein wertvoller Impulsgeber, aber Ihre eigene Analyse, Ihre kritischen Gedanken und Ihre Interpretationen sind entscheidend für eine verantwortungsvolle Nutzung. Die KI kann Ihnen helfen, Perspektiven zu entdecken und Hypothesen zu formulieren, aber das wissenschaftliche Verständnis und die Analyse müssen immer von Ihnen selbst kommen. So bleibt die Arbeit authentisch, kritisch und reflektiert.