Kurt Walter Zeidler gemeinsam mit Robert König

180190 SE Aristoteles - Die beiden Analytiken

2 Stunden, 5,0 ECTS 
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung 
§ 57.3.2, M-09, M1, M-10

DI 18:30-20:00 wtl von 19.03.2019 bis 25.06.2019, Hörsaal. 3C, NIG 


Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Das Kernstück der aristotelischen Logik bildet die geistesgeschichtlich nicht zu überschätzende Lehre vom logischen Schluss (Syllogistik). Sie wird in den beiden Teilen des sog. Organon vorgelegt, die unter dem Titel „Erste und Zweite Analytik“ überliefert sind und in der klassischen Anordnung des Organon der Schrift über die Kategorien und der Schrift über das Urteil folgen. Die zentralen Passagen dieser „Analytiken“ bilden in einer gemeinsamen Erforschung des Syllogismos das Kernanliegen des Seminars.Der logische Schluss wird in diesem Zusammenhang als die Form des sich selbst untersuchenden Denkens erfasst, die zugleich Grundlage, Durchführung und Strukturierung aller Wissenschaftlichkeit bildet und deren Anfangs- und Gipfelpunkt die Philosophie als Wissenschaft darstellt.Das Seminar wird hierdurch die Frage nach der Logik des Syllogismos (1. Analytik) und der Wissenschaftlichkeit dieser Logik (2. Analytik) nicht nur als ein und dieselbe Fragestellung erkennen, sondern auch die üblichen formalistischen Reduktionen des Schließens auf bloß instrumentelle Sprachuntersuchungen oder kausallogische Beschreibungen eines empirisch Gegebenen thematisieren, die nicht zuletzt Aristoteles selbst grundgelegt hat. Demgegenüber werden ebenso Alternativen zum Begriff des Syllogismos überlegt und ihrer Diskussion ausreichend Raum gegeben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
a) Anwesenheitspflicht (max. 3 unentschuldigte Fehleinheiten)
b) Einsendung einer Diskussionsfrage
c) Übernahme eines Referates
d) Seminararbeit ODER mehrere schriftliche Reflexionen


Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Es ist vorteilhaft, aber nicht notwendig, Altgriechisch (bzw. zentrale philosophische Termini desselben) gelernt zu haben.Die Benotung setzt sich aus der erfüllten Anwesenheit und der aktiven Mitarbeit ebenso zusammen, wie aus der sichtlichen Auseinandersetzung mit dem Inhalt in Form der eingereichten Diskussionsfrage und seiner Aufarbeitung in einem Referat. Darüber hinaus bilden entweder eine am Semesterende eingereichte Seminararbeit oder in mehrere schriftliche Kurzreflexionen die schriftliche Beurteilungsgrundlage.

Prüfungsstoff
Aristoteles: Erste und Zweite Analytik. Griechisch-Deutsch, Hamburg (Meiner) 1997

Literatur
Wird in der ersten Einheit bekannt gegeben.


Semesterplan

19.03.     Einführung, Modalitäten, Referatseinteilung
26.03.    
Cat. 4,  De int. 6-7, Topica 1-2 (Einführung)   
02.04.    
An. pr. I, 1-8 (Schluss und Schlussfiguren)
09.04.  
  An. pr. I, 36, 37, 42, 44; An. pr. II, 27 (Zukommen und Metatheorie, Zusammenfassung) 
30.04.    
An. pr. I, 23, 25-27, 30-32 (Rückführung auf 1. Figur und Beziehung der Figuren)
07.05.    
An. pr. II, 12, 13, 16, 23-26 (Widerspruchsprinzip und Formen der Schlüsse (Beispiel, Apagoge, Umkehrung, ...)  
14.05.   
  An. post. I, 1-3, 9 (Beweislehre und Eigentümlichkeit der syllogistisch aufgefundenen Prinzipien)  
21.05.    
An. post. I, 10-14, 22 (Prinzipientheorie und: Was lässt sich überhaupt beweisen?) 
28.05.   
  An. post, I, 24, 27, 33, 34 (Welche Beweisschlüsse sind die besseren und sichereren?) 
04.06.    
An. post. II, 1-5 (Wissenschaftstheorie I)
18.06.     An. post. II, 8-19 (Wissenschaftstheorie II)       
25.06.     Diskussionseinheit