180065 SE Via
negationis: Anselm und Meister Eckhart
2 Stunde(n), 5,0 ECTS credits
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
M3 B. Metaphysik/ Ontologie, Phänomenologie, Philosophie des Geistes
DI wtl von 07.03. 2017 bis 27.06.2017
18.30-20.00 Ort: Hörsaal. 3C NIG
a)
Mitarbeit in der Diskussion
b) Übernahme eines Referates (in Gruppen)
c) Schriftlicher Beitrag (Seminararbeit ODER mehrere Reflexionen zu
den Inhalten)
Mindestanforderungen
und Beurteilungsmaßstab
a)
Anwesenheit (max. 3x unentschuldigtes Fehlen)
b) Bereitschaft, sich mit schwierigen Texten intensiv
auseinanderzusetzen
c) Bekanntschaft mit den Grundzügen der lateinischen Sprache ist zwar
keine Bedingungen, aber eine günstige Voraussetzung für die Teilnahme
d) Referate und schriftliche Arbeiten sollen keine bloßen
Inhaltsangaben sein
Prüfungsstoff
Lektüre,
Reflexion und Diskussion sowohl von Anselms Proslogion, sowie
mehrerer Predigten Meister Eckharts
Literatur
Anselm v. Canterbury: Proslogion. Lat. - Deutsch. Ditzingen:
Reclam. 2005
Meister Eckhart: Deutsche Predigten und Traktate. Zürich:
Diogenes. 1979
Anselm, Monologion
Eckhart,
Quint-Diogenes-Zählung
(+ Quint 86)
Semesterplan (Semesterplan,
Referatseinteilung)
07.03.17:
Einführung
14.03.17: Anselm – Monologion: Vorrede, Kapitel 1, 3, 4, 6, 7
21.03.17: Anselm – Monologion: Kapitel 10, 12, 23, 24, 26,
27, 29, 30, 32, 33, 36, 42
28.03.17: Anselm – Monologion: Kapitel 44,
47, 48, 49, 51,
59, 60, 61, 64, 65, 67, 68, 78, 79
04.04.17: Anselm – Proslogion: Vorrede – Kapitel 4
25.04.17: Anselm – Proslogion: Kapitel 5 – 13
02.05.17: Anselm – Proslogion: Kapitel 14 – 26
09.05.17: Reflexion und Überleitung
16.05.17: Eckhart – Beati pauperes spiritu (Predigt Q52)
23.05.17: Eckhart – Renovamini spiritu mentis vestrae (Predigt
Q83), Ubi est, qui natus est rex Judaeorum (Predigt Q102), In
hoc apparuit caritas (Predigt Q5)
30.05.17: Eckhart – Intravit Jesus quoddam castellum (Predigt
Q86), Intravit Jesus quoddam castellum (Predigt Q2), Quasi
vas auri solidum (Predigt Q16)
13.06.17: Eckhart – Quasi stella matutina (Predigt Q9), Dilectus
deo et hominibus (Predigt Q73), Moyses orabat dominum
(Predigt Q25)
20.06.17: Eckhart – Praedica verbum (Predigt Q30), Surrexit
autem Saulus (Predigt Q71)
27.06.17: Abschlussreflexion
Nicht erst seitdem man Spinoza die Aussage "Omnis determinatio est negatio. (Jede Bestimmung ist Verneinung)" zuschreibt, steht die Negation als möglicher Schlüssel und heiliger Gral des Bestimmungsproblems in der Geistesgeschichte. Bereits in der Antike finden sich mannigfache Logiken der Bestimmung durch Verneinung, an die ebenso die sog. Scholastik des Hochmittelalters mit zwei ihrer Spitzenvertreter anschloss.
Die negative Logik und mit ihr der als Ontologie der Negation verwobene Weg der negativen Theologie bei Anselm von Canterbury und Meister Eckhart bilden deshalb den Kern der Lehrveranstaltung. In gemeinsamer Lektüre und Diskussion ausgewählter Textabschnitte der beiden werden nicht nur zwei geistesgeschichtliche Gipfelpunkte des Weges der Negation (Via Negationis nach Thomas v. Aquin) vorgestellt, sondern anhand ihrer Gedanken auch die spekulativen, ontologischen, logischen und epistemologischen Möglichkeiten der negativen Logik in Gestalt der negativen Theologie untersucht.